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Fischhaus Alberthafen - Magdeburger Straße 58
Huh, was für einen bösen Blick wir ernteten, als wir die Kellnerin fragten, ob der angebotene Fisch frisch sei. Natürlich gäbe es nur frischen Fisch, meinte sie. Doch als wir die Fischarten durchfragten, wurde sie immer leiser.
Der Fisch sei von gestern, jener auch und diesen bekommt man hier eh nur tiefgefroren. Sie stolzierte zurück zum Tresen, wo Koch und Kellnerkollege warteten und tuschelte und tuschelte, während die Gäste warteten. Dann lachten die drei und schauten zu uns. Jetzt kamen wir uns als Gäste regelrecht angeklagt vor. Ist die Frage nach der Frische bei Fisch nicht legitim? Folglich wurden wir durch Ignoranz bestraft.Wir saßen direkt im Laufweg zwischen Tresen und Gastraum. Mit hohen Nasen trugen Kellnerin und Kellner die Speisen zu den anderen Gästen an uns vorbei. Die anderen Gäste waren übrigens allesamt Rentner. Ausschließlich Oma und Opa-Klientel, zumindest an diesem wöchentlichen Mittag. Wir sprachen den Service dann etwas lauter an und machten aufmerksam, dass wir nun schon 40 Minuten auf unser Essen warteten. Die Kellnerin war vollends beleidigt und gab unseren Tisch ab. Fortan wurden wir von ihrem Kollegen bedient, der dann einen Teller vom Angebot „Fisch satt“ brachte (drei verschiedene Fischfilets mit Salat und Beilage für 10,90 Euro). Die Idee ist gut, der Teller war reichlich belegt und bei Bedarf hätte man nachholen können.Doch es kommt uns ja nicht darauf an, uns den Bauch mit billigem Fisch vollzuschlagen. Wir hätten gern netten Service, Frische und Geschmack. Die Omas und Opas waren zugegebener Maßen offensichtlich sehr zufrieden mit dem Angebot. Und so passt wohl das Angebot zur Zielgruppe.
Fazit: Hier wird Potenzial verschenkt. Die netten Räumlichkeiten im maritimen Stil mit großem Meeresaquarium böten ein tolles Ambiente für ein richtig gutes Fischlokal. Man könnte sich in Dresden unter dem teuren Kastenmeiers platzieren. Stattdessen rutscht man viele Etagen runter in Richtung Altersheimkantine. Schaaade!