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„Das schlaue Füchslein“ in der Semperoper
Wilde Füchsin verführt den braven Förster
Wenn Kinder und Tiere auf der Bühne sind, können die Erwachsenen eigentlich einpacken, heißt es. In der Märchenoper “Das schlaue Füchs- lein” von Leoš Janácek sind sowohl eine singende Kinderschar als auch ein echter Fuchs involviert. Doch der amerikanischen Sopranistin Vanessa Goikoetxea kann auch die geballte Niedlichkeit nichts anhaben. Mit bra- vourösem, expressivem Spiel und einer einmalig schönen Stimme erobert die charismatische Sängerin in der Rolle der schönen Füchsin Schlaukopf sofort ihr Publikum im Sturm. Regisseur Frank Hilbrich erzählt die Ge- schichte vom braven Förster (Sergei Leiferkus) und der Füchsin vor allem als eine leidenschaftliche “Amor fou”, zum Scheitern verurteilt. Das Büh- nenbild (Volker Thiele) ist nüchtern und karg, statt naturnah märchenhaft, wie mancher im Publikum vielleicht erwartet hätte. Auch geht es mitunter recht derb zu, beispielsweise, wenn der als Hühnerhaufen auftretende Frau- enchor von der Füchsin massakriert wird. Das mindert jedoch nicht die Kraft der Bilder, die durch fantasievolle Kostüme (Gabriele Rupprecht) und das eindrucksvolle Spiel der Protagonisten den Zuschauern in die Köpfe gepflanzt wird. Noch lange nach der Vorstellung hält die Erinnerung an die wilde, schöne Füchsin, der der Förster verfallen ist, an Musikalisch ließ die Staatskapelle unter Leitung von Tomáš Netopil manche Wünsche offen – zumindest in der Vorstellung, in der ich anwesend war.
Fazit: Kraftvoll, kurzweilig und griffig: Eine Parabel, die für Erwachsene und an Musiktheater herangeführte Kinder gleichermaßen unterhaltsam ist.