• September 12, 2023
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Hier finden Sie die Antworten von Günther Jauch.

1. Herr Jauch, wie haben Sie den Sommer verlebt? 
Ja… An der Nordsee und ehrlich gesagt 3 Wochen ziemlich verregnet, aber trotzdem schön.

2. Freuen sie sich, dass WWM nach der Sommerpause wieder los geht – und das direkt vier Tage hintereinander mit der 3-Millionen Euro Woche?
Doch… ich freu mich das wir da endlich wieder da sind und mit vier Tagen und einer 3 Millionen Woche setzten wir natürlich gleich am Anfang wieder eine Marke und das ist schon lustig und es ist auch spannend und es zeigt den Leuten das unsere Sommerpause doch nicht ewig war… Zum Glück.


3. Die 3-Millionen Euro Woche läuft ab 4. September zum 4. Mal bei RTL im Programm. Was denken Sie, worin ist der Erfolg dieses Events begründet? 
Naja Event ist immer was Besonderes. Hat einen ganz besonderen Reiz. Es ist der Reiz das die Kandidaten oft risiko-bereiter sind, das sie zocken und das alle Gewinne die sie in einer Sendung, Montag, Dienstag oder Mittwoch sich holen eigentlich ehr vorläufig sind, denn ich werde ihnen am Donnerstag (am großen Finaltag) mehr oder weniger unmoralische Angebote machen, dass sie noch einmal von vorne beginnen und das hat immer ein ganz besonderen Reiz. Man merkt auch, wie die Leute mit sich ringen und wie die Gier in ihnen hochsteigt. Kann ich nochmal mehr holen? Kann ich vielleicht doppelt soviel holen wie Montag, Dienstag oder Mittwoch? … Das macht dann schon Spaß.


4. Unterscheidet genau das die 3 Millionen Euro-Woche von den normalen Sendungen? Das Kandidaten die Option haben, zweimal zu kommen - sind sie vielleicht sogar entspannter? 
Ja, ob sie entspannter sind weiß ich nicht, weil sie ja in jedem Fall in der ersten Sendung erstmal vorlegen müssen und erst wenn sie mindesten 16.000 Euro gewonnen haben, haben sie überhaupt die Chance das ich mich mit ihnen unterhalte und das man Überlegt ob man da noch was drauflegen kann oder ob sie eventuell wieder alles verlieren und das bedeutet dann eben, es sind schon mehr Spielernaturen unterwegs. Das entwickelt tatsächlich einen ganz besonderen Reiz, weil man als Zuschauer spürt wie sie mit sich ringen und nicht genau wissen was sie machen sollen.


5. Gibt es für die Finalsendung eine Regel?
Nein. Überhaupt keine Regeln. Wir haben ja die feste Regel, man muss mindestens 16.000 Euro in den ersten 3 Sendungen gewonnen haben, dann qualifiziert man sich für dieses Finale. Das ist eigentlich die einzige Regel die gesetzt ist. Es steht auch überhaupt nicht fest zu wem ich hingehe und wem ich ein Angebot mache. Es kann sein, dass jemand dasitzt und 16.000 oder 32.000 in der ersten Runde gewonnen hat und ich geh überhaupt nicht auf ihn oder sie zu. Dann bleibt es auch ganz einfach dabei. Dann kann es sein das ich mir andere raussuche, die ich locke, die ich reize und denen ich ein Angebot mache und manchmal lehnen die das ab und manchmal verbessere ich dann das Angebot aber manchmal verbessere ich das Angebot auch nicht. Also wer sich drauf verlässt und einfach immer mit dem Kopf schüttelt und dann wird die Sache immer teurer für mich… hm das ist nicht unbedingt gesagt. Manche bedauern dann im Nachhinein auf das erste Angebot noch einmal von vorne spielen zu können, nicht eingegangen zu sein. Also insofern liegt da eine riesen Freude, eine tolle Sensation und tiefe Ernüchterung liegen in der Sendung bzw. Im Finale eng beieinander.


