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Dresdens Modetempel - das "QF"
Mailand, London, Paris – wer an Mode denkt, denkt selten an Dresden. Doch unsere Stadt ist im modischen Wandel. Nach Königstraße und Altmarkt-Galerie setzt Arturo Prisco mit seinen Partnern nun Elb-Florenz die Modekrone auf. Escada, Prada, René Lezard, Dolce & Gabbana, Ralph Lauren, van Laack und Jil Sander finden am Neumarkt ihr neues Zuhause – im „QF“, dem Quartier an der Frauenkirche. Willkommen „Haute Couture“!
Gespräch mit Arturo Prisco über das neue "Quartier an der Frauenkirche"
Was war Ihre Vision für das QF?
Inspiriert hat mich meine italienische Heimat. Dort gibt es in fast allen Städten viele kleine Läden, Cafés und Raum zum Flanieren. Ich wollte Angebote schaffen für Menschen, welche etwas Besonderes wünschen – für Menschen, die Wert auf Qualität und guten Service legen. Die dafür notwendige Individualität haben wir im Quartier an der Frauenkirche verwirklicht.
Von den mehr als 40 Geschäften im „QF“ werden ein Drittel Mode anbieten. Avanciert das „Quartier an der Frauenkirche“ zum neuen Modetempel Dresdens?
Mode hat zwar in Deutschland noch nicht den Stellenwert, welchen sie in Italien besitzt, aber ich bin mir ganz sicher, dass sich Dresden in den nächsten Jahren in diese Richtung entwickeln wird.
Sehen Sie in den großen innerstädtischen Einkaufsmeilen wie der Prager Straße oder der Altmarkt-Galerie eine Konkurrenz zum „QF“?
Nein, wir verstehen uns als Ergänzung. Unser Konzept ist ein anderes als das der großen Kaufhäuser und Laden-Ketten. Ich glaube fest daran, dass in Dresden beides nebeneinander existieren kann und wir mit unserer Vision Erfolg haben werden.
Stimmt es, dass das „QF“ als so genanntes Quartier 1 dabei nur der Anfang ist?
Als Nächstes steht das „Quartier 6“ (Anm. d. Red.: zwischen Kulturpalast und „Hotel de Saxe“) am Neumarkt auf dem Plan. Das werde ich wieder gemeinsam mit meinen Partnern Kai von Döring und Kondor Wessels verwirklichen. Dort wollen wir die gleiche Strategie wie beim „QF“ verfolgen. Auch die Mode wird wieder eine große Rolle spielen.
Machen Sie sich mit dem Projekt am Neumarkt nicht selbst Konkurrenz zu Ihrer Prisco-Passage an der Königstraße?
Wenn der Neumarkt in ein bis zwei Jahren seine Urbanität zurückgewonnen hat, wird dies auch auf andere innnerstädtische Flaniermeilen ausstrahlen. Einige denken, die Königstraße habe ihre Zukunft hinter sich. Ich bin da, nicht zuletzt was die Mode betrifft, ganz
anderer Meinung.
Sind alle Ladenräume und Wohnungen im QF vermietet?
Die Wohnungen und Büros sind fast alle weg. Ein Laden ist noch frei. Ich bin mir sicher, bis zum 22. September sind alle Verträge unter Dach und Fach.
War die Vermietung schwer?
Das Quartier an der Frauenkirche liegt an einem der schönsten Plätze Europas. Das Interesse war deshalb groß, dort präsent zu sein. Mir schwebte von Anfang an ein spezieller Branchen-Mix vor: urbane Kleinteiligkeit, besondere Dinge, hohe Qualität – aber gleichzeitig auch Angebote für verschiedene Geldbeutel. Teilweise musste ich lange suchen, bevor ich den richtigen Anbieter fand. So probierte ich persönlich 15 Top-Friseure aus, ehe ich mich dann für einen entschied.
Welche Mieter haben Sie nicht bekommen?
Der geplante exklusive Herrenclub hat sich noch nicht verwirklichen lassen. Ebenso hätte ich gern eine große internationale Modemarke mit eigenem Geschäft im „QF“ gesehen. Aber es ist nicht aller Tage Abend. Diese Ideen kann ich auch in unserem neuen „Quartier 6“ verwirklichen. Die Verhandlungen laufen schon.
Warum investieren Sie als Italiener und Wahl-Münchner so viel Geld und Energie in unsere Stadt?
Ich bin vom Standort Dresden fest überzeugt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das alle so sehen.
Was erwartet die Dresdner zur QF-Eröffnung am 22. September?
Der Feuer-Künstler Tom Roeder wird eine Geschichte inszenieren, die mit der Grundsteinlegung des Quartiers beginnt und mit seiner Eröffnung endet. Wie jedes Jahr wird ein himmlischer Bote eine Rolle spielen. Ich möchte nicht zu viel verraten.
Alle Dresdner sind herzlich eingeladen!
(Interview: Hans-Holger Malcomeß, Disy Herbst 2006)
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