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132. Beitrag: "Bitte ein Happy End!" (1. Juni)

Eigentlich bin ich doch ziemlich cool, oder? Dafür, dass ein Traum vorbei ist, gehe ich sehr robust durch den Tag. Wie früher mit raschem Schritt, fliegendem Haar und wehendem Mantel. Kundentermine, Konferenzen, neue Projekte, Computerarbeit nachts und Wachhalten mit Schokolade. Viel gelernt scheine ich nicht zu haben...

"Du bist gut drauf, das ist schön", höre ich immer wieder von den Leuten, die mich kennen. Solche, die denken, mich zu kennen. Selbst ich finde, ich bin gut drauf. "Stürz dich in die Arbeit", hatte Conny aus Spanien am Telefon gesagt. Stimmt. Simples Rezept. Funktioniert immer. Und so lächle ich in den Tag, bin dynamisch, fit, optimistisch, motiviert und motivierend. Das ist nicht mal gespielt. Ich kenne die Mechanismen, die mich schützen. Hab wieder mein Mäntelchen an. Etwas dicker als ein Panzer und auf jeden Fall dicker, als vor der Weltreise. Trotzdem ist er nicht so dicht wie früher. Hat ein Leck und manchmal schleichen sich die Emotionen rein. Die kriechen dann wie Regentropfen in den Nacken, laufen den Rücken hinunter, lassen einen frösteln und bald ist man völlig durch und fühlt sich wie ein begossener Pudel. Das einzige Mittel ist: Keine Pausen machen. Aber wenn die Vernunft mich dann morgens vom Schreibtisch doch noch ins Bett treibt, kann ich trotzdem nicht schlafen. Immer diese Filme. Was wäre gewesen, wenn...? Dann bin ich der Regisseur, der sich hier und da einen anderen Ausgang der Weltreisegeschichte zusammen bastelt. He, ihr Drehbuchschreiber! Versucht es mal morgens zwischen 4 und 6 Uhr mit der Arbeit. So kreative Dialoge, überraschende Wendungen und Pointen fallen euch sonst nie ein. Aber so im Morgengrauen, wenn das Grauen einen ansteckt und es einem graut vor der Vergangenheit, der Zukunft und vor allem vor der Normalität, die einzutreten scheint, als ob nie etwas vorgefallen wäre. Manchmal, wenn ich in der Straßenbahn sitze (hab immer noch kein Auto, was ich besonders im Regen mit Tüten voll mit 1,5 Liter Wasserflaschen genieße), betrachte ich die Leute. Leute in der Straßenbahn sind deprimierend. Grau, gleichgültig, müde, habe ich grau schon erwähnt? Dann möchte ich einen am Arm packen und sagen: "He, ich hab gerade eine Weltreise gemacht. Viereinhalb Monate auf einem Superschiff." Richtig laut würde ich das sagen. Nicht, um anzugeben. Diese Art Wert hat die Reise für mich nicht. Aber um die anderen Werte dieser Weltreise wieder auf den Plan zu bringen: Genießen, Ausbruch, Freiheit, große weite Welt, tolle Menschen, kreative Menschen, coole Menschen. Aber ich bleibe stumm und die Gesichter bleiben müde, leer und - eben grau. Und ich habe Angst, dass ich ihre Farbe annehme.

Tja, und nachts zwischen 4 und 6 Uhr, als ich sonst entweder beim Rauschen des Meeres schlummerte, unter den Sternen auf meinem Balkon saß oder an der Spitze des Schiffes auf Deck 11 in die rauschende Dunkelheit blickte, wälze ich mich hier im Bett mit dem schlechten Gewissen, am nächsten Tag noch müder zu sein als am Tag zuvor und gucke Kopfkino. Der Regisseur, in den sich meine sonst noch nicht in Erscheinung getretene multiple Persönlickeit dann verwandelt, hat ein Problem: Er kreiert nur Happy Ends. Dummer Regisseur! Aber er lässt nicht mit sich reden. "Ich will das so und basta", sagt er stur und meint, man müsse nur an das Gute glauben. Ich sollte ihn feuern.

