• Januar 24, 2023
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Torten, Eclairs, Kaffee - das Café Toscana ist seit 30 Jahren bekannt für den Kaffee - Treff am Nachmittag.
Aber wie läuft der Restaurant - Betrieb? Wie schmecken die warmen Gerichte? Können „die“ das auch? Wir waren insgesamt drei Mal zu Besuch. Das erst Mal im November. Da war so viel los, dass wir uns kaum ein Urteil erlauben konnten. Alle Tische waren besetzt und wurden von den Kellnern fast schon im Laufschritt bedient. Das hatte System, aber für uns auch eine gewisse Hektik. Automatisch waren wir beim Beobachten gestresst. Und trotzdem, dass sich das Team offensichtlich bemühte, mussten wir sehr lange auf unsere warmen Gerichte warten. .

Anstrengend fanden wir das System mit der Kuchenbestellung zum Dessert.
Wir konnten nicht bei der Kellnerin bestellen, sondern mussten zwischen den Gängen zur Kuchen Theke und uns dort anstellen. Als wir den Kuchen gewählt hatten, bekamen wir einen kleinen Zettel. Mit dem sollten wir am Tisch wieder auf die Kellnerin warten. Als die Torten irgendwann kamen, hatten wir schon einen Termin verpasst und mussten das Gebäck einpacken lassen. Die Papiertüte kostete 50 Cent zusätzlich. Entschädigt wurden wir später beim Essen. Der ganze Stress hatte sich in dem Moment gelohnt, als wir diese köstlichen Torten genießen konnten. Lecker! Und das ist doch das Wichtigste. Der neue Chef vom Café Toskana, Clemens Eisold, hat das Restaurant 2021 nach der Insolvenz übernommen und führt es in dritter Generation weiter. Der mit Abstand größte Teil der Gäste gehört zur älteren Generation. Auf den Tischen: Kaffee und Kuchen.  Eigentlich schade, denn das Angebot an warmen Speisen ist groß und - kleine Vorschau - auch gut.

Ist das Café Toscana am Schillerplatz auch ein Restaurant? Ja, absolut. Und zwar ein sehr gutes. Das Angebot an warmen Speisen hat uns sehr überrascht.  Es ist „sächsisch- mediterrane Küche, wie wir uns erklären lassen. Der Küchenchef hat internationale Erfahrung und war zuletzt in der Schweiz. Das Angebot ist (nicht abgehoben sondern bodenständig. Man versucht, eine Brücke zu schlagen zwischen Restaurant und Café.

Es gibt eine feste Speisekarte von zwei Seiten, eine Wochenkarte und ein Monatsspezial. Bei unserem zweiten Besuch hat uns die Fischsuppe am besten geschmeckt. Aber auch die Rotkraut- oder Tomatensuppe bzw. der Hühner- Nudeleintopf für 6,90 Euro bei den anderen beiden Besuchen waren super. Suppen können sie gut.

Als Hauptgänge hatten wir:
 Hirschgulasch mit
böhmischen Knödeln, zerlassener Butter, Preiselbeer-Jus, Apfel-Zimt-Rotkraut für 21,50 Euro

Gebratenes Lachsfilet mit
Tomaten-Lauchgemüse und Kräuterrisotto für 19,90 Euro

Pasta Siciliana
Pesto, Oliven, getrocknete Tomaten, Pinienkerne, frischer Rucola, Parmesan und Hähnchenbruststreifen für 14,90 Euro

Für die Gäste, die nur einen kleinen Hunger haben, gibt es ein reichliches Angebot von Bruschetta über Ragout fin bis Croque Madame. Von dieser Karte bestellten wir:

Quiche 
(würziger Kuchen) mit Zupfsalat und Kräuterquark für 6,60 Euro

Die Quiche hat gut geschmeckt. Allerdings muss man den Hinweis „für den kleinen Hunger“ schon ernst nehmen und generell wenig Hunger haben. Die Getränke - Karte ist umfangreich. Im Fokus stehen warme Getränke. Wir bestellten einen Glühwein und ein Ingwer-Getränk mit Minze. Es gibt aber auch viele Kaffees und Schokoladen. Von der Getränke- Karte mochten wir am meisten die frisch gepressten Smoothies. Hier heißen sie einfach Säfte. Cool ist, dass man sich den Mix selbst zusammenstellen kann aus Apfel. Orange, Birne Karotte Ingwer, roter Paprika, Gurke oder Banane. Der fertige Mix aus reinen Früchten kostet 5,40 Euro (0,2 l).

Der erste Besuch im November war etwas stressig, der zweite Anfang Januar schon entspannter und bei unserem dritten Besuch haben wir nach dem Essen den neuen Chef vom Toskana getroffen. Clemens Eisold hat das Restaurant 2021 nach der Insolvenz übernommen und führt es in dritter Generation weiter. Er will mehr Schwung in den Traditionsbetrieb bringen und setzt stärker auf den Restaurantbereich und die warmen Gerichte. Da waren wir also wieder mal auf der richtigen Spur, dass wir im Toskana mehr als nur ein Café gesehen haben.

Die Patisserie ist uneingeschränkt großartig - das ist in Dresden bekannt. Was nicht alle wissen, dass die Familie Eisold nach der Insolvenz nur noch im Toskana tätig ist. Auch wenn es noch andere Cafés und Bäckerläden mit ihrem Namen gibt, gibt es keine Verbindung mehr zu Eisolds. Das Gute aber ist: Papa Eisold ist noch regelmäßig im Toskana, um dem Team mit den Torten zu helfen. Denn die alten Eisold-Familienrezepte werden hier im Original zu wunderbaren Torten, Eclairs oder anderen Backwaren verarbeitet. Der Konditorei - Part macht ein Drittel des Umsatzes im Toskana aus. Die anderen beiden Drittel sind Getränke und warme Speisen. Das warme Essen können wir empfehlen, auch wenn es nicht immer heiß serviert wurde. Das könnte noch besser werden.

Aber das Angebot in Verbindung mit dem Flair, dem Ambiente mit Blick auf das Blaue Wunder und die Elbe und der Geschmack lassen vermuten, dass der Anteil des Restaurants bald steigen wird. Sehr gut geschmeckt haben uns hier gegenüber im Café Toskana: der Hirschgulasch mit Knödeln, das Lachsfilet mit Risotto und die Suppen.

Unsere beiden Highlights waren folgende:
 

 Die Rotebeete - Suppe von der Wochenkarte für 6,90 Euro

und

der Avocado-Toast mit
Tomate, Salat, Kräutern für 10,90 Euro + pochiertem Ei +2,90 Euro

PS: Auch das Frühstück soll gut sein.