• Dezember 08, 2021
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Mit Post-Corona-Agenda Weichen für Deutschlands Wirtschaft stellen

„Die Politik muss jetzt die Weichen für die Zukunft der Unternehmen stellen. Es gilt, die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden, Wachstum und Beschäftigung zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland noch vor der Wahl zu sichern.“

Das erklärte BVMW (Bundesverband Mitteldeutsche Wirtschaft) Bundesgeschäftsführer Markus Jerger bei der Vorstellung des Zehn-Punkte-Plans des Verbandes für eine Post-Corona-Agenda.

Kernforderungen darin sind ein innovations- und investitionsfreundliches Steuer- und Abgabensystem, Entlastung der Unternehmen von Bürokratie, Einrichtung eines staatlichen Eigenkapitalfonds für mittelständische Unternehmen, Förderung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Unterstützung für Gründer, Flexibilisierung der Arbeitswelt, Verbesserung der digitalen Infrastruktur, wettbewerbsfähige Energiepreise und beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren.

„Deutschland braucht einen ökonomischen Neustart. Dies geht nur mit einem starken Mittelstand“, so Jerger. Die Klein- und Mittelbetriebe seien der Innovations-, Beschäftigungs- und Ausbildungsmotor unseres Landes. „Politische Sonntagsreden helfen den Unternehmern nicht weiter. Sie erwarten endlich ein klares Handlungskonzept für die Millionen mittelständischen Betriebe und ihre Beschäftigten.“

Daran werde der Mittelstand die Parteien im Bundestagswahljahr messen, betonte Jerger. Die Post-Corona-Agenda des BVMW ist allen Bundestags- und Landtagsabgeordneten, den Parteien sowie den anderen großen Wirtschaftsverbänden zur Stellungnahme zugegangen. Noch befindet sich Deutschland in der Corona-Krise. 

„Viele Unternehmen wollen und brauchen Klarheit darüber, wie ihr Geschäftsmodell und ihre Zukunft aussehen kann. Dafür werden sofort wirkende Wiederaufbauhilfen als Anschubfinanzierung für die am schwersten betroffenen Branchen sowie eher mittelfristig wirkende Anreize für Konsumenten durch niedrigere Steuern und Abgaben benötigt.“

 

Dies hatte und hat für viele mittelständische Unternehmen massive ökonomische Konsequenzen, bis hin zum Verlust ihrer Existenz. Aber gerade der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Weit über 90 Prozent der deutschen Unternehmen sind Mittelständler. Sie stehen für 60 Prozent aller Arbeitsplätze, 82 Prozent aller Ausbildungsplätze und sie sind gleichzeitig ein wesentlicher Innovationstreiber und damit substantiell für die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten deutschen Wirtschaft.

Die Corona-Krise hat bereits jetzt massive Bremsspuren und Verwerfungen im deutschen Mittelstand ausgelöst. Deshalb muss es jetzt darum gehen, durch ein gezieltes Aktionsprogramm für den deutschen Mittelstand die Konsequenzen der Krise für die mittelständischen Unternehmen abzufedern und ihnen Unterstützung und Perspektiven zu ermöglichen. Die Debatte darüber muss jetzt geführt und die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Denn viele Unternehmen wollen und

brauchen Klarheit darüber, wie ihr Geschäftsmodell und ihre Zukunft aussehen kann. Dafür brauchen sie kurzfristig, d.h. sofort wirkende Wiederaufbauhilfen als Anschubfinanzierung für die am schwersten betroffenen Branchen sowie eher mittelfristig wirkende Anreize für Konsumenten durch niedrigere Steuern und Abgaben. Hinzu kommen sollten für den Einzelhandel und weitere besonders betroffene Branchen absatzfördernde Maßnahmen, um eine schnelle Entspannung der

Situation herbeizuführen.

Die nachfolgende Post-Corona-Agenda des BVMW umfasst zehn zentrale Handlungsfelder und Forderungen, die für den deutschen Mittelstand, seine Substanz und seine Zukunft von entscheidender Bedeutung sind. Der BVMW wird im bevorstehenden Bundestagswahlkampf folgende zehn Punkte zu zentralen Forderungen des Mittelstandes machen und die Parteien auffordern, diese zu einem integralen Bestandteil ihrer jeweiligen Wahl- und Regierungsprogramme zu machen. Das ist ein wichtiger Gradmesser, ob und inwiefern die Belange des Mittelstandes von den jeweiligen Parteien berücksichtigt und aufgenommen werden.

     Zu den Forderungen im Einzelnen: 

  • 1. Einen staatlichen Transformations- und einen speziellen Eigenkapitalfonds für mittelständische Unternehmen einrichten
  • 2. Ein innovations- und investitionsfreundliches Abgabesystem schaffen
  • 3. Regulierungsmoratorium und Bürokratieentlastungsgesetz  auf den Weg bringen
  • 4. Moderne Infrastrukturen schaffen
  • 5. Neue Flexibilitätskonsense für die Arbeit
  • 6. Arbeit und Ausbildungsplätze fördern und Gründer unterstützen
  • 7. Energiewende vorantreiben, wettbewerbsfähige Energiepreise schaffen
  • 8. Planungs- und Genehmigungsverfahren verkürzen
  • 9. Maßvolle, befristete und transparente Modifikation des Insolvenzrechts verfolgen
  • 10. Europäisches Beihilfe- und Wettbewerbsrecht modernisieren