Vielleicht hätte ich heute nicht zum Schreiben meine Lieblings-CD "Notre Dame de Paris" einlegen sollen. Seit dem Schiff höre ich sie das erste Mal wieder. Schwerer Fehler. So müsst ihr halt mal wieder mit so einem Text hier leben. Gebt mir ein paar Stunden, dann bin ich wieder cool.

"Amadea" - Spruch des Tages: "Kein Unglück ist in Wirklichkeit so groß wie unsere Angst." (Franz Werfel)
Musiktipp zur Stimmung: Titel "Danse Mon Esmeralda", Garou, Album: "Notre-Dame de Paris"


Anja Fließbach: Freitag, 1 Juni 2007, 1:35 Uhr

Kommentare

Schöner Spruch! Übrigens hätte ich mich gewundert, wenn solche einschneidenden Erlebnisse, die du uns immer sehr bildlich beschrieben hast, nicht nachwirken würden. Caro

Kommentiert von: Caro | Freitag, 1 Juni 2007, 2:15 Uhr



Ach Anja,

deine Worte machen mich traurig. Was hast du denn überhaupt gelernt auf dem Schiff? Nichts! Du bist immer noch tief drin im üblichen "Loch nach der Weltreise". Das ist normal. Was du aber hättest gelernt haben sollen ist, Dinge zu akzeptieren. So lange du sie nur überlagerst, innerlich dich aber immer noch nicht gelöst hast, befindest du dich in einem unhaltbaren Zustand. Vielleicht solltest du mit einigen Freundschaften einfach abschließen. Es sind doch die Freunde, oder? Keine Sorge, ich fange nicht wieder mit den Warnungen an, die ich dir im Laufe deiner Reise geschrieben habe. Akzeptiere die Situation! Akzeptiere deine schönen Erinnerungen! Akzeptiere das Verhalten der anderen! Akzeptiere vielleicht auch, dass du dich geirrt hast! Geirrt nicht in einzelnen Personen, aber in diesem Typ Mensch. Seeleute... Dein Bericht über den einen Tag an Bord in Bremerhaven war sehr kühl. Seit Monaten lesen wir deine Berichte und dann sollen wir dir diese Coolness abnehmen? Was war mit dem Schiff, mit dem Geruch im Hafen, mit dem Blick zur Ausfahrt Richtung Meer? Hast du nicht das Holz der Reling berührt, schon das Salz auf den Lippen und den Wind gespürt? Du hast nicht ehrlich geschrieben. Tut mir leid, aber das warst nicht du, die da in Bremerhaven auf dem Schiff gewesen sein soll. Happy End? Du und dein Kind seid gesund wieder zurückgekehrt. Sei nicht undankbar!

Kopf hoch, Kleines!
Manus

PS: Wer war der Idiot, der deine Tochter so verletzt hat?



Kommentiert von: Manus | Freitag, 1 Juni 2007, 2:18 Uhr



Liebe Anja,
ich finde es faszinierend, wie viel Energie du zu haben scheinst. Es ist schon wieder ziemlich spät, als du deinen Beitrag einstellst. Du arbeitest zwischen 4 und 6? Wie machst du das? Wann stehst du auf, wenn du zur Arbeit musst? Arbeitest du häufig abends zu Hause? Sorry für die vielen Fragen. Ich glaube, ich brauche mal wieder ein bißchen Motivation und einen Energiekick. Hab die letzten vier Tage auch sehr viel und bis spät gearbeitet. Allerdings bin ich jetzt total ko, im Gegensatz zu dir offensichtlich. Hast du da ein bestimmtes Rezept?

Kommentiert von: Karen | Freitag, 1 Juni 2007, 2:35 Uhr



@ Anja hat doch geschrieben: Schokolade.
Bei mir hilft ein kühles Bier.
Alles Nachtarbeiter hier. Das sind die Kreativen. M.

