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Die Schattenchefin - Organisiert und doch sehr emotional, das mag ich.

Trixi Steiner, Kultur- und Eventmanagerin, ist Vorstandsvorsitzende und Projektleitung des Semperopernball Vereins. Sie ist die Hauptperson in Sachen Organisation und Planung und behält die Fäden in der Hand. „Ohne sie, wäre der Ball kaum möglich“, sagt Prof. Frey über seine Projektleiterin. Disy hat sie verraten, dass auch sie manchmal fast an den Rand der Verzweiflung kommt, aber dann zum Ball doch immer eine Lösung findet. 

 

Was ist denn für Dich das Besondere am SemperOpernball dieses Jahr?
Steiner:
Es ist der 13. und das ist eine magische Zahl. Für Viele ist die 13 etwas Be- sonderes. Deswegen haben wir uns auch ein besonderes Programm dazu ausgedacht. Die 13 zieht vom Intro verbunden mit dem Thema Glück und Magie durch das gesamte Programm. Aber letztlich ist für mich jeder Ball besonders.

 

Warum?
Steiner:
Weil der Ball jedes Jahr eine organisatorische Herausforderung ist. Man denkt, wir organisieren seit 13 Jahren, da könnten sich gewisse Muster einspielen. Aber jedes Jahr ist einfach anders, weil mit jedem Preisträger, mit jedem Künstler natürlich immer wieder neue Akteure in die Ball-Familie eintreten. Jeder für sich hat ein eigenes Handling und eine andere Vorbereitungszeit. Immer wieder gibt es andere organisatorische Fragestellungen und spezielle Wünsche. Für mich gibt es demnach auch keinen Lieblingsball ans sich: Ich liebe sie alle mehr oder weniger. 

 

Natürlich auch die Stars vom 13. Ball...
Steiner:
Ich freue mich auf einen sehr spannenden, sehr schönen Ball der sich für die Zuschauer sehr harmonisch anfühlen wird. Ich freue mich, dass wir André Rieu wieder als Mitternachts-Act haben und tolle Preisträger. Der Auftritt von Miroslav Klose ist ein emotionaler Moment. Er wird auch die Dresdnern draußen begrüßen, genau wie Max Giesinger. Organisiert und doch sehr emotional – das mag ich.

 

Ihr seid solche Profis. Da läuft sicher alles reibungslos, oder?

Steiner: Schön wäre es! Obwohl wir jahrelange Erfahrung gesammelt haben und natürlich Profis unseres Metiers sind, ist es jedes Jahr das Gleiche: Immer wieder gibt es so viele kleine Fragen oder Details, die mich in den letzten zwei bis drei Tagen vor dem Ball einfach komplett Auf Trab halten. Dann muss man Lösungen nden. Das ist dann der Moment, in dem unsere tolle Eventplanung, die man strategisch aufgebaut hat, mit einem Mal auch manchmal komplett umgeschmissen wird. Da muss man flexibel sein und reagieren. Auch dieses Jahr gibt es bestimmt diese spannenden Momente, die mich erst einmal überraschen.

 

Das sind die schwierigen Momente. Und was sind für Sie die schönsten in einer SemperOpernball-Nacht?
Steiner:
Der schönste Moment ist eigentlich, wenn die meisten Gäste schon nach Hause gegangen sind und ein Lächeln beim Rausgehen hatten. Dann weiß man, es hat alles gut geklappt. Dazwischen gibt es eigentlich nur wenige Minuten, in denen man selber auch mal einen Moment abspannt: meistens mache ich das erst um 4 Uhr morgens und schwinge selbst das Tanzbein. Das ist schon schön.

 

Das heißt, dass Sie beim Ball so konzentriert sind, dass Sie ihn selbst gar nicht genießen kannst?
Steiner:
Doch, ein bisschen. Es ist natürlich auch schön wenn man am Roten Teppich steht und hört, dass dieser und jener Promi und Gast da ist, es funktioniert, das Shuttle pünktlich war, etc. Es ist aber auch immer mit Anspannung verbunden. Meine Arbeit mit dem Team ist es, dass alles rund über die Bühne geht und wenn es einmal nicht so rund läuft, dass dies zumindest keiner merkt. Natürlich gibt es tausender kleiner schöner Momente beim Ball für mich, aber der Abend ist so arbeitsintensiv und so eng alles getaktet, dass man es erst am nächsten Morgen um 7 Uhr circa die Beine hoch legen kann und dann sagt: „Okay!“

 

Wie groß ist das Team?
Steiner:
Also zum Ball selber ist es so, dass wir 2.500 Gäste und mehr als 1900 Mitwirkende haben. Das heißt, auf jeden Gast trifft fast ein Mitarbeiter Oper, Künstler, Techniker, Hostess und viele mehr, die alle beim Ball integriert sind. Das Team an sich ist unser Büro mit drei festen Mitarbeitern und einem Praktikanten (Andrea Mylo, Grit Hoffmann, Tobias Schönfeld und Jannik Schuknecht) und mir als Projektleiterin. Wir haben eine Eventagentur, eine Presseagentur, das MDR-Team, die Oper ... Also der Kreis wird immer größer - deswegen 1900 Mitwirkende beim Ball.

 

Was ist besonders schwierig?
Steiner:
Ruhe bewahren. Ich freue mich jedes Jahr darauf und versuche, es sehr gut zu machen. Es gibt nichts was mich mehr aus der Ruhe bringen kann denke ich, aber manche Situationen bringen einen manchmal an den Rand der Verzweiflung. Durchatmen und wie überall: man wächst mit seinen Herausforderungen.

 

Wen wünschen Sie sich als Gast beim SemperOpernball?

Steiner: Ein ganz besonderer Moment für mich war der Besuch von Königin Silvia, viel royaler Glanz, Anmut und eine wahnsinnig sympathisch unkomplizierte Dame. So etwas wünsche ich mir auch für die nächsten Bälle: entspannte und glamouröse Preisträger. Die hübschen Prinzen aus England fände ich nicht schlecht, so rein persönlich. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Es gibt viele Pläne und viel zu Organisieren auch in Zukunft.