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Sandorn - Das Geheimnis Dschingis Khans

Wie die Warnemünder noch heute die Kraft des Sanddorns nutzen
 

 

Was verlieh dem mächtigen Dschingis Khan und seinen Reitern die Fähigkeit, bis nach Schlesien vorzudringen? Sie überbrückten zu Pferde Hunderte von Kilometern auf ihrem Kriegszug. Der Legende nach liegt das Geheimnis ihrer Kraft im Sanddorn.

Der Sanddorn beinhaltet viele Vitamine und kann deshalb den rauen Klimaten trotzen" sagt Yvonne Naumann, Geschäftsführerin der "Sanddornstube" in Warnemünde. Die Heimat des Ölweidengewächses ist Nepal und er gelangte durch die eiszeitlichen Verschiebungen im Laufe der Jahrtausende bis in das Gebiet des heutigen Deutschlands. An der Ostseeküste wurde der Sanddorn anfänglich aufgrund seiner leuchtend roten Signalfarbe für giftig gehalten und deshalb wenig beachtet. In der tibetischen Medizin jedoch wurde der Sanddorn seit dem 8. Jahrhundert in über 300 Arzneizubereitungen verwendet. Mit der Ausbreitung des Buddhismus im 13. Jahrhundert gelangten die Kenntnisse um die Heilkraft des Sanddorns auch in die Mongolei und dienten, Dschingis Khan und seinen Männern. Nach und nach kam das Wissen auch an die Ostseeküste.

Dieses besondere Ölweidengewächs, der Hagebutte ähnlich, ist sehr reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien. Es regt den Stoffwechsel an, fördert den Blutkreislauf und die Wundheilung. Das Immunsystem wird gestärkt und Entzündungen gehemmt. Der gesamte Organismus wird vitalisiert, sodass Infekte und Kreislaufstörungen ausgeglichen werden. Auch die Heilung von Verbrennungen und Hautkrankheiten wird durch den Sanddorn unterstützt. Die Beere birgt auch das offene Geheimnis eines Kosmetik-Repairsystems für die Haut in sich. Das Zusammenspiel der vielen Vitamine und Wirkstoffe unterstützt den natürlichen Stoffwechsel und korrigiert Hautirritationen. Das aus dem Fruchtfleisch gewonnene Öl wirkt durch seinen hohen Palmitinsäuregehalt antiallergisch und entzündungshemmend. Diese hautverträgliche Säure schützt die Haut und verleiht ihr ein samtiges Gefühl. Das Kernöl wird, wie der Name schon verrät, aus den Samen des Sanddorns hergestellt. Ungesättigte Fettsäuren, die die Haut benötigt, jedoch nicht selber produzieren kann, werden ihr durch das Öl der Sanddornsamen zugeführt. Auch trägt es zur Regulierung des Cholesterinspiegels bei.

Heute wird der Sanddorn immer mehr kultiviert angebaut, und die starken Heileigenschaften werden in verschiedenen Nahrungsmitteln und Hautpflegeprodukten genutzt. Sanddornweine, -liköre und -säfte sowie Öle und Teevariationen werden gewonnen, aber auch Süßigkeiten und Konfitüren. Verschiedenste Cremes, Lotions und Öle pflegen und schützen die Haut. Zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe und die gespeicherte Sonnenenergie stärken die natürliche Lebenskraft und sorgen für ein körperliches Wohlbefinden. Es ist also durchaus denkbar, dass der rot leuchtende Sanddorn seine starke Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Wetter auf Dschingis Khan und dessen Krieger übertragen hat, die durch Vitamine und Mineralien gestärkt, ausdauernder und weniger anfällig für Erkrankungen waren.