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Theater anstatt Oper

12. Montblanc Young Directors Project

Bayreuth und Salzburg - die VIPs sind derzeit im Festspielfieber! Diesmal stand für die Kultur-Society Theater anstatt Oper auf dem Programm. 'Montblanc' hatte auch in diesem Jahr (und zum bereits zwölften Mal) zur Premiere des "Montblanc Young Directors Project" geladen. Ein Wettbewerb für junge Theaterregisseure aus aller Welt und ihre Ensembles, die durch die Luxusmarke die Chance bekommen, ihre kreativen und innovativen Visionen zu realisieren und im Rampenlicht zu stehen. Auch zahlreiche Prominente waren gekommen, um sich die erste von insgesamt vier Produktionen anzusehen, die bis zum 15. August an der Salzach präsentiert werden: das Stück "Hinkemann" des serbischen Regisseurs Miloš Lolic.

Gastgeber Lutz Bethge (Vorstand der Montblanc Kulturstiftung und zudem Jury-Mitglied) konnte unter anderem auch Schauspieler Hardy Krüger jr. begrüßen. "Eine grossartige Inszenierung, tolle Schauspieler. Ich bin beeindruckt", so Hardy. "Ich liebe das Theater und stand gerade erst selbst in den Kammerspielen in Hamburg mit dem Stück "Ziemlich beste Freunde" auf der Bühne. Theater ist das Feuer für uns Schauspieler, das wofür man brennt. Deshalb ist es mir wichtig, den Schauspiel-Nachwuchs zu unterstützen." Für ihn war's eine Premiere: "Ich bin zum ersten Mal hier dabei und freue mich sehr über die Einladung. Montblanc unterstützt nämlich auch das Kitzbüheler Filmfest, das ich organisiere. Dort werde ich auch meine Fotokunst zeigen", so der Schauspieler. Ursprünglich war er mit seiner Frau Katrin angekündigt gewesen, aber am Abend drehte er dann doch eine Solorunde: "Sie hat beruflich zu tun und konnte deshalb doch nicht kommen", erklärte er. "Wir werden aber bestimmt noch einmal gemeinsam zu den Festspielen kommen."

Für Bestseller-Autorin Hera Lind war's ein Heimspiel: "Ich lebe seit 14 Jahren in Salzburg und habe hier meinen Platz gefunden." Und während der Festspiele steht für sie fast jeden Abend Kultur auf dem Programm: "Ich gehe häufig zu den Schauspiel-Workshops im Mozarteum oder zu den Festspiel-Proben, zuletzt war ich beim "Rosenkavalier". Und nun bin ich hier! Ich finde es einfach toll, bei der Geburtsstunde eines Stars dabei zu sein", so die Autorin, die von ihren beiden Kindern Florian (24) und Fritzi (17) begleitet wurde. "Fritzi will Schauspielerin werden und hat schon bei zwei Produktionen des Landestheaters mitgespielt", erzählte sie stolz. "Man hat ihr Talent bescheinigt."

Schauspielerin und Festspiel-Stammgast Anja Kruse überraschte mit neuer Kurz-Frisur: "Es steckt kein neuer Mann dahinter", lachte sie. "Es war einfach einmal an der Zeit für etwas Neues", erklärte sie das neue Styling. Wie gewohnt führte sie in Salzburg ein Dirndl aus: "Eine Kärtner Tracht", erklärte sie. "Tracht ist in Salzburg nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Ich habe um die 25 Festtagsdirndl im Schrank." Und das "Montblanc Young Directors Project" hat einen festen Platz in ihrem Festspielkalender: "Immer eine spannende Sache und immer abseits des Mainstream", lobte sie. "Schade, dass es in diesem Jahr zum letzten Mal stattfindet."

Gastgeber Lutz Bethge (kam mit seiner Frau Gaby): "Die Marke Montblanc steht seit vielen Jahren für einen kultivierten Lebensstil, deshalb haben wir uns diesem Projekt verpflichtet gefühlt. Zu Beginn im Jahr 2002 hätten wir es uns nicht vorstellen können, dass wir insgesamt 51 Produktionen aus 23 Ländern und vier Kontinenten zeigen werden." In diesem Jahr findet es zum letzten Mal statt - schwingt nach dieser Zeit nicht ein bisschen Wehmut mit? "Nach all den Jahren ist natürlich auch ein bisschen Wehmut mit dabei. Aber das Montblanc Directors Project geht nicht mit dem heutigen Tag zu Ende: wir werden in den nächsten Wochen hier weitere wunderbare Produktionen erleben. Und Montblanc wird der Kunst und der Kultur selbstverständlich auch in Zukunft treu bleiben. Denn ohne Mäzene hätten Künstler nicht die Möglichkeit, ihre Kunst zu perfektionieren."

Mick Jagger-Exfrau und Salzburg-Stammgast Bianca Jagger kam in Begleitung von Top-Galerist Thaddaeus Ropac. Dieser war erneut Jury-Mitglied und hatte nach der Aufführung zum "Private Dinner" in seine "Villa Emslieb" geladen, wo die Gäste mit einem Drei-Gänge-Menü verwöhnt wurden. "Es ist wichtig für die Salzburger Festspiele nach vorne zu sehen. Das Festival lebt von den großen Künstlern, aber auch diese müssen sich erneuern. Deshalb ist es wichtig, eine 'Ecke' zu haben wo probiert werden kann, wo man aber auch Großes finden kann", so Ropac.

Viel Applaus gab es für den Regisseur - er erzählt die Geschichte eines physisch und psychisch verwundeten im Deutschland nach dem ersten Weltkrieg - und das Ensemble. Miloš Lolic: "Ich bin erschöpft, aufgeregt und stolz zugleich. Erschöpft, weil es viel Arbeit war, das Stück auf die Bühne zu bringen. Aufgeregt, weil wir Teil dieses wunderbaren Festivals sind und die Gelegenheit haben, unsere Arbeit hier zu zeigen. Und stolz auf die wunderbaren Schauspieler, die alles gegeben haben." Seine Karriere begann übrigens in München: "Am Volkstheater mit dem Stück Bluthochzeit. im Jahr 2011. Es war ein großer Erfolg, und man hat mich bald darauf nach Wien eingeladen. Und dann ging es Schlag auf Schlag."

Bei der Premiere (vor der Aufführung hatte es einen Empfang im Hotel "Blaue Gans" gegeben) außerdem dabei: Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Salzburg's Festspiel-Chef Sven-Eric Bechtolf, die beide Jury-Mitglieder waren, Schauspielerin Nicole Beutler ("in "Missoni"), die bei der Veranstaltung bestens aufgehoben war ("Ich liebe das Theater - und ich bin mit den Füllern von Montblanc groß geworden. Ich habe sogar immer noch einen Brieffreund - Nigel aus London - dem ich seit unserer Schulzeit regelmäßig schreibe. Und dazu benutze ich auch immer einen Füller, keinen Kuli").

Text: Andrea Vodermayr