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Urban Art Preview in der Galerie Kronsbein
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© Sabine Brauer Photos
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Frech, knallbunt und oft genug herrlich subversiv kommt Urban Art daher. Die Straße wird zum Atelier, der öffentliche Raum zur Galerie für eine Kunst, die in jeder Hinsicht den Rahmen sprengt – und immer mehr Anhänger gewinnt. Banksys finster-gruselige Disneyland-Parodie „Dismaland“ haben in nur fünf Wochen über 150 000 Besucher gesehen. Keine Frage also, dass der britische Künstler auch im Mittelpunkt der Galerie Kronsbein steht, die 2016 auf Urban Art setzt.
Bis zum 7. April bietet die „Urban Art Preview“ neben den begehrten Werken des großen Unbekannten einen einzigartigen Querschnitt der Szene: Ben Eine, Urgestein der Londoner Street Art, ist dafür bekannt, einzelne Buchstaben auf die Rollläden von Geschäften zu sprühen. Kollege Nick Walker aus Bristol ging mit einer „Moona Lisa“ durch die Medien, die uns ihr blankes Hinterteil entgegenreckt – auch das wird in der Galerie zu sehen sein. US-Multitalent Shepard Fairey wechselt lässig zwischen den Genres und konnte die Münchner erst im Sommer mit einem 15 mal 13 Meter großen Wandgemälde an der Landshuter Allee begeistern. Das ist übrigens im Besitz der Landeshauptstadt, die sowieso ein gutes Pflaster für die Street Art bietet. Mit ihren unverwechselbaren Cutouts hat sich die Amerikanerin Swoon – eine der wenigen Frauen des Genres – einen Namen gemacht. Das Duo Jasmin Saddiqui und Falk Lehmann, kurz Herakut, verschönert nicht nur Hauswände, sondern auch Flüchtlingslager. Und Os Gemeos (Zwillinge) sorgen in Brasilien für grelle Riesenauftritte mit einem Personal, das manchmal an die Fantasiegeburten Hieronymus Boschs erinnert. Bei solchen Street-Art-Celebritäten braucht es einen Gegenpol. Oder zumindest einen wie Jean-Michel Basquiat, der sich nie als Graffiti-Künstler verstanden hat. Dennoch gehört der früh verstorbene Afroamerikaner zu den entscheidenden Impulsgebern der Urban Art. Ausgestellte Werke wie „Ernok“ oder „Jawbone of an ass“ machen das nur zu deutlich. Die Ausstellung bringt international gefragte Street Art unterschiedlichster Tendenzen nach München. Insofern bietet dieses Get together auch eine inspirierende Ergänzung zur aktiven lokalen Szene.
Die Galerie Kronsbein ist das Ergebnis einer lebenslangen Leidenschaft. Mitten in München, an der Maximilianstraße, hat der erfolgreiche Unternehmer und Kunstmäzen Dirk G. Kronsbein seinen privaten Kunstsalon 2009 in eine professionelle Plattform verwandelt. Unter dem Titel ArtConsult avancierte dieser Ort der Begegnung und des intensiven Austauschs schnell zu einer Top-Adresse für die Moderne sowie die zeitgenössische Kunst mit den Schwerpunkten Pop Art, ZERO und Urban Art. Dem Wechsel an die nahe Wurzerstraße im Jahr 2013 folgte alsbald die Umbenennung. Und weil Passionen und Neugier im besten Fall vererbt werden, leitet Tochter Sarah Kronsbein die unkonventionelle Galerie.