6. Und Sie entscheiden dann aus dem Bauch, wem Sie ein Angebot machen? 
Ja, ich endscheide das aus dem Bauch und wenn einer freundlich guckt oder zu verlegen ist, mach ich ihm vielleicht ein Angebot oder eben auch gerade nicht. Man sollte sich auf meine Reaktion niemals verlassen können. Ich bin da gerne sehr unberechenbar!


7. Was denken Sie, wie wichtig ist bei diesem Spiel das Bauchgefühl? 
Also mit dem Bauchgefühl ist das so eine Sache. Ich verlass mich weniger auf mein Bauchgefühl, sondern lieber auf „Ich habe da was im Hinterkopf“ also das es da bei einem dämmert, dass man da mal was gehört hat und deswegen zu A, B, C, oder D tendiert. Mit dem Bauchgefühl kann man richtig liegen. Es kann aber auch ein Zufall sein. Es kann aber auch fürchterlich daneben gehen. Es ist schwer zu sagen da eine Verbindliche Regel aufzustellen. Ich glaub das, dass nicht klappt. Für den einen funktioniert das mit dem Bauchgefühl, denn oft ist es ja auch so, die Leute sind sich eigentlich sicher aber halt nicht zu 100% und dann sagen sie „Ja, mein Bauchgefühl sagt mir …“. Das ist aber nicht das Bauchgefühl, sondern im Kopf sind sie sich dann zu 80% sicher. Dann nennen sie es Bauchgefühl.


8. Für alle, die noch nie die 3-Millionen Euro Eventwoche bei WWM gesehen haben: Würden Sie bitte nochmal erläutern, wie diese Woche abläuft? 
Das ist eigentlich ganz einfach: Montag, Dienstag und Mittwoch werden im Prinzip ganz normale „Wer wir Millionär?“ Sendungen gespielt. Wer sich für das Finale qualifizieren will, muss mindestens 16.000 Euro gewonnen haben um am Finaltag, also am Donnerstag die Chance auf 3.000.000 zu erhalten. Also alle die mindestens 16.000 Euro von Montag bis Mittwoch gewonnen haben, die sitzen im Finale und ab dann gibt es überhaupt keine Regel. Spreche ich jemanden an? Mach ich ein Angebot? Hat jemand die Chance dann mehr als 16.000 oder 32.000 oder 64.000 zu gewinnen. Das ist dann alles willkürlich und nach mir, nach meinem Bauchgefühl überlegt. Bisher haben die Kandidaten, denen ich ein Angebot gemacht habe und die es angenommen haben eigentlich immer ein ganz gutes Geschäft gemacht.


9. Sie sagten mal, Sie hätten das Zocker-Gen. Wie denken Sie, würden Sie sich als Kandidat in der 3 Millionen Euro Woche verhalten? 
Also bei dieser 3 Millionen-Woche würde ich tatsächlich sehr gerne mindestens die 16.000 gewinnen und wäre dann auch bereit im unteren Bereich also unter 16.000 wenn ich mir nicht ganz sicher bin auch mal den ein oder anderen Joker zu setzten wenn ich denn unbedingt in dieses 3 Millionen Finale möchte und da würde ich dann das Angebot nochmal von vorne anfangen zu können, sehr gerne annehmen. Ok, wenn ich in der ersten Sendung ich sage mal 125.000 oder gar 500.000 Euro gewonnen hätte, naja da wäre ich natürlich vorsichtig im Finale aber bei 16.000 oder 32,000 oder auch bei 64.000 würde ich glaube ich das Angebot nochmal zu spielen, annehmen. Würde wieder bei Null anfangen und dann, hätte ich natürlich richtig Lust, weil die Gewinnchancen deutlich höher sind. Bei der 1. Stufe sind es nämlich nicht 50 Euro die man gewinnen kann, sondern es sind 100 und da wo man sonst 16.000 gewinnen kann sind es schon 30.000 und am Ende eben 3 Millionen. Das ist eine ziemlich einmalige Chance also mal mit einem absoluten Rekord-Gewinn im deutschen Fernsehen abzuräumen.


