• Dezember 19, 2021
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Out now: Fayan veröffentlicht „Genuin-EP“ und Video zum Track „Pandora“

Wenn Cloud-Rap auf Referenzen von Friedrich Nietzsche treffen, dann ist Rapper Fayan am Werk. Wie tiefgehende Gedanken und lockere Beats zusammen klingen, lässt sich in seiner „Genuin-EP“ hören, die heute erscheint. Dadaistische Texte können zu Hause bleiben, Fayan wird persönlich und spielt mit sprachlichen Motiven: Den Beweis tritt die Videosingle „Pandora“ an. Diese feiert heute zeitgleich mit dem Extended Player Weltpremiere.

Im Video zu „Pandora“ bewegt sich Fayan durch die warme Nacht in Abu Dhabi. Palmen, bunten Lichtern und seinem lässigen Fischerhut zum Trotz, der Rapper bleibt textlich deep: ”Wenn Du mein Geheminis kennst, behalt‘ es nur für Dich“. Er sagt über den für ihn wichtigsten und persönlichsten Song, den er je geschrieben hat: „Ich liebe kryptische Sprache und Symbolik, deshalb zieht sich das immer wieder durch meine Songs und taucht eben auch ganz speziell in ‘Pandora‘ auf. Das bin ich: Mein Leben, meine Erlebnisse, meine Pandora. Denn so viele Leute kennen einen, aber wer weiß, wer man wirklich ist? Wie’s einem wirklich geht? Was man erlebt hat?“

Sein künstlerischer Umgang mit der Sprache zieht sich durch die ganze acht Track starke EP. Fayan arbeitet mit Bildern, Redewendungen und Referenzen zu Literaten wie George Orwell („Credo“) oder Friedrich Nietzsche („Pandora“), aber zieht auch populäres Zeitgeschehen wie Niki Laudas Autounfall oder die verkorkste Halbzeitshow beim Finale des DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion von Helene Fischer hinzu.

So abwechslungsreich wie seine Lyrik sind auch die Themen und Beats, die übrigens alle in Collabo mit seinem langjährigen Kollegen und Producer PzY entstanden sind. „Genuin“ oder „Federleicht“ sind Ansagen an die Zweifler, „Narkolepsie“ eine sehr tanzbare Selbstbeweihräucherung, doch wie „Pandora“ sind die meisten Songs deep und persönlich. „Holy Water“, „Credo“ und „H2O“ haben alle eins gemeinsam: Fayan spricht von Neuanfang, von dem Mut zur Veränderung. Seine neue EP ist dafür der wohl größte Schritt.

Breakdance im örtlichen Jugendzentrum, RUN DMC und selbstgebaute US-Remixe zu 50 Cent: Fayan und Hip Hop wurden schon früh ein unzertrennliches Duo. Hip Hop brachte Fayan dazu, selbst Songs zu schreiben und diese mit einem Fünf-Euro-Headset am Laptop seiner Eltern aufzunehmen. 2007 traf er dann auf den Produzenten PzY, der bis heute mit ihm fest zusammenarbeitet. Aber nicht nur der Sound der beiden bleibt im Ohr, sondern auch die Texte, Symbolik und Metaphorik von Fayans Lyrik im Kopf.