Kommentiert von: M. | Freitag, 1 Juni 2007, 2:46 Uhr



Liebe Anja,
Du stuerzt dich tagsueber (und auch nachts) in die Arbeit, um deine Gedanken und Gefuehle zu unterdruecken, und lebst diese hier dann im Blog aus. Ich finde es zwar sehr interessant, das alles zu lesen, aber ich frage mich: Hast du nicht eine gute Freundin oder einen guten Freund, die das verstehen koennen? Du kommst mir so einsam vor, und das tut mir leid. Vielleicht kann man deine Gefuehle auch nur richtig nachvollziehen, wenn man selbst auf dem Schiff gewesen ist. Aber ich denke, der Wechsel macht den Reiz aus. Alltag - Abenteuer. Oder nicht? Und ehrlich gesagt, du hast doch einen super Job - interessant, verantwortungsreich, bunt, mit vielen Menschen zusammentreffend, und sogar noch glamouroes... dafuer wuerden viele ihr letztes Hemd geben... oder ist dir dein Job zuviel Druck? Ist der Druck fuer dich allein zuviel? Das hoere ich ein bisschen raus aus deinen Worten... aber vielleicht irre ich mich ja auch.
Ich wuerde so gern auf deine Party kommen, aber ich lebe im Ausland, daher wird es nicht moeglich sein. Trotzdem, viel Spass dabei!

Kommentiert von: Emma | Freitag, 1 Juni 2007, 9:30 Uhr



...also nun mal ehrlich, so langsam zweifel ich den Sinn dieser Party an. Es klingt nach "Never ending Story" oder der Versuch von "Happy End(los)"...
He, es ist vorbei und ich werde die Party nicht besuchen, ich sehe keinen Sinn darin (muß ich ja auch nicht). Ich sage jetzt tschööö - Danke Anja K. Fließbach Dein Blog war echt klasse!

Kommentiert von: Jo | Freitag, 1 Juni 2007, 10:22 Uhr



Also Schokolade zum Wachbleiben ... ich dachte da gibts vielleicht noch nen anderen Tipp. Na, wie auch immer, ich finde Anjas Energie jedenfalls faszinierend.

Die Idee mit der Party finde ich auch gut. Ist mal was anderes. Das macht den Blog persönlicher und zeigt, dass Anja etwas an ihren Lesern liegt. Ist doch eine schöne Idee für einen Abschluss. An eine never ending Story erinnert mich das gar nicht. Eher an einen würdigen Abschluss.

Kommentiert von: Karen | Freitag, 1 Juni 2007, 11:12 Uhr



@ Emma,

das mit dem "Unterdrücken" von Gefühlen ist so eine Sache. Psychologen behaupten, dass Frauen oft zu viel Grübeln und ich glaube das stimmt. Kenne ich von mir. Es führt nämlich oft zu gar nichts, man dreht sich bloß im Kreis, macht sich oft zu viel Gedanken um Unwichtiges. Von daher ist Anjas Strategie ganz gut. Mir mir gibt es auch gewissen Themen, da muss ich zu mir selbst Stop sagen, weil ich sonst in sinnlose Grübelei falle.

Ein Unterdrücken der Gefühle kann man das dann meiner Meinung nach nicht wirklich nennen. Denn wie man sieht, ist Anja sich ja druchaus über ihre Gefühle bewusst. Man unterdrück nur die sinnlose Grübelei.

Kommentiert von: Karen | Freitag, 1 Juni 2007, 11:19 Uhr



@ Emma,

das mit dem "Unterdrücken" von Gefühlen ist so eine Sache. Psychologen behaupten, dass Frauen oft zu viel Grübeln und ich glaube das stimmt. Kenne ich von mir. Es führt nämlich oft zu gar nichts, man dreht sich bloß im Kreis, macht sich oft zu viel Gedanken um Vieles, was letztendlich gar nicht so schlimm ist. Von daher ist Anjas Strategie ganz gut. Bei mir gibt es auch gewissen Themen, da muss ich zu mir selbst sagen: Stop!, weil ich sonst in sinnlose Grübelei falle.

Ein Unterdrücken der Gefühle kann man das dann meiner Meinung nach nicht wirklich nennen. Denn wie man sieht, ist Anja sich ja druchaus über ihre Gefühle bewusst. Man unterdrück nur die sinnlose Grübelei.

Kommentiert von: Karen | Freitag, 1 Juni 2007, 11:21 Uhr



Uups, wie ist denn das passiert? :)

Kommentiert von: Karen | Freitag, 1 Juni 2007, 11:24 Uhr



Das Unterdruecken von Gefuehlen sollte man eher den graugesichtigen Alltagsmenschen in der Strassenbahn nachsagen.Die meisten von denen wissen nicht mal, dass sie Gefuehle haben, geschweige denn, dass sie sie unterdruecken.

