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55. Beitrag: "Die kleinste Republik der Welt" (2. März)

Es ist nicht alles klein in Mikronesien - die Palmen sind hoch, die Herzlichkeit der Menschen ist überdimensional und die militärisch strategische Lage spielte und spielt eine große Rolle. Wir besuchten Mikronesien auf unserer Tour durch den Pazifik Richtung Japan...
Das Wetter war schlecht. Die schönen Klischee - Sonnenuntergänge waren vorbei und mussten einer Waschküche weichen. Feuchtigkeit, Schwüle, Wolken, warmer Regen und morgens eine Art Nebel. Wie immer schlug das Wetter auf die Gemüter und so saßen nicht alle Passagiere in den Tenderbooten, die von der "MS Amadea" nach Nauru, einem Inselstaat in Mikronesien, fuhren.

Nauru, ein Atoll auf der Spitze eines erloschenen Vulkans, der bis 2000 Meter unter Wasser reicht,  ist die kleinste Republik der Welt. Lange Zeit konnte die Einwohner vom Abbau von Phosphat leben, http://blog.brigitte.de/.shared/image.html?/photos/uncategorized/samoa3_146.jpg der sich aus den Exkrementen von Seevögeln bildete. Doch die Einwohner von Nauru hatten kein gutes Händchen bei der Anlage ihres Reichtums. Einst hatte Nauru das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt und rutschte nach dem Ausschöpfen der Phosphatreserven in die Armut ab. Heute steht Nauru kurz vor dem Bankrott, doch von Resignation war nichts zu spüren. Mit viel Mühe und Aufwand begrüßten die Bewohner uns Besucher. Sie hatten Busse zur Verfügung gestellt und boten spontan und kostenlos Fahrten über die ganze Insel an. Sie demonstrierten Gastfreundschaft ohne Groll. Obwohl Nauru bis 2006 von der Umwelt isoliert war und aufgrund der hohen Gläubigerforderungen vor dem Verlust der Unabhängigkeit steht. Davon abgesehen droht der Insel ein weiteres Schicksal. Wegen der globalen Erderwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels, droht die Insel zu versinken. Doch die Einwohner jammern nicht und klagen. Sie leben.

Auch auf Pohnpei, einem anderen Teil Mikronesien, den wir zwei Tage später erreichten, war die Freundlichkeit der Menschen besonders. Ähnlich wie auf der Osterinsel gibt es auf Pohnpei ein unerklärtes Rätsel. Es sind die 10 Tonnen schweren Basaltblöcke der Ruinenstadt Nan Madol, die vor 1000 Jahren Kultzentrum war. Bis heute können die Wissenschaftler Fragen wie "Warum sind die Blöcke da?", "Wie kamen sie dahin?" und "Wie wurden sie bewegt?" nicht sicher beantworten.
Chuuk, wieder zwei Tage später, war das letzte Atoll in Mikronesien, das wir besuchten. Es ist der weltweit beste Tauchplatz für Schiffswracks und gilt als Unterwassermuseum. Hier liegt ein japanisches Versorgungsgeschwader, das 1944 von US-Fliegern versenkt wurde auf 20 Meter Wassertiefe. Die Geschichtsinteressierten von uns schauen sich die Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg an: Japanische Tunnel und Bunker. Ein österreichischer Passagier findet sich plötzlich als Lehrer in einer Schule von Chuuk wieder und doziert über die Lage und Größe seines Heimatlandes - in was für Situationen man, wie schon oft erwähnt, auf solchen Reisen eben rutschen kann. Louisa und ich schwatzen mal wieder mit den Leuten. Wir lassen uns von ihrem täglichen Leben erzählen und begleiten sie zu einer Petroleumstation, wo sie sich regelmäßig die benötigte Menge in Kannen und  Eimer für ihre einfachen Häuser abholen. Der amerikanische Einfluss ist auf der Insel spürbar. Es gibt Chips, Coca Cola und amerikanisches Eis.
Um fünf Uhr am Nachmittag wird der Anker gehoben und "MS Amadea" nimmt Kurs auf Guam. Dort sollen wir in zwei Tagen sein. Doch wir hatten die Rechnung ohne die Amerikaner gemacht. Mehr dazu - morgen.

Anja Fließbach: Freitag, 2 März 2007, 15:57 Uhr

Kommentare zum 55. Beitrag

Hallo. Da HSM nicht mehr da ist, melde ich mich mal wieder. Die Kommentare haben stellenweise schon fast ein Eigenleben entwickelt. Zu S. und seinen Träumen. Sieh dir Anja an - um die geht es hier schließlich. Sie ist das beste Beispiel, Träume zu leben. Eine eigene Zeitschrift - hat sie aufgebaut. Sich selbstständig gemacht - wovor viele Angst haben (siehe der "Tschüss, Chef - Blog") hat sie auch verwirklicht. Ein Kind, wovon viele träumen, hat sie auch. Partys feiern und tolle Männer um sich haben? Hat sie. Sterne gucken und das Leben genießen - macht sie. Und nun ist sie auf einer Weltreise - wenn´s um Träume geht, ist sie sicher der bessere Ansprechpartner als wir alle. Man.

Kommentiert von: Man. | Freitag, 2 März 2007, 16:25 Uhr

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Hallo Anja.
Es gibt ein Austauschprogramm für Lehrer aus nicht EU-Staaten, die hier arbeiten wollen. Wenn du mir Milas Adresse schickst, würde ich mich darum kümmern.
Cornelia

Kommentiert von: Cornelia | Samstag, 3 März 2007, 11:12 Uhr

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Dear Mila.
Keep your dream. There are people who are willing to help you.
Cornelia

Kommentiert von: Cornelia | Samstag, 3 März 2007, 11:14 Uhr

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Hello Mila: Wherever you go, IF you go -- DON'T go to Germany (France was mentioned in your story, and that might be okay). Germany is a rathole, a social backwater.
The Germans are suspicious of foreigners, especially "darker" skinned people (You DO know their history...? It's still like that.) They HATE foreigners, they even have a growing Neo-Nazi movement.
You'd be better off coming to New York. It's an immigrant city in every sense of the word. You'd be welcomed with open arms. Think about it. Everyone in New York is open-minded, no one makes judgments about people, no one eyes anyone suspiciously. No one questions why you are here, who you are, why you are you, why you live the way you do... NOBODY. This is truly the melting pot.
The Germans are on a downward slope, and it's going to get worse. Anja is NOT a typical German. If you think the rest of the Germans are as cool as she is, you are in for a rude awakening.
Good luck, whatever you do.
PS. I hope you will get to read this comment before it mysteriously disappears...

Kommentiert von: Sabine | Samstag, 3 März 2007, 14:30 Uhr

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Ahhhh, HSM heisst jetzt Sabine. Und ich glaube jetzt auch dass Sie diejenige sind, die als The Real Thing in einem anderen Blog "Hausverbot" erhalten hat. Sie haben wohl nix anderes zu tun als hiere Ihre Galle zu verspritzen - wer soviel Hass in sich hat, kann einem wirklich leid tun. Aber wers braucht!

Kommentiert von: Sabine, too ... | Montag, 5 März 2007, 17:13 Uhr

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(Letzte Aktualisierung: 9.3.2007)