• Dezember 08, 2021
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Zittau

Zunftwesen, Stadtwappen und Stadtbrände

Die sächsische Stadt Zittau liegt im Herzen Europas im Dreiländereck zu Tschechien und Polen. Zittau ist kreisangehörige Gemeinde im Landkreis Görlitz. Zittau erhielt im 13. Jahrhundert das Stadtrecht von dem böhmischen König Ottokar II. und gehörte bis ins 17. Jahrhundert hinein zur Böhmischen Krone. Die Zittauer Stadtgeschichte umfasst viele einzelne Facetten. Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt Zittau sein erstes Stadtwappen. Gleichzeitig schlossen sich die ersten Handwerker zu Zünften zusammen. Eine der ersten von ihnen waren die Tuchmacher. Deren besondere Stellung in der städtischen Wirtschaft spiegeln auch eine Vielzahl von Ortsbezeichnungen, wie Weberviertel oder Weberstraße, wieder. In der Zittauer Innenstadt wüteten aber auch die Stadtbrände. Der letzte große Stadtbrand erfolgte im Sommer 1757. Dabei wurde unter anderem die Johanniskirche, das Rathaus und weitere Gebäude zerstört.

Die Ursprünge der Zittauer Stadtgeschichte reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Zittau, vom slawischen „site“ abgeleitet, bildete sich im Mittelalter und Frühen Neuzeit zu einer führenden Handelsstadt aus. Wertvolle Tücher, Fayence und weitere Produkte wurden europaweit transportiert. Nikolaus von Dornspach, Andreas Noack, Christian Weise, Andreas Hammerschmidt waren bedeutende Zeitgenossen der Stadt und prägten Stadtbild und Schule. Mit dem Stadtbrand von 1757 endete die Blütezeit als Handelsstadt. Die Phänomenwerke zu Beginn des 20. Jahrhunderts repräsentierten im Zittauer Stadtbild den aufstrebenden Automobilbau. Neben Fleischerbastei, Stadtbad, Kreuz- und Klosterkirche sind auch die beiden Zittauer Fastentücher erhalten geblieben. Das Große Zittauer Fastentuch von 1472 wird heute dauerhaft im Museum Kirche zum Heiligen Kreuz gezeigt, das Kleine Fastentuch von 1573 hingegen im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster.  

Die Innenstadt von Zittau lädt mit ihren vielen kleinen individuellen Fachgeschäften zum Bummeln und Shoppen im historischen Ambiente ein. Schöne Mitbringsel, Mode, Schmuck, Antiquitäten, Bücher, Spielzeug und vieles mehr gibt es zwischen barocken Stadthäusern und den „großen“ Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, wie die Johanniskirche, das Rathaus oder das Salzhaus. Wer müde von dem historischen Pflaster ist, laden gemütliche Cafés und Gaststätten zum Ausruhen und Genießen ein. Viele Speisekarten sind durch die Lage im Dreiländereck inspiriert und bieten regionaltypische Gerichte aus Polen, Tschechien und Deutschland. Auf dem Marktplatz findet jeden Mittwoch der Wochenmarkt statt und am Samstag ein Frischemarkt. Hinzu kommen eine Vielzahl von Veranstaltungen, die über das gesamte Jahr zusätzlich Anlass geben die Zittauer Innenstadt zu besuchen.

Die Liebe der Zittauer zum Theater ist sprichwörtlich. Es gibt viele Berichte aus früherer Zeit, die das Interesse für Theateraufführungen belegen, als an ein festes Theatergebäude noch gar nicht zu denken war. Immer wieder gab und gibt es zahlreiche Bürger unserer Stadt, die das Theater als Mittelpunkt des Kulturlebens fördern und unterstützen.

Seit Januar 2011 sind die beiden Theater in Görlitz und Zittau in einer gemeinsamen Theatergesellschaft unter dem Namen „Gerhart Hauptmann-Theater“ vereint. Als leistungsfähiges Vierspartenhaus bereichert das Gerhart Hauptmann-Theater den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien mit Aufführungen der Sparten Musiktheater, Tanz und Schauspiel. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Inszenierungen des Sommertheaters auf der Waldbühne Jonsdorf, im Klosterhof Zittau sowie im Görlitzer Stadthallengarten.

Darüber hinaus engagiert sich das Theater mit mobilen Produktionen und theaterpädagogischen Angeboten u. a. für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie für den interkulturellen Austausch mit den Nachbarländern Polen und Tschechien.