Anja, ich wuerde mir keine Sorgen machen, dass ich zu einem von denen mutieren wuerde. Es kommt naemlich darauf an, was im Kopf ist. Das spiegelt sich im Gesicht wieder. Worueber glaubst du denken die Graugesichtigen nach? Ueber denn Sinn des Lebens, oder darueber, ob sie nach der Arbeit noch Zeit haben zum Einkaufen zu hetzen vor Ladenschluss UND es in die KiTa schaffen um die "Zwerge" (wann haben die Deutschen eigentlich angefangen, Kinder so zu bezeichnen, wuerg, "Kurze" ist auch nicht besser, doppel-wuerg) abzuholen? Wer nichts als Stroh im Kopf hat, stumpft ab. Und die Gefahr sehe ich bei dir nicht, auch wenn dein Leben vielleicht mal gelegentlich nach aussen hin alltaeglich aussieht. Ich kenne das von mir selbst.

@Emma - wieviele Leute gibt es eigentlich im echten Leben, die eine wirklich gute Freundin haben die ALLES versteht?? Ich kenne keinen. Viele haben oberflaechliche Bekannte bei denen man mindestens 80% von dem, was man im Kopf hat, zensieren muss. DAS macht einsam. Die meisten merken das leider nicht mehr und denken, sie haetten gute Freunde/Freundinnen, aber nichts von Bedeutung wird jemals diskutiert.

So ganz 100% kann man doch nur SELBST seine Innenwelt verstehen. Eine reiche Innenwelt zu haben ist nicht einsam, GANZ IM GEGENTEIL. Wer soll den Anja wirklich verstehen koennen ausser den Leuten, die mit ihr auf dem Schiff waren? (Und auch die koennen nur diesen einen Aspekt ihres Lebens verstehen, wenn ueberhaupt.)

Eine "gute Freundin" zu Hause kennt doch die Erlebnisse nur aus Erzaehlungen, war nicht selbst dabei, und dadurch entsteht schon eine unueberbrueckbare Abgrenzung, auch wenn man es fertig bringen wuerde, ihr jedes Detail zu erzaehlen. .

Kommentiert von: HappySingleMom | Freitag, 1 Juni 2007, 12:37 Uhr



Ich noch mal ;)

Anja, wie sieht das Happy End das du dir gewuenscht haettest, eigentlich aus? Du schreibst da gar nichts Spezifisches.

Kommentiert von: HappySingleMom | Freitag, 1 Juni 2007, 13:39 Uhr



...also, ich gehöre auch zu den "grauen, müden" Menschen, die morgens unterwegs sind. Zwischen 4 und 6 stille ich unser Baby. Ganz unspektakulär.

Kommentiert von: G. | Freitag, 1 Juni 2007, 13:54 Uhr



Ich nehme mir auch das Recht heraus, grau und muede und als Alltagsmensch zu erscheinen und was ich ansonsten tue geht keinen etwas an. Ob mein Innenleben dabei aermer ist als das eines/r Weltreisenden, wage ich wahrhaftig zu bezweifeln. Und ich behaupte sogar, ich habe eine Weltreise nicht noetig. Noch unverschaemter: ich bewundere niemanden, der diese unternimmt. Jaja, ich weiss, Leute wie ich haben in diesem Blog nichts zu suchen, braucht jetzt keiner zu schreiben.

Kommentiert von: perepepe | Freitag, 1 Juni 2007, 14:06 Uhr



Ich werde mich jetzt in die U-Bahn zu den Graugesichtigen begeben. Kannst dir ja wuenschen, dass sie entgleist. ;-D

Kommentiert von: HappySingleMom | Freitag, 1 Juni 2007, 14:22 Uhr



Halloechen. Trotz Fluechen bestimmer Mitmenschen gut angekommen. ;)

Wie immer, waren alle Schattierungen von Grau in der Bahn vertreten. Der einzige Farbtupfer war ein alter Knacker mit Bierbauch und Raucherhusten, den muesste man eher als Rotgesichtigen beschreiben, ha-ha. Ansonsten sah er aber sehr traurig aus. Der arme Kerl hat sich sicher was Besseres vom Leben erhofft. Nun ist es zu spaet. Fuer ihn. Ich wollte ihn eigentlich am Arm packen und bruellen: "Schmeiss die Marlboros weg!" Aber der hat wohl sonst keine Freude im Leben. :(

