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Gerold J. Held: Direktor des Ball-Hotels Taschenbergpalais Kempinski
Das Taschenbergpalais ist das offizielle Ballhotel, was heißt das?
Held: Wir sind Mitglied im Opernballverein, stellen den Preisträgern Suiten zur Verfügung und nehmen viele Gäste auf, die zum Opernball anreisen. Der Ball ist für uns das wichtigste Ereignis im ersten Quartal. Eigentlich sind wir immer ausgebucht.
Sind dabei viele Stammgäste?
Held: Absolut richtig. Unter den Opernballgästen sind sehr viele 'Wiederholungstäter'. Wer einmal da war, möchte wiederkommen. Rund 10 bis 20 Prozent der Opernballgäste reservieren bei Abreise schon für das nächste Jahr wieder.
Laden Sie Prominente auf Ihre Kosten ein?
Held: Nein, nur die Preisträger. Die anderen Prominenten zahlen ihre Übernachtungen regulär. Wir machen nichts umsonst, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen. Schon mein Großvater hat gesagt, was nichts kostet,
würde nichts taugen.
Aber Sie freuen sich über prominenten Besuch.
Held: Na klar. Mein Lieblingsgast war Wladimir Putin. Der hat hier 50 Zimmer gebucht und war so was von entspannt. Er ist durch das Hotel gelaufen und hat allen Gästen in seiner Etage die Hand gegeben. Die haben vielleicht gestaunt.
Und die anderen Promis?
Held: La Toya Jackson zum Beispiel hat sich von unserer Schneiderin das Kleid ändern lassen, Bob Geldof hat sich drei Flaschen edelsten Wein zum Kosten aufs Zimmer bringen lassen. Und so könnte man über jeden VIP-Gast Anekdoten erzählen. Auf jeden Fall waren bisher alle Opernballgäste sehr nett.
Wie wichtig ist der SemperOperball für die Dresdner Hotellerie und die Stadt?
Held: Der Ball ist eine `Glücksfall´ für Dresden. Er fällt genau in die ereignisarme Zeit und gleicht die relative Ruhe in der Stadt aus. Meiner
Meinung nach sollte man auch über ein Vor- und ein Nachprogramm nachdenken, um die Wirkung auf Hotellerie und Tourismus zu vervielfachen.
Sie sind viel in der Welt herumgekommen, haben lange in St. Petersburg
gelebt. Was mögen Sie am Dresdner SemperOpernball besonders?
Held: Wie die Bevölkerung Dresdens genial mit eingebunden wird. In anderen
Städten werden solche gesellschaftlichen Ereignisse durch Einsätze der Polizei abgeriegelt, bei uns feiern Tausende Dresdner auf dem Theaterplatz mit – egal, ob es regnet oder schneit.
Und der Ball in der Oper?
Held: Mir gefällt der Stil und die Eleganz. Es sind auch die opulenten Bilder und der Glamour. Das ist klasse! Anders als in Wien ist beim SemperOpernball natürlich die Einbeziehung der rückwärtigen Räumlichkeiten. Die Oper in Wien ist viel größer, da braucht man die hinteren Bereiche gar nicht.
Was wünschen Sie sich für den SemperOpernball?
Held: Dass sich die Firmen mehr trauen. Sie sollten mehr Logen und Tische reservieren und das für ihre Kunden nutzen bzw. den Opernball auch mehr als Kontaktplattform ansehen. Man trifft sich in Dresden.
Und wer wäre Ihr Traumgast für den Ball und in Ihrem Hotel?
Held: Für mich sind alle Gäste Traumgäste. Laut meiner Frau gibt es nur drei echte Promis: Die Queen von England, den Papst und Lady Gaga. Adel ist immer nett, und jemand wie Britney Spears wäre doch auch mal was. Wenn der Ball sich weiter so entwickelt, wollen bald alle kommen.
2012