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So tragen Sie Ihre Loferl richtig

Gestülpt, gerollt, über dem Knie, darunter, mit oder ohne Füßling – wie trägt man denn nun seine Loferl richtig? Wir bringen Licht ins Loferl-Dunkel! Aber tun Sie uns (vor allem Ihnen) den Gefallen und lassen Sie dazu die Turnschuhe zu Hause ... 

 

Zuerst mal möchten wir darauf hinweisen, das Loferl – wie irrtümlich oft behauptet – nichts mit Socken oder Strümpfen im eigentlichen Sinn zu tun haben. Loferl werden nämlich nur an den Waden getragen. Meistens zusammen mit den passenden, nur bis unter den Knöchel reichenden Socken (Füßlinge). 

Der Grund und Ursprung dieses wollenen Wadenkleids ist dabei leicht umstritten: Für einige Trachtenanhänger wurden Loferl seit jeher um des Mannes Waden getragen, um diese dicker und damit muskulöser erscheinen zu lassen. Eigentlich – so heißt es – stammen Loferl aber aus der Zeit, als Schuhe Luxusgüter waren und sie sich nur Reiche leisten konnten. Loferl waren also die günstige Variante von Schuhen, um das Bein vor Kälte zu schützen. Außerdem war zu dieser Zeit das Vorzeigen nackter Haut nicht unbedingt gern gesehen, wodurch man mit Loferl für eine einfache und günstige Alternative sorgte. Für diese Theorie spricht unter anderem auch, dass Loferl damals wesentlich länger getragen wurden als heutzutage. Sie reichten vom Knie bis zum Knöchel. Woher der Name Loferl ursprünglich stammt, ist dabei unklar: Die Form einer Baumrinde, worin im 19. Jahrhundert Johann Andreas Schmeller die Fortschreibung der Übersetzung von "Lof" oder "Loft" zu "Loferl" zu erkennen meinte. Oder leitet sich der Begriff von dem Wort 'laufen' ab, das im westlichen Oberbayern gerne wie "lofen" oder "lofer" ausgesprochen wurde und noch immer wird. Fest steht, dass Loferl eines der traditionellsten Trachtenkleidungsstücke für Männer sind und zu jeder kurzen Lederhose gehören. 

 

So tragen Sie Ihre Loferl richtig: 

 

- Ob original wie damals oder etwas kürzer (circa 10 bis 15 Zentimeter) und moderner wie heute: Loferl gehören unter das Knie, auf Höhe des kräftigsten Teils der Wade. Achten Sie dabei auch auf den Sitz: Loferl werden weder umgekrempelt, noch aufgerollt. Sie werden einfach – wenn vorhanden – unter dem Bündchen in der Länge justiert. Auch die Symmetrie beim Tragen ist ein wichtiger Punkt: Die Loferl sollten an beiden Waden auf gleicher Höhe anliegen. Ebenso wie die passenden Füßlinge (meist im Set erhältlich), die auch gerne etwas tiefer im Schuh „versteckt“ werden dürfen. 

 

- Traditionell und „richtig“ tragen Sie die Loferl übrigens selbst gestrickt, oder auf Ihre Wünsche von der Gattin oder einem Fachgeschäft angefertigt, und ohne Füßlinge. Ideal ist es, sich bei Muster und/oder Farbe an der eigenen Tracht zu orientieren. 

 

- Egal ob an kühlen oder warmen Tagen, mit kräftigen oder schmächtigen Waden – Loferl gehören einfach zu einem traditionellen Trachten-Outfit.