Kommentiert von: HSM | Freitag, 1 Juni 2007, 15:09 Uhr



Na? Sind alle aus den Pfingstferien wieder da? Ich hatte mich schon gewundert, wie ruhig es hier bei den Kommentaren geworden war. In anderen Blogs ist da nie etwas los. Aber für diesen hier war es erschreckend ruhig die letzten Tage.
Es ist toll, dass der Blog auf der Disy-Seite weiter geht. Auch wenn du nicht so oft und viel schreibst, Anja. Es ist schön, die Verbindung zu dir nicht ganz zu verlieren. Deine Beiträge geben meinem Leben immer einen Sonnenstrahl mehr am Tag. Conny

Kommentiert von: Conny | Freitag, 1 Juni 2007, 15:45 Uhr



Sind die Mitmenschen nicht nur ein Spiegel meiner selbst? Bin ich selbst grau, langweilig, frustriert, sieht meine Umgebung grau etc. aus? Es ist so einfach, über andere zu urteilen und zu tratschen. Wer es für sich selbst "besser" macht, muss nicht über "die anderen" herziehen. Selbst ist die Frau! Happy End?!

Kommentiert von: Manon | Freitag, 1 Juni 2007, 22:57 Uhr



Es wird Zeit, dass diese Selbstbelaberung endet.

Kommentiert von: heinz | Samstag, 2 Juni 2007, 0:03 Uhr



Also ich muss sagen, dass unsere Grauen im Grossen und Ganzen immer noch ein attraktiverer Haufen sind, als Eure Grauen. :)

Kommentiert von: HappySingleMom | Samstag, 2 Juni 2007, 0:30 Uhr



Also ich muss sagen, es gibt Diskussionen die so SINNLOS und überflüssig sind, dass einem beim Lesen ganz zweierlei wird.
Einziges Highlight MANONS Kommentar - so wahr, so wahr!!!
Frage an Anja: Warum hatte Deine Weltreise kein Happy End? Durch Deine Berichte hatte ich das Gefühl, dass Du unheimlich viel mitnehmen konntest, viel gelernt und kennen gelernt hast. Dass eine Reise ein Ende hat ist doch unumstößlich. Es war doch eine schöne Reise, oder?! Mit Deinem in Frage stellen, stellst Du auch Deine Glaubwürdigkeit in Frage, warum? Ich dachte es ginge darum, Dir Deinen Traum einer Weltreise zu erfüllen und diesen Traum hast Du doch realisiert. Louisa lässt ihre verletzten Gefühle raus, sie kann darüber weinen. Vielleicht ist Dein Alltag grau und schwer, weil Du Dir ein "Mäntelchen" überziehst, das zu schwer ist, mit dem Du nicht Du sein kannst, warum versteckst Du Dich denn darunter?

Kommentiert von: Sabine | Samstag, 2 Juni 2007, 10:02 Uhr



Zitat Sabine: "Einziges Highlight MANONS Kommentar ..."

Du meintest doch sicher ManUS?? Dessen Kommentar war natuerlich wie immer erste Sahne. Ein grosser, gutmuetiger, kluger Baer, an den man sich virtuell anschmiegen moechte. :)

Warum die Reise kein Happy End gehabt haben sollte, verstehe ich auch nicht so ganz, sorry Anja. Hatte ich ja oben schon mal kurz angesprochen, aber der Kommentar ist dann in einer heissen Diskussion ueber Graugesichtige in oeffentlichen Verkehrsmitteln untergegangen. ;-D

Aber ganz im Ernst: Ich frage mich wirklich, wie du dir das Happy End vorgestellt hast?? Was hast du dir erhofft, das nicht eingetreten ist? Ich will nicht interpretieren, aber wenn ich so zwischen den Zeilen lese, kriege ich manchmal den Eindruck, dass es um irgendwelche zwischenmenschlichen Konflikte mit Leuten vom Schiff geht? Du schreibst da immer in Andeutungen, aber man kann sich kein richtiges Bild machen um was es eigentlich geht.

