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Höhepunkte rund um das Oktoberfest

Einzug der Festwirte und Brauereien

20. September, Beginn: 10.45 Uhr Start ab Sonnenstraße, Dauer: circa eine Stunde, bei jedem Wetter!

Ein festlich-fröhlicher Auftakt zum offiziellen Oktoberfestbeginn ist der Einzug der Wiesn-Wirte und Brauereien: Blumengeschmückte Kutschen mit den Wirten der Oktoberfesthallen und ihren Familien, herausgeputzte Festwagen mit Maßkrug schwenkenden Kellnerinnen, die Musikkapellen der Festzelte und die prunkvollen Prachtgespanne der Münchner Brauereien mit girlandenumkränzten Bierfässern ziehen von der Sonnenstraße auf die Theresienwiese. Auch die Schausteller, Marktkaufleute und die "Kleinen Wiesn-Wirte" des Oktoberfestes präsentieren sich in einem geschmückten Festwagen. Insgesamt nehmen rund 1.000 Mitwirkende an diesem Spektakel teil. Angeführt wird der Zug, der erstmals 1887 stattfand, vom Münchner Kindl hoch zu Ross; ihm folgt traditionell der Münchner Oberbürgermeister in einer Festkutsche. Tribünenkarten sind für 24,50 Euro inkl. VVK bei München Ticket erhältlich.

Der Oktoberfest Trachten- und Schützenzug

21. September, ab 10 Uhr ab Maximilianstraße Dauer: circa 2 Stunden, bei jedem Wetter!

Einstmals im Jahre 1835 zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I und Therese von Bayern abgehalten, hat sich dieser seit 1950 regelmäßig stattfindende Trachtenfestzug zu einem herausragenden Oktoberfest- Ereignis entwickelt, das per TV-Live-Übertragung der ARD in alle Welt gesendet wird. Knapp 9.000 Mitwirkende ziehen von der Maximilianstraße durch die Münchner Innenstadt zur Oktoberfestwiese und zeigen die Vielfalt von Trachten, Brauchtum und Volkstanz. Viele deutsche Bundesländer sind mit Trachten- und Musikgruppen vertreten und nehmen ebenso wie Gäste aus Italien, Nordamerika, Österreich, Polen, Serbien, Slowenien und Spanien am sieben Kilometer langen Zug teil. In bunter Folge wechseln sich festlich gekleidete Trachtlerinnen und Trachtler mit Sport- und Gebirgsschützen, Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzügen und Fahnenschwingern ab. Die Prachtgespanne der Münchner Brauereien, geschmückte Festkutschen und eine Vielzahl geschmückter Festwagen mit Handwerksund Brauchtumsdarstellungen runden das Bild dieses einzigartigen und weltberühmten Trachten- und Schützenzuges ab. Der Zug wird traditionell hoch zu Ross vom Münchner Kindl (Maria Newrzella) angeführt. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter sowie der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer nehmen in ihren Festkutschen am Trachten- und Schützenzug teil. Veranstalter dieses Trachtenumzugs, der wohl zu den größten der Welt gerechnet werden darf, ist der Festring München e.V., der auch alljährlich eine Münchner Oktoberfest-Medaille in Sonderprägung herausgibt. Tribünenkarten sind für 35 Euro inkl. VVK (Kinder und Jugendliche 10-16 Jahren 50 Prozent Ermäßigung) bei München Ticket erhältlich.

Traditioneller Oktoberfest- und Gedenkgottesdienst

25. September, 9 Uhr, Fischer-Vroni

Zum traditionellen Oktoberfestgottesdienst in der Fischer-Vroni sind alle Münchner Bürgerinnen und Bürger und die Gäste der Stadt herzlich eingeladen. Die Schaustellerseelsorger der beiden großen Konfessionen feiern mit den Schaustellern und Marktkaufleuten der Wiesn und weiteren Schaustellerpfarrern aus Deutschland und dem benachbarten Ausland einen Gottesdienst.

Standkonzert der Oktoberfestkapellen

28. September, 11 Uhr, Bavaria auf der Theresienwiese

Zu Füßen der Bavaria versammeln sich die Kapellen aller Festzelte zu einem Standkonzert. Bei dieser Veranstaltung, die schon Kultcharakter hat, interpretieren die rund 300 Musiker aller Kapellen gemeinsam bekannte Märsche und Melodien. Das 1985 vom ehemaligen Wiesn- Wirtesprecher Willy Heide eingeführte Konzert findet in diesem Jahr zum 30. Mal statt.

Böllerschießen

5. Oktober, 12 Uhr, Bavaria auf der Theresienwiese

Anlässlich der Siegerehrung des Oktoberfest-Landesschießens des Bayerischen Sportschützenbundes schießen Böllerschützen großen Salut auf den Stufen zur Bavaria.

Dauerausstellung Puppentheater

im Münchner Stadtmuseum am Sankt-Jakobs-Platz 1

Im dritten Obergeschoss sind seit 1984 neben der formidablen Sammlung zum Puppentheater Objekte zur Schaustellerei mit Schwerpunkt "Populäre Vergnügungen" und "Münchner Oktoberfest" zu sehen.

Auf gehts bei Schichtl. Ein Münchner Original im Augustinum

Ausstellung 12. September bis 12. Oktober

Früheste Belege über die Existenz der berühmten und weit verzweigten Schaustellerdynastie Schichtl finden sich bereits im 17. Jahrhundert. Der für das Oktoberfest wichtigste Vertreter dieser traditionsreichen Schaustellerfamilie ist der Münchner Michael August Schichtl (1851-1911), auch "Papa Schichtl" genannt. Fasziniert von den Salonmagier- Fähigkeiten seines älteren Bruders Franz August beteiligte er sich am "Zauber- Theater" seiner vier älteren Geschwister. 1879 erwarb er es von ihnen. Damit war der Grundstein für eine Karriere gelegt, die ihn zu Lebzeiten berühmt und über seinen Tod hinaus zur Legende gemacht hat. Alljährlich bezog er seinen festen Platz auf dem Münchner Oktoberfest. Die Hauptattraktion seines Etablissements war die Aufsehen erregende "Enthauptung einer lebenden Person mittels Guillotine". Nach Schichtls Tod 1911 übernahm seine Frau Eleonora das Schaugeschäft. Sie verkaufte es nach einem Jahr an den Artisten Johann Eichelsdörfer. Dieser führte es zusammen mit seiner Frau bis zu seinem Tod 1954. Sie veräußerte es 1986 an Manfred Schauer. Er führt das Schichtl-Theater bis heute auf dem Münchner Oktoberfest fort. Mit Xaver Schichtl (1888 - 1965), dem Neffen von Michael August Schichtl, wird ein weiterer Spross der Schichtl-Familie in der Ausstellung vorgestellt. Xaver Schichtl betrieb ein "Marionetten- und Varieté-Theater", das zur Hochzeit des Varietés einen erstklassigen Ruf genoss. Mit dem Werbeslogan "Vornehmstes Familientheater" tourte er auch in den Bädern der Ost- und Westküste von Schleswig- Holstein und gastierte in Lübeck. Die teils erstmals öffentlich gezeigten Exponate der Ausstellung stammen aus der Noack'schen Michael August Schichtl-Stiftung und umfassen Objekte wie ein Modell der auf dem Oktoberfest verwendeten Guillotine, die Totenmaske von Michael August Schichtl und originale Kassenbu?cher des Theaters. Dazu kommen Marionetten aus "Xaver Schichtl's Wandervarieté", die das Theaterfigurenmuseum Lübeck dem Augustinum für die Ausstellung zur Verfügung stellt. Mit der gemeinsamen Präsentation der verschiedenen Sammlungen kommt es in der Münchner Ausstellung also gleichsam wieder zu einer Familienzusammenführung der Schichtl- Dynastie. Eine familiäre Verbindung ließ überhaupt diese Schichtl-Ausstellung zustande kommen. Durch die Heirat des ehemaligen Geschäftsführers des Augustinum Werner Noack mit der Ururenkelin des Michael August Schichtl besteht eine persönliche Beziehung des Augustinum zur Familie Schichtl. Der von der Noack'schen Michael August Schichtl-Stiftung in Auftrag gegebene Film "Auf geht's beim Schichtl" von Klaus Bichlmeier wird am 9. Oktober 2014, 19 Uhr in Anwesenheit des Filmemachers und Vertretern der Familie Schichtl im Augustinum München-Nord uraufgeführt.