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STIK’s Strichmännchen erobern bald München – für den guten Zweck

STIK. Vier Buchstaben, die für ein Phänomen stehen. Nämlich für Urban Art-Star STIKElton JohnBono von U2 und Queen-Gitarrist Brian May zählen bereits zur Fangemeinde des aufstrebenden Graffiti-Künstlers und seiner Strichmännchen. Strichmännchen? Ja, richtig! Der Brite mischt mit seinen auf den ersten Blick simpel wirkenden Zeichnungen und den darauf zu sehenden Gestalten mit dürren Beinchen ordentlich den Kunstmarkt auf. In Großbritannien wird er längst als neuer Banksy gefeiert, die Preise für seine Werke explodieren und vor allem in London kommt man an seinen krakelig-sympathischen Figuren nicht mehr vorbei. Schon bei der Landung am Flughafen Heathrow kann man vom Flugzeug aus eines seiner großartigen Werke entdecken: „Mother and Child“, ein rund 40 Meter hohes Werk, das sich seit Herbst 2014 im Stadtteil South Acton in die Höhe zieht. Zudem sind seine Werke in Metropolen wie New York, Oslo und Berlin zu bewundern. Höchste Zeit also, den neuen Star der Urban Art-Szene nach München zu holen. Die Galerie Kronsbein in der Wurzerstrasse zeigt ab dem 7. April seine einzigartigen Werke. Die Ausstellung „Pop & Urban Art fat. STIK“ ist die erste Schau mit seinen Werken in Deutschland und umfasst eine Auswahl seiner bedeutendsten Werke: „Wir wurden auf STIK durch sein soziales Engagement in England und seine Charity-Aktivitäten aufmerksam. Insbesondere durch seine gesellschaftskritische Kunst, mit der er auf Missstände hinweisen möchte“, so Galerie-Gründer und -Inhaber Dirk G- Kronsbein. Galerist Valeri Lalov, der die Ausstellung kuratiert hat, ergänzt: „Wir möchten mit der Ausstellung an das soziale Engagement von STIK anknüpfen. Denn die Galerie ist seit der Gründung im Jahr 2009 als ein Ort der Begegnung konzipiert worden.“ Und so wird es am Eröffnungsabend am 6. April eine große Charity-Auktion geben: Eines der STIK-Werke aus der Sammlung der Galerie wird dann für den guten Zweck versteigert. „STIK inspiriert dazu, auf die Gemeinschaft zu achten und diese aktiv zu formen. Mit dieser Aktion möchten wir ein Zeichen setzen für München, die Urban Art in dieser Stadt und die Integration“, so Lalov. „100 Prozent der Einnahmen kommen der „Stiftung München“ zu Gute, die mit dem Erlös ein Kinder-Kunst-Projekt in München für Flüchtlingskinder und Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund unterstützt. Die internationale Sprache der Kunst soll den Kindern bei der Integration helfen, dabei aufeinander zuzugehen und sich als Teil der Gemeinschaft zu sehen.“ Geleitet wird die Auktion von Vitus Graupner, dem Direktor von „Hampel Fine Art Auctions“ in München. Als Ehrengast bei der Eröffnung wird Münchens Zweiten Bürgermeister Josef Schmid, seines Zeichens ein großer Fan und Unterstützer der Urban Art in München, anwesend sein. Wer genau ist STIK? Seine Geschichte liest sich ein bisschen wie die „vom Tellerwäscher zum Millionär“. Noch vor rund 15 Jahren hat STIK selbst auf der Straße gelebt und Toiletten geputzt, um sich durchzuschlagen. Die Kunst öffnete ihm neue Wege: „Ich fühlte mich immer unsichtbar“, so STIK über seine dunkle Vergangenheit. „Aber die Street Art wurde für mich eine Möglichkeit zu zeigen, dass ich hier bin.“ Hinter seiner Kunst steckt immer eine Botschaft: Er interessiert sich für die Menschen und deren Probleme, es geht ihm um die Gemeinschaft und fragt auch – im Gegensatz zu Kollegen wie Banksy - nach einer Sprüherlaubnis. „Seine Kommentare zu einer sich verändernden und bedrohlich werdenden Welt landen auf Hauswänden, Türen, Mauerresten -  und auch auf seinen Leinwänden sowie Prints“, so Lalov. Schon mit den beiden Urban-Art Ausstellungen mit Werken von Banksy und Blek le Rat im Vorjahr bewies die Galerie Kronsbein, die den Schwerpunkt auf Pop & Urban Art legt, den richtigen Riecher. „Urban Art als künstlerische Stilrichtung erfreut sich an immer mehr Anhängern, Urban Art erreicht alle Gesellschaftsschichten.“ Auch die STIK-Ausstellung dürfte in der Kunstszene - und das nicht nur in München - für viel Furore sorgen. Zu sehen sind 30 Werke, die während der gesamten Ausstellungsdauer (bis zum 7. September) ständig gewechselt werden, u.a. die Werke „Sleeping Baby Blue“, „Hand on Hip“, „Single Mum“, „Familiy“ und „Dancer“. „Gezeigt werden auch einige Arbeiten auf Leinwand oder als Relief auf Holz, die im bisherigen Oeuvre des Künstlers eine Rarität sind“, so Lalov. Zweifellos ein Highlight für Münchens Kunstszene!

 

Text: Andrea Vodermayr

Fotos: Galerie Kronsbein