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44. Beitrag: "Tahiti -Iti" (17. Februar)

Die Sache mit den Umzügen an Bord hat nun wirklich schon etwas von Loriots Sketchen oder von "Versteckter Kamera". Liebe Leute, ihr müsst unbedingt alle auf dieses Schiff kommen, es ist traumhaft. Ihr müsst unbedingt wenigstens einmal im Leben eine Weltreise machen. Aber, ihr Lieben, bucht lange genug im Voraus, damit ihr eine Kabine bekommt, die ihr durchgängig behalten könnt...
Zu der Frage in euren Kommentaren, warum das mit den Umzügen sein muss: Es liegt an der Verfügbarkeit der Kabinen. Als ich mich für diese Reise entschieden habe, war schon fast alles ausgebucht. Die Schiffsleitung erklärt, dass die anderen Passagiere ihre Kabinen aus bestimmten Gründen gebucht haben und nicht in eine andere der gleichen Kategorie wollen. Also ist es mit den Kabinen wie bei einem Puzzlespiel - man nimmt das Teil, das gerade passt. Wer meine Einträge schon eine Weile liest, erinnert sich bestimmt daran: Ich hasse Puzzle.
Wie der Umzug dieses Mal konkret abgelaufen ist, hebe ich mir mal für meine spätere Biografie auf. Jedenfalls hat die Hoteldirektorin uns eine noch schönere Suite ausgesucht gehabt, als wir ursprünglich gebucht hatten. Dafür nehmen wir nun freiwillig in Kauf, dass wir beim nächsten Passagieraustausch in Osaka wieder umziehen. Weil es so schön ist - Umzug Klappe 4.

Die Junior-Suite, in der wir jetzt wohnen, ist ein Traum. Ein noch schönerer Balkon als bei unserer letzten Kabine, große Panoramafenster, viel Platz, hell, freundlich, große Betten wie im Hotel mit tollen Matratzen, einer großen Badewanne wie zu Hause und halb sechs bringt die Zimmerfrau Häppchen. Ich kenne wegen meines Berufes viele Hotels in der ganzen Welt, hatte bis auf das Burj Al Arab in Dubai (das würde ich mir auf dieser Reise anschauen) eigentlich alle berühmten Häuser besucht. Deshalb kann ich auch aus gutem Gewissen sagen, diese Suite ist toll. Sie ist zart und zurückhaltend und lebt von diesem unglaublichen Ausblick auf das Meer, Sonnenunter- und Aufgänge, Inseln und Weltmetropolen. Es ist wie man sich früher Panoramatapete mit Naturmotiven in die Wohnung geklebt hat, mit dem Unterschied: Alles ist echt.
Zurzeit blickten wir immer noch auf die Kulisse von Papeete. Die Freunde, mit denen wir auf dem letzten Abschnitt zusammen gewesen waren, befanden sich schon auf dem 24-Stündigen Rückflug über Los Angeles und Paris. So wurde uns bewusst, wie weit weg wir eigentlich gerade von zu Hause waren. Fast am anderen Ende der Welt eben. Der Abschied war insofern wieder schlimm, als dass die Freunde, die blieben und an Bord arbeiteten, gerade auch viel zu tun hatten. Also für uns weder Zeit noch Nerven (Nein, es lag nicht an meinem Eintrag "Champagner im Regen").

Also erkundeten Louisa und ich die Insel zu zweit. Tahiti ist mit 1000qkm und über 130.000 Einwohnern die größte Insel in Französisch-Polynesien. Schon 1768 war der französische Forscher Louis Antoine de Bougainville hier gelandet.
Als wir durch Tahitis Hauptstadt Papeete streifen, genießen wir die Hektik und den Trubel nach all den beschaulichen und ruhigen Inselchen, die wir in den letzten Tagen besucht hatten. Wir kaufen Geschenke und neue Kleider für Louisa. Nach der Weltreise wird sich Oma Ina zu Hause wundern, wir groß ihre Enkelin in fast fünf Monaten geworden ist. Mit der Oma telefonieren wir eine Weile aus einer warmen Telefonzelle, bevor wir uns einen Lunch im überfüllten MC Donalds gönnen. Nach der Natur pur empfinden wir die Burger und Pommes als Luxus - immer das, was man gerade weniger hat.