10. Alle Fans warten auf einen neuen Millionär. Was denken Sie, warum schaffen es so wenige Kandidaten, die 15 Fragen zur Million zu gehen?
Also insgesamt, wenn man sich die Geschichte von „wer wird Millionär?“ sind es ja gar nicht so wenige im Schnitt nach jeweils Zwei Jahren ist es wieder soweit, dass einer die Millionen gewinnt aber ich stelle tatsächlich fest, dass der Hang zur Absicherung zugenommen hat. Früher haben die Leute zum Beispiel einfach mal gesagt, wenn sie bei 16.000 waren „Okay, die habe ich sicher und ab jetzt riskier ich einfach was“ oder wenn sie mit Vier Jokern gespielt haben und bei 2000, 4000 oder 8000 Euro, dann lock ich auch ein, wenn ich mir nicht ganz so sicher bin und bemühe nicht sofort ein Joker darum, sondern heb mir die Joker für Später auf. Dann sehen die Leute irgendwann mal, dass Leute von was weiß ich 8.000, 16.000 oder 32.000 aber dann runterfallen auf 500 Euro und dann werden sie ängstlich oder sie haben zuhause den Auftrag der Wintergarten, der muss auf jeden Fall drin sein oder die Freundin hat gesagt „Riskier bitte nicht. Wir brauchen die Komplette Baby-Ausstattung“ und ja, das macht dann Menschen vorsichtiger. Dann fehlen in den oberen Rängen dann die Joker und dann verliert man die Million aus dem Blick. Insofern vielleicht ein kleiner Sinneswandel das die Leute mehr auf Sicherheit gehen aber das ist auch nur eine Vermutung.


11. Ist es ein Sinneswandel oder ist es ein Abbild der aktuell gesellschaftlichen Situation? 
Ich glaube schon, dass die Leute sich vorher überlegen „Was brauche ich?“ oder „Was hätte ich gerne“ und machen sich Gedanken darüber. Dann hat man die Träume und merkt das, dass mit den träumen schwierig ist und was man in jedem Fall unter Kontrolle haben will ist die Sicherheit der Antwort, der richtigen Antwort und wenn ich das in den Vordergrund stelle komme ich natürlich bei der kleinsten Unsicherheit dazu sofort einen Joker zu ziehen. Das mag ja auch in Ordnung sein, wenn man bei 2.000 Euro total auf dem Schlauch steht. Wenn man aber da unten schon denkt sich Versichern zu müssen und ein Joker nach dem nächsten zieht dann wird es oben schon schwierig.


12. Würden sie sagen, je weniger man im Kopf verplant hat, desto risikofreudiger ist ein Kandidat?
Ja, ich glaub schon wenn man vorher schon gesagt hat „Du kriegst ein neues Handy“ und „Du kriegst ein Elektro Roller“ und „Ich kauf mir ein kleinen Oldtimer“ und mit dem Rest zahlen wir die Wohnung ab, dann hat man natürlich einen gewissen Druck und ist ehr bereit bei 16.000, 32.000 oder 64.000 den Deckel drauf zu machen und zu sagen so, jetzt habe ich mein Ziel erreicht. Auf der anderen Seite gibt’s natürlich die, die so das Spielerische Element in sich haben, die vermutlich auch mit einem niedrigeren Puls dasitzen und einfach nur Spaß und Lust haben am Spielen und natürlich Leute die das Geld nicht so dringend brauchen. Ich verstehe ja einen Student der sagt „Ich habe 15.000 Euro BAföG schulden und meine Eltern wären auch froh, wenn sie mir nicht jeden Monat ein 100 Euro Check dazu geben müssten.“ Das die sagen mit 16.000 bin ich super bedient und bin dann alle Sorgen los.


