- 3535 Aufrufe
Violino
Webergasse 1
„Ah, wie schön, dass du wieder da mal da bist.“ Küsschen links, Küsschen rechts. So stellt man sich einen Besuch beim Italiener vor. Herzlich. Gast- freundlich. Und so wirkt es so gar nicht, als ob man in einem Einkaufscen- ter ins Restaurant geht. Es ist voll. Eng bestuhlt und jeder Platz besetzt. Wenn jetzt einer „O Sole Mio“ beginnen würde zu singen, wäre es fast wie in einem Werbespot für Italien. „Ich habe heute frische Trüffel“, sagt der nette, junge Miteigentümer vom Violino. „Mache ich dir schöne Pasta mit Steinpilzen im Parmesankorb, und darüber reibe ich dir kräftig Trüf- fel.“ Wir wollen keine Steinpilze und keinen Parmesankorb, wissen aber gar nicht, wie wir widersprechen können. „Na gut“, lenkt der Italiener ein. „Dann bekommst du Pasta mit Feigen in Sahnesoße.“ Eigentlich wollen wir auch keine Sahnesoße, aber ein zweites Mal wollen wir das Temperament und Engagement des Chefs nicht enttäuschen. Zuvor bestellen wir Antipasti Violino. Wenn wir schon der Wahl des Hauses vertrauen, dann ganz. Es dauert lange, bis die Getränke kommen. Kein Wunder bei dem Gästean- sturm. Es werden volle, dampfende Teller gereicht, die Leute schwatzen, lassen viel übrig, was garantiert an der großen Menge liegt und nicht am Geschmack. Der ist gut, das stellen wir schon beim Vorspeisenteller fest. Die Auswahl ist allerdings eher deftig als frisch. Wurst, Schinken, Käse, ein paar Oliven. Für 10,50 Euro ist es etwas wenig. Das Personal hat viel zu tun und trotzdem beim Vorbeieilen immer ein Lächeln und einen Blick übrig. Dann kommt der Hauptgang. Mächtig, aber ungewöhnlich lecker im Geschmack. Die Süße der Feigen in Kombination mit der sämigen Sah- ne verwöhnt Seele und Gemüt. Ohne etwas Brot, das wir dazu bestellen, wäre es allerdings ein sehr „schweres Essen“. Die Pasta mit Tomatensoße als zweites Testessen ist als Standardgericht gut mit den Mitbewerbern zu vergleichen und zeigt, dass die Küche durchaus knapp über dem Dresdner Durchschnitt liegt. Die Freundlichkeit der zwei Eigentümer und der Mitar- beiter ist es sowieso überdurchschnittlich. „Grazie e Arrivederci“.
Fazit:Ein lebendiger Treffpunkt, der nicht nur als Zwischenstation für einen Shoppingtag geeignet ist, mit solider Küche und tollen Gastgebern.