Kommentiert von: HappySingleMom | Samstag, 2 Juni 2007, 13:10 Uhr



Nein, es war nicht Manus gemeint, sondern Manon:

Sind die Mitmenschen nicht nur ein Spiegel meiner selbst? Bin ich selbst grau, langweilig, frustriert, sieht meine Umgebung grau etc. aus? Es ist so einfach, über andere zu urteilen und zu tratschen. Wer es für sich selbst "besser" macht, muss nicht über "die anderen" herziehen. Selbst ist die Frau! Happy End?!

Kommentiert von: Manon | Freitag, 1 Juni 2007, 22:57 Uhr

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und wenn ich nicht grau sein will, dann werde ich auch nicht grau, so einfach ist es UND ich werde nicht grau nur weil ich in einer U-Bahn fahre. Dann joggt, fahrt Fahrrad oder geht zu Fuß, wenn das Euer ganzes Problem ist!

Kommentiert von: Sabine | Samstag, 2 Juni 2007, 22:05 Uhr



Habt Ihr alle zu viel Michael Ende gelesen? In der Kinderliteratur gibt es graue Herren, aber passt das wirklich hierher?
@HSM: "Zwischenmenschliche Konflikte" - hm - langsam beschleicht mich das Gefühl, dass es einfach um eine banale Liebelei geht und das würde den ganzen Blog ad absurdum führen.

Kommentiert von: Sabine | Samstag, 2 Juni 2007, 22:14 Uhr



Ach Sabine, schade, dass du doch nicht Manus gemeint hast. Seine Kommentare zeugen von echter Weisheit und originalem Denken, waehrend der Manon-Kommentar doch nur schon-1000-mal-gehoerte Psychoratgeberweisheit wiedergibt. Seemannsweisheiten sind doch so viel erfrischender als Psychoratgeberweisheiten...

Kommentiert von: HappySingleMom | Sonntag, 3 Juni 2007, 1:42 Uhr



PS. Ich habe auch schon gedacht, dass es sich eventuell um irgendeine Liebesgeschichte handeln koennte. Aber warum sollte das den Blog ad absurdum fuehren? Weil Anja sich hier inzwischen so voll als tolle Singlefrau etabliert hat, dass man ihr solche Neigungen nicht abnehmen wuerde? Oder wie meinst du das?

Kommentiert von: HappySingleMom | Sonntag, 3 Juni 2007, 1:47 Uhr



Ich habe noch nie einen Psycho-Ratgeber gelesen, weil ich der Meinung bin, dass mein gesunder Menschenverstand ausreicht. Die drei Menschen, die im nächsten Beitrag vorgestellt werden, leben einfach ihren Traum von Freiheit und Unabhängigkeit - sie machen es einfach! Eine feste Beziehung passt in deren Leben nicht, wie sie selbst sagen, das meinte ich mit ad absurdum. Wenn ich auf der einen Seite diesen Wunsch nach Freiheit und totaler Unabhängigkeit hätte, dann müsste doch der Wunsch nach einer festen Beziehung zurückgestellt werden, weil er zurückgestellt werden will. Oh Mann, wenn ich das so schreibe komme ich mir selber schon ganz blöd vor. Man beachte trotzdem, ich habe alles im Konjunktiv geschrieben. Alles Spekulative, denn vielleicht bezieht sich das Happy End ja auf etwas anderes.

In der Welt, nein vor unserer Haustür (Rohstock; Heiligendamm) passieren so viele Dinge, die mich sehr beschäftigen, die ich aktiv miterleben und verändern möchte und ich bin über mich selbst so genervt, weil ich meine Zeit verplempere - und warum???? - weil ich zwei Menschen hier interessant finde, was nicht heißt, dass ich deren Meinung bin, sondern ihre Persönlichkeit interessiert mich: Anja und HSM. Irgendwie fehlt mir auch das Ende.

Kommentiert von: Sabine | Sonntag, 3 Juni 2007, 8:16 Uhr



Und die Möglichkeit, dass es Anja nicht um Unabhängigkeit und totale Freiheit, sondern eher um Abenteuer- und Unternehmungslust geht, ziehst du nicht in Erwägung? Um Abenteuerlust, die sie vielleicht gerne mit jemandem teilen möchte, jemanden, der mit ihr die Welt bereist? Ich finde nicht, dass sich das ausschließt oder irgend etwas ad absurdum führt ...

