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"Mast- und Schotbruch" Dresdner im Segelfieber

Anluven, abfallen, halsen und dichtholen sind Vokabeln aus der Segelsprache. Immer mehr Dresdner und Dresdnerinnen erliegen der Faszination des Segelsports, obwohl wir das Meer nicht gerade vor der Haustür haben. Segeln verbindet Abenteuerlust, harte Arbeit, Tradition und Luxus miteinander. Ob auf den Ozeanen, Seen oder in großen Buchten, segeln kann man überall.
Lothar Blüher, Vorsitzender des Segelvereins „Dresden – Wachwitz“ sagt: „Viele denken, dass die Elbe nicht zum Segeln geeignet ist, aber das ist falsch. Obwohl sie so lang und schmal ist, segeln wir sehr gern auf ihr, sie hat wunderschöne Ufer und der Blick auf die angrenzenden Landschaften ist atemberaubend.“ Seit 1990 besteht der „Seglerverband Sachsen“ mit mittlerweile knapp 2.000 Mitgliedern und ist damit einer der kleinsten Landessegelverbände im Vergleich zu anderen in Deutschland. In Sachsen gibt es laut Aussage des Verbandes ca. 30 Vereine, in denen Jung und Alt zusammen ihre Segelkünste unter Beweis stellen. Dachverband aller deutschen Segelvereine ist der „Deutsche Segler-Verband“. Segeln zählt zu einer der ältesten Sportarten der Welt. Es wurde bereits 4000 Jahre vor Christus betrieben. Ohne windgetriebene Boote hätte Kolumbus nicht Amerika entdecken können und auch andere Kontinente wären unerforscht geblieben. Um 1945 war der Segelsport durch die Alliierten in 

Deutschland verboten worden, doch heute, knapp ein halbes  Jahrhundert später, läuft das Geschäft auf Hochtouren. Allein in Deutschland sind etwa 400.000 Sportboote angemeldet. Wer allein oder mit dem eigenen Boot segeln möchte, braucht einen so genannten „Sportboot-Führerschein“. Wie auch beim Auto ist die Prüfung in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Momentan gibt es circa eine Million Deutsche mit solch einem Bootsführerschein. Will man mit dem Segelboot auf einem Binnensee (Ausnahme Bodensee) fahren oder hat das eigene Boot einen Motor mit über 5 PS, benötigt man den „Sportboot-Führerschein – Binnen“. Wer seine Abenteuerlust ausleben und aufs weite Meer hinaus segeln möchte, braucht dafür den „Sportboot-Führerschein – See“. Diesen Schritt sollte man jedoch nur mit reichlich Erfahrung wagen.

Kostenüberblick
für den Führerschein am Beispiel des Segelvereins „Dresden – Wachwitz“:

Theoretische Prüfung: 130 Euro
Praktische Prüfung : 180 Euro
Prüfungsgebühr : 107 Euro

Mit diesen Prüfungen hat man die Segelausbildung abgeschlossen und ist berechtigt, ein Motorboot zu fahren. Der jährliche Mitgliedsbeitrag für diesen Verein liegt momentan bei 84 Euro für Erwachsene und 36 Euro für Kinder und Jugendliche.

Jana Mummert