• Mai 08, 2022
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Helfen, forschen, heilen  –  und das schon seit dem Jahr 1846. Das „Dr. von Haunersche Kinderspital“ in der Münchner Lindwurmstraße, eine der modernsten Kinderkliniken in Deutschland, wurde  175 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums fand ein feierlicher Festakt in der Allerheiligen-Hofkirche in München statt. 

Prof. Dr. Christoph Klein, der Direktor der Kinder- und Kinderpoliklinik und Prof. Dr. Oliver Muensterer, der Direktor der Kinderchirurgischen Klinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, konnten zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft begrüßen. Zu den hochkarätigen Gästen zählten u.a. Ursula Prinzessin von Bayern, der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume, die CSU-Politikerin Kerstin Schreyer (Mitglied des Bayerischen Landtags) und der Vizepräsident des Bayerischen Landtags Dr. Wolfgang Heubisch sowie Georg und Hannelore Randlkofer(Dallmayr).

In seiner Begrüßungsrede ging Professor Christoph Klein, der Direktor der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Dr. von Haunerschen Kinderspital, auf die 175-jährige Geschichte der Kinderklinik ein: „Der Blick zurück aber darf kein Selbstzweck sein.“ Vielmehr gelte es, die aktuellen Herausforderungen der Kindermedizin zu erkennen, um im Interesse kranker Kinder in München und der ganzen Welt Räume der Innovation zu schaffen. Sein besonderer Dank galt allen Unterstützerinnen und Unterstützern dieser Mission, den Repräsentanten staatlicher Institutionen ebenso wie engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen: „Eine Kinderklinik wie das Hauner nimmt eine wichtige Funktion im Zentrum unserer Gesellschaft wahr und bedarf starker Allianzen.“ Er freute sich vor allem auch über das Kommen von Ursula Prinzessin von Bayern, die dem Dr. von Haunerschen Kinderspital seit vielen Jahren eng verbunden ist.

Das Dr. von Haunersche Kinderspital, häufig nur „das Haunersche“ genannt, ist Teil des LMU-Klinikums, eines der größten Universitätsklinika in Deutschland und Europa. Ins Leben gerufen wurde es 1846 durch den Namensgeber August Hauner. Seit 1998 existiert es in der jetzigen Form, nachdem die von August Hauner gegründete Kinderklinik und die erste Kinderpoliklinik Münchens fusionierten. Behandelt werden ausschließlich Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr.

Markus Blume würdigte in seiner Rede die langjährige Arbeit des Dr. von Haunerschen Kinderspitals: „175 Jahre – das ist ein besonderer Anlass und ein besonderer Geburtstag“, so Blume. Für ihn sei es „Ehrensache“, bei diesem Festakt dabei zu sein. Unter dem Leitsatz „dankbar rückwärts, mutig vorwärts“ gab er zunächst einen Rückblick auf die Geschichte der Kinderklinik – beginnend im Jahr 1946, als August von Hauner nach München kam und in einer Vier-Zimmer-Wohnung mit nur sechs Betten in der Innenstadt von München Bayerns erste Kinderklinik erschuf: „Seit 175 Jahren steht im „Haunerschen“ das Kind im Zentrum – immer mit Behandlung nach dem aktuellen Stand der Medizin“, so Markus Blume weiter. Er ging dann auch auf die große Bedeutung und auf die Zukunft der Kinderklinik ein. Es handle sich um eine „absolute Spitzeneinrichtung mit absoluter Spitzenmedizin“, und alle dürften dankbar für diese Einrichtung sein. 

Prof. Dr. Oliver Muensterer, der Direktor der Kinderchirurgischen Klinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, bedankte sich in seiner Rede vor allem bei allen Mitarbeitern/innen.:  „Das Dr. von Haunersche Kinderspital wird 175 Jahre alt. Es steht aber nicht für das Gebäude oder die Wände, sondern für die Menschen, die dort arbeiten, und diesen möchte ich meinen Dank aussprechen.“ 

Weiterer Höhepunkt: Die Paneldiskussion „Zukunft braucht Herkunft – die Stellung der Kindermedizin im Schnittpunkt der Wissenschaften“, an der neben Prof. Dr. Oliver Muensterer (Direktor Kinderchirurgische Klinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital) auch Bettina De Mattia (Pflegedienstleitung Dr. von Haunersches Kinderspital), Prof. Matthias Tschöp (wissenschaftlicher Geschäftsführer Helmholtz Zentrum München), Dr. Sarah Kim-Hellmuth (Ärztin & Clinician Scientist, Dr. von Haunersches Kinderspital), Prof. Sabine Walper (Direktorin Dt. Jugendinstitut München) und Prof. Francesca Biagini (Vizepräsidentin LMU München) teilnahmen. Moderiert wurde der Festakt von Fraua Ferlemann vom Bayerischer Rundfunk: „Alle Menschen, die heute hier sind, sind wichtig für die Haunersche Kinderklinik“, brachte sie es auf den Punkt. 

Eröffnet wurde das Programm mit dem Auftritt des Tölzer Knabenchors unter der Leitung von Gerhard Jacobs und Martin Regnat am Akkordeon und dem Lied „Fein sein, beinander bleib’n“. Danach berichteten in einem Videoclip (ehemalige) kleine Patienten/innen über ihre persönlichen Erfahrungen aus Kinderklinik und äußerten ihre persönlichen Wünsche an die Klinik. Zum Abschluss des Festakts trat erneut der Tölzer Knabenchor mit dem Lied „Gott hat alles recht gemacht“ und als Zugabe mit dem „Schnitterlied“ auf. Im Anschluss an den Festakt gab es einen Empfang mit Flying Buffet im Kaisersaal der Residenz, zu dem die Bayerische Staatskanzlei geladen hatte. Außerdem dabei: BR-Moderatorin Anouschka Horn, PR-Lady Uschi Ackermann, uvm. 

Text: Andrea Vodermayr