Kommentiert von: noch ne Sabine | Sonntag, 3 Juni 2007, 11:07 Uhr



Nein, Abenteuerlust ziehe ich nicht in Erwägung, das hätte ich in Erwägung gezogen, wenn sie mit Tochter und zwei Rucksäcken durch die Lande zieht oder gleich in einem anderen Land bleibt oder oder oder, ABER wir wollen doch realistisch bleiben, eine Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff mit Balkon, viel viel Essen und Zimmerservice, organisierte Ausflüge oder eben keine, in Hotelanlagen schwimmen gehen, das würde ich im besten Fall noch als Wellnessprogramm bezeichnen. Auf einem Schiff arbeiten ist was ganz anderes, aber eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff machen fällt in meinen Augen nicht unter die Kategorie ABENTEUER. Und zahllose Beispiele zeigen doch, dass auch Paare eine Kreuzfahrt machen, aber darum geht es doch nicht! Anja hat doch des öfteren geschrieben, dass es darum geht seine Träume zu verwirklichen, dass das jeder kann und jeder seinen eigenen Traum hat, dafür hat sie doch unter anderem geschrieben, also wenn jetzt die Rede davon ist, dass diese Reise kein Happy End hatte, dann ist doch ihr Traum nicht in Erfüllung gegangen, ABER ihr Traum war doch diese Weltreise mit dem Schiff, ALSO hat sich ihr Traum während der Reise verändert. Und jetzt frage ich Euch: Ist das nicht absurd?

Kommentiert von: Sabine | Montag, 4 Juni 2007, 8:50 Uhr



Du sagst es eigentlich schon selbst: In deinen Augen hat das nichts mit Abenteuerlust zu tun. Aber das ist ja immer subjektiv.

Der Traum von Anja war diese Weltreise. Sie hat sie gemacht, der Traum ist in Erfüllung gegangen. Aber leider ist er nun zu Ende gegangen, wo sie vielleicht einfach noch gerne ein bißchen weiter geträumt hätte ....

Natürlich ist es auch möglich, dass sich der Traum verändert hat. Aber mich stört einfach der Begriff ad absurdum, weil das ein bißchen abwertend klingt. Geht es uns nicht allen so, dass sich Wünsche, Vorstellungen, Träume, ab und zu mal verändern? Deshalb werden sie aber doch nicht absurd, sondern sie waren uns zu einer bestimmten Zeit wichtig. Die Menschen entwickeln sich, verändern sich. Das ist völlig normal.

Aber eigentlich glaube ich nicht, dass das bei Anja der Fall ist. Wie auch immer, man kann ja nicht in andere Menschen hineingucken und sie immer verstehen. Manchmal versteht man sich selbst ja nicht.

Kommentiert von: andere Sabine | Montag, 4 Juni 2007, 12:24 Uhr



Also - irgend etwas ist auf der Reise vorgefallen, aber wir wissen nicht, was es war. Es muss noch nicht mal was konkretes sein, es kann sein, dass sich die eigene Sichtweite subtil aendert und man nicht mal weiss, wodurch diese Veraenderung ausgeloest wurde. Was nutzt es, hier herumzuraetseln?

Vielleicht wird Anja noch die Luecken einfuellen, vielleicht macht sie es absichtlich spannend, damit wir noch alle fleissig mitlesen. (Ich finde es uebrigens toll, dass es auf der Disy Seite weitergehen wird. :))

Vielleicht versteht sie selbst nicht, worauf ihre momentane Unzufriedenheit zurueckzufuehren ist. (Ich kenne solche unruhigen Phasen, ich habe dann meistens alles hingeschmissen und von Vorne angefangen. Und wusste von der Erleichterung, die im Moment der Entscheidung einkehrte, dass es das richtige war.)

Vielleicht geht es um irgendwelche Personen, ueber die Anja hier nicht schreiben kann/will.

Vielleicht ist es ja auch etwas ganz anderes, was wir uns gar nicht vorstellen koennen. Wir wissen naemlich nicht alles - wir wissen das Meiste nicht - und unsere Raetselei kann nur auf dem bischen, was wir wissen, beruhen. Und daher besteht die Gefahr, dass wir falsch liegen.

Kommentiert von: HappySingleMom | Montag, 4 Juni 2007, 12:54 Uhr