Etwas ruhiger wird es außerhalb der Stadt. Der Dschungel im Inneren der Insel ist so urwüchsig, dass man nur schwer hinein kommt. Der erloschene Vulkan Ohorena überragt mit seinen 2200m die Landschaft. Die zwei Inseln aus denen Tahiti besteht, Tahiti-Nui und Tahiti - Iti, sind durch eine Landenge verbunden. Besonders schön ist eine Fahrt um die Insel Tahiti Nui - 120km holperige Straße und man ist drum herum.
Wir sind, wie schon erwähnt, drei Tage auf Tahiti. Zeit genug, das Grab von König Pomare V. zu besichtigen, dem letzten König Tahitis. Die Urne auf seinem Grab wird von den Einheimischen als Schnapsflasche bezeichnet. Der König starb an Trunksucht. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es sonst nicht. Erwähnenswert ist noch das Arahoho Blowholes, Wasserfontainen, die mit großem Druck aus dem Gestein schießen. Nett sind auch die Maraa Grotto - kleine Grotten mit Wasserfällen zum Baden.

Sehr schade war, dass wir das Musée Gauguin nicht besichtigen konnten, weil es am Wochenende geschlossen ist. Paul Gauguin kam 1891 nach Tahiti und malte in dieser Gegend 60 Bilder. Oft stand seine polynesische Frau Teha´amana dafür Modell. Doch hier auf Tahiti existieren keine Originale mehr, nur Reproduktionen. Gauguin starb mit 55 Jahren an Syphilis auf Hiva Oa (gehört zu den Marquesas), wohin er übergesiedelt war.
Eigentlich wollte wir auch noch welche von den typischen schwarzen Perlen kaufen, die es im Tahiti Perles Centre gab und wo man sehen konnte, wie die berühmten Perlen gezüchtet wurden. Aber auch drei Tage gehen schnell vorbei. Vielleicht auf einer anderen Insel.
Am Abend lief die "MS Amadea" wieder aus und an Bord gab es Sekt und ganz eigenartigen Fisch  -mehr dazu in den nächsten Tagen.

Anja Fließbach: Samstag, 17 Februar 2007, 23:48 Uhr

Kommentare zum 44. Beitrag

guten morgen, anja. warum gibt es denn heute keine fotos? ich freue mich doch jeden tag, dich zu sehen. s.

Kommentiert von: S. | Sonntag, 18 Februar 2007, 6:20 Uhr

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Hallo Anja, heute Morgen hab ich entlich mal die Zeit gefunden, mir die Webseite anzuschaun. Mein Bruder Rupert Kien hat mir ein E-mail geschrieben ich könnte da ein wenig von seiner Route erfahren. Ich hab mich so gefreut ihn so oft auf Fotos zu sehen, das ich grad weinen muste. Ich freue mich das ihr so eine schöne Reise habt und werde ab jetzt öfter mal reinschaun. Hoffentlich habt Ihr auch weiterhin so schöne Tage und wünsche Dir und Louisa nur das beste. Richte doch bitte meinem Bruder Liebe Grüsse aus und sag ihm das ich ganz fest an ihn und Kirsten denke.
Ich Danke Dir und sende Dir Liebe Grüsse aus der Kalten aber Sonnigen Schweiz
Manuela und Familie

Kommentiert von: Manuela | Sonntag, 18 Februar 2007, 11:15 Uhr

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hallo ihr beiden,
nach unserm unterbrochenen telefonat, weiss ich nun noch immer nicht, ob du meine letzten mails empfangen hast..feedback wär klasse.
liebe grüße an louisa vom opi

Kommentiert von: gerd | Sonntag, 18 Februar 2007, 14:08 Uhr

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Hallo Anja. Sei mir nicht böse, aber irgendwie bekomme ich langsam eine Vorstellung von den Männern mit denen du zu tun hattest oder noch hast. Erst eine Meldung von einem Louisa Papa, dann von einem Louisa Opa. Warum melden die sich nicht bei dir direkt? Warum auf diesem öffentlichen Weg? Fast wirkt es, als wollten die ein Stück vom Kuchen abhaben und sich ins rechte Licht rücken. Und dich als Tochter und Ex-Freundin spricht keiner wirklich an. Es geht ihnen wohl mehr um sich, ein wenig um dein Kind und nicht um dich. Kann das sein? Sorry. Man.
PS: Wie lange seid ihr auseinander mit Louisas Vater? Hast du mal was von sieben Jahren geschrieben? So alt wie dein Kind, oder?

Kommentiert von: Man. | Sonntag, 18 Februar 2007, 15:28 Uhr

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Hi Man,
interessante These;-) Der Grund des Eintrags waren technische Probleme mit dem Postfach.
Lese deine Kommentare gern...interessant!
Gruss G.

