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Sind LEDs die richtige Beleuchtung für Arztpraxen?

Richtiges Sehen erfordert gutes Licht. Gerade Ärzte stellen hohe Anforderungen an die Beleuchtung ihrer Praxen, denn sie dürfen sich keine Fehