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XFRESH

Webergasse 1 (Altmarkt-Galerie)

Oje, oje – das xfresh ist schon lange nicht mehr frisch. Konnte man es
in den ersten Jahren als lockere Mischung aus coolem Bistro und modernem
Italiener mit leichter Küche bezeichnen, ist es in den letzten Jahren
zu einer Art „Konsumgastronomie“ verkommen.

Trocken, langweilig, lau – wie die Speisen, so der Service und das Ambiente. Wir haben mehrere Testbesuche durchgeführt – einer schlimmer als der andere. Beginnen wir mit einem Frühstücksversuch: ein Kännchen Tee (3,60 Euro) und ein Miniglas gepresster Orangensaft (3,50 Euro), dazu eine Zusammenstellung
aus verschiedenen Einzelteilen wie Croissant (1,20 Euro) mit Marmelade
(70 Cent).

Für Frühstücksliebhaber ein Schockerlebnis war das Birchermüsli.
Es blieb uns förmlich im Hals stecken. Ein kleines Schälchen mit
einem Kloß klebriger Masse, trocken und im Mund nach langem Kauen zu
sandähnlichem Knirschmaterial zerfallend – furchtbar. Die Reklamation
wurde nicht angenommen. Auf die Bitte um ein wenig Obst zum Aufl ockern
brachte uns die Kellnerin muffelnd ein weiteres kleines Schälchen
mit harten Äpfeln und Melonenstückchen, das sie auf der Rechnung mit
weiteren 3,90 Euro vermerkte. Apropos Muffeln – die schlechte Laune der
Kellnerin lag vielleicht daran, dass sie ihren Schlaf im Stehen hinter der
Glasvitrine im Halbstundenrhythmus unterbrechen musste, um doch mal
Richtung unseres Tisches zu sehen.

Sie schien einen robusten Tagschlaf zu haben, denn es war laut: ihre Kollegin flirtete mit dem jungen Koch unter kreischendem Lachen, dazu ins Mark gehende Baugeräusche á la Kettensäge von draußen. Kein Wunder, dass das xfresh während unseres Besuches bis auf einen weiteren Tisch ratzekahl leer war. Trotzdem: bis wir bis zur Rechnung bedient wurden, dauerte es dennoch zwei (!) Stunden. Langeweile, keine Lust und schlechte Laune – das wurde uns bei unserem xfresh-Besuch suggeriert, und das am frühen Morgen! Immerhin durften wir uns mit 31 Euro (für zwei Personen) bedanken. Den nächsten Test
führten wir am Abend durch. Es war voller, dauerte trotzdem ewig, und wir
wurden genauso unfreundlich bedient. Wir probierten einen griechischen
Salat (hier ein Lob: der war reichlich und frisch), aber die Pasta war wieder
ein Reinfall – weich wie Brei. Wir probierten „pomodoro“ und „spinaci“,
Geschmack okay, aber lauwarm und lieblos angerichtet.

FAZIT:
Lieblos ist überhaupt das Motto
im xfresh. Wir wurden als Gäste kühl und mit Arroganz behandelt,
das Angebot war pragmatisch, die Speisen schmeckten
fad, waren lauwarm, und wir mussten immer lange warten.
Zum Glück gibt es genug andere Restaurants rund ums xfresh!