Kommentiert von: gerd | Sonntag, 18 Februar 2007, 17:27 Uhr

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O je, nicht schon wieder. Du hast noch Emilie Nothnagel oder wie der sich nannte, vergessen.;)
Wuerdest du auch eine verheiratete Frau so ueber das Warum und Wieso ihrer Ehe ausfragen?? Eher nicht. Denn eine verheiratete Mutter ist ja die "Norm".
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als mein Sohn klein war, und wir in der Provinz lebten, haben die Leute GENAU SO auf mich reagiert. Immer diese Faszination mit den "Maennern", die nach irgendjemandes Vorstellung in meinem Leben sein sollten. Diese totale Verstaendislosigkeit und Verwirrtheit, als man sich dann irgendwann eingestehen musste, dass ich an Beziehungen so GAR KEIN Interesse hatte, als man aufhoerte, mich verkuppeln zu wollen, und sich respektvoll zurueckzog. Das war dann immer ein kleiner Sieg fuer mich, ein Adrenalinschub. In diesen Momenten hatte jemand verstanden, wer ich wirklich bin, und das ist wie eine Droge.
Man, du hast mir doch hier irgendwo widerwillig Recht gegeben, dass Anja offenbar gar keinen Mann BRAUCHT. Solche Erkenntnisse halten aber nie lange an, gelle? Die Konventionen sind zu tief verinnerlicht. Man KANN gar nicht anders als innerhalb von ihnen denken. Ich kenne das alles nur zu gut. War lange genug Opfer davon.

Kommentiert von: HappySingleMom | Sonntag, 18 Februar 2007, 20:24 Uhr

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Ich noch mal. Man, ich habe jetzt noch mal den Kommentar von der Person, die sich "Papa" nennt, herausgesucht. Und fuer mich hoert es sich so an, als ob es sich durchaus um ANJA's Papa handeln koennte, nicht unbedingt um den Vater ihres Kindes. Es geht nicht eindeutig hervor. Also lieber erst mal nachfragen bevor man die Schublade aufmacht.

Kommentiert von: HappySingleMom | Sonntag, 18 Februar 2007, 20:34 Uhr

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Meine Meinung? Jetzt geht ihr zu weit. Gruß Sascha

Kommentiert von: Sascha | Sonntag, 18 Februar 2007, 22:57 Uhr

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Wer ist denn "ihr"?? Hier gehen meiner Meinung nach einige schon seit Anfang des Blogs zu weit! Dieses staendige, unverschaemte Hinterfragen von Anja's Privatangelengheiten ist total unangebracht. Noch einmal: Wuerde man sich das selbe bei einer verheirateten Familienmutter erlauben? Ich wage es zu bezweifeln!
@Anja, ich bewundere deine Geduld mit diesen Vollidioten die hier teilweise ihren Senf abgeben. Ich haette nicht die innere Ruhe und das Selbstbewusstsein, mich nicht dagegen zu wehren. Ich glaube, das macht manche dieser Leute erst recht rasend: Dass du einfach deinen Kram machst, und gar nicht (gross) auf ihren Quatsch eingehst. Deshalb fangen sie auch immer wieder an zu sticheln.
Ich kann von dir lernen. Wuerde mir viel Stress ersparen. :)

Kommentiert von: HappySingleMom | Montag, 19 Februar 2007, 0:21 Uhr

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nein @h.s.mom,
...finde ich auch @sascha.

Kommentiert von: gerd | Montag, 19 Februar 2007, 0:28 Uhr

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gerd... "nein" @mich??
Darf ich fragen, worauf du dich da genau beziehst? *leichtverwirrtguck*

Kommentiert von: HappySingleMom | Montag, 19 Februar 2007, 1:04 Uhr

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Hallo Man, um deinen Vorstellungen von den "Männern" mit denen Anja zu tun hatte oder hat eine Form zu geben, vielleicht einige Anmerkungen. Als Vater von Louisa ist es doch wohl vorstellbar den Kontakt zu meiner Tochter zu suchen. Ich sehe Louisa in der Regel zwei Mal im Monat, unschwer vorzustellen wie es ist, 4 Monate darauf zu verzichten. Auch Anja legt ansonsten großen Wert auf die Festigung der Vater Kind Beziehung. Deshalb mein Versuch auf diesem Weg Kontakt herzustellen, bisher leider erfolglos. Ich möchte mich weder ins rechte Licht rücken oder von dem "Kuchen" etwas abhaben.(??)Nein, ein kurzes Telefonat, e-mail ect. würden mich schon glücklich machen, zumal dies auf Anjas letzter Reise gut funktioniert hat. Peter

Kommentiert von: Peter | Montag, 19 Februar 2007, 11:37 Uhr

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(Letzte Aktualisierung: 19.02.2007)