13. Es gab in der Vergangenheit so viele Specials. Hätten Sie noch eine Spielvariante, die Sie sich wünschen würden? 
Also die Stärke von „Wer wird Millionär?“ ist finde ich, dass man dieses Urgerüst bis zum heutigen tage beibehalten hat also das nicht dauernd an der Sendung herumgedoktert wird. Was ich gut fand, war die Erfindung eines vierten Jokers und diese Varianten: 3 Millionen Woche oder such das wir Zocker-specials machen. Das finde ich auch alles prima. Ich denke den Joker könnte man immer mal etwas justieren. Man könnte auch einen Zweite-Chance Joker kreieren also das zum Beispiel ein Kandidat sagen kann irgendeine Frage liegt mir überhaupt nicht und die möchte ich einfach gelöscht haben also die möchte ich nicht Spielen und das man sagt er hat mit dem Joker die Zweite Chance und bekommt quasi eine andere Frage gestellt. Da müsste man ihn aber gleichzeitig auch wieder unter Druck setzten, denn du kannst dir die Frage nicht nur anhören, sondern du musst sie dann auch beantworten und kannst nicht sagen „Ah die ist mir auch zu schwer. Dann steig ich jetzt aus“ oder aber, dass man das Handicap in die zweite Frage mit einbaut du darfst aber dafür keinen Joker benutzen. Also irgendwie so etwas. An den Jokern könnte man noch ein bisschen basteln. Im Prinzip finde ich es gut, dass man diese Simple und geniale Grundidee der Sendung, dass man die nicht verbessert und da nicht andauernd dran rumbastelt.


14. Nächste Jahr feiert „WWM“ seinen 25. Geburtstag. Was wünschen Sie sich zu diesem Geburtstag? 
Ich habe den sehr bescheidenen Wunsch, dass ich dieses Jubiläum noch erlebe und das ich mit dabei sein kann und dass wir das dann mit Kandidatinnen und Zockern je nachdem zusammen feiern können. Wir sollten uns irgendwas einfallen lassen zu 25 Jahre Wer wird Millionär. Es gibt ja nicht so viele Sendungen im deutschen Fernsehen die sich so lange gehalten haben. Ich glaube der Sender müsste dann mal so finanziell so richtig aus dem Sattel gehen. Das alle Kandidaten sehr fröhlich und mit Geldsäcken an der Linken und an der Rechten nachhause gehen.


15. Und dann auf die nächsten 25 Jahre…
Die Sendung heißt ja nicht „Ich bin unsterblich“ sonst würde ich dafür kandidieren aber ich glaube das wäre ein bisschen zu viel verlangt aber die Ersten 25 Jahre sind sehr schöne Sendungen dabei gewesen und ich kann eigentlich sagen, dass mir jede Sendung Spaß und Freude gemacht hat und tatsächlich, dass ich für mich selber keinen Abnutzungseffekt feststelle. Das ist nicht das ich in eine Sendung gehen und mir sagen „ah ja jetzt mach ich mal schnell die Sendung“, sondern es sind immer andere Leute da. Das Potenzial für die Sendung ist so lange unerschöpflich wie sich geniale Kollegen geniale Fragen ausdenken und wie meine Schwiegermutter immer gesagt hat „Gottes großer Zoo“ als Kandidaten auftritt. Die Sendung hat das Potenzial für weitere 25 Jahre bei mir glaube ich das ehr nicht aber das ist nicht so schlimm.


16. Aufruf
Endlich, ab Montag 4. September sind wir wieder da mit „Wer wird Millionär?“ und nicht nur Montag sondern auch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag mit unsere großen Sensationellen 3 Million Euro Woche bei „Wer wird Millionär?“.