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"Als Konsul ist es einfacher Verbindung zu knüpfen."

Prof. Dr. Claus Hipp, Honorarkonsul für Georgien.
Früh aufstehen und ein gutes Zeitmanagement – das sind die Grundvoraussetzungen für den Unternehmer Claus Hipp, sich „nebenbei“ als Honorarkonsul zu engagieren. Zirka eine Stunde täglich investiert er in die Deutsch-Georgischen Beziehungen.
„Hauptsächlich kommen die Menschen zu mir, die eine juristische Beratung oder medizinische Betreuung benötigen“, beschreibt er sein Tagesgeschäft als Honorarkonsul für Georgien. Neben den offiziellen Aufgaben verbindet ihn aber eine weit darüber hinausreichende Be- geisterung für das Land. „Da gibt’s Berge, die sind 1.000 Meter höher als die Alpen, eine Kultur, die ist 1.000 Jahre älter als unsere“, schwärmt er. Die Sprache lernt er noch eifrig, doch zur Verständigung reicht es schon. Der Austausch zweier Länder ist in seinen Augen ein Gewinn für beide Seiten, die viel voneinander lernen können. Vor allem der Ausbau der kulturellen Beziehungen ist ihm besonders wichtig.
Im Jahr 2000 erhielt Prof. Dr. Claus Hipp den Franz-Kafka-Kunstpreis für Malerei, wurde kurz darauf Professor an der Kunstakademie in Tiflis und förderte dort Studenten in verschiedenen Austauschprogrammen. „Ich kann da nützliche Verbindungen für die Studenten vermitteln“, erläutert Hipp. Das Zusammenspiel beider Länder hat aber noch mehr Vorzüge. Als Vorstand der Deutschen Wirtschaftsver- einigung Georgien liegt für ihn ein weiterer Schwerpunkt im Ausbau zwischenstaatlicher Handelsstrukturen. „Als Konsul ist es natürlich einfacher, wichtige Verbindungen zu knüpfen“, erklärt er. Als Privat- person seien die Möglichkeiten begrenzt. Doch ein Honorarkonsulat muss erst einmal aufgebaut werden. „Gerade in der Anfangszeit ist eine ehrenamtliche Tätigkeit notwendig, da es sonst den finanziellen Rahmen sprengen würde“, erläutert er.
Begonnen hat seine Unterstützung für das Land schon lange vor dem Konsulat. Als Claus Hipp neben einem georgischen Oboisten in einem Orchester spielte, brachte dieser ihm Land und Leute näher. „Er bat mich um Unterstützung für ein Kinderheim, das wir dann mit Babynahrung versorgten“, erinnert er sich. Gern hätte er sein Engagement sofort intensiviert, doch blieb ihm als damaliger Präsident der Industrie- und Handelskammer in Bayern nicht die Zeit. „Da musste ich eher mitentscheiden, wer Konsul werden soll“, beschreibt er. Als er aber später gefragt wurde, ob er Honorarkonsul von Georgien sein möchte, war die Entscheidung klar: „Natürlich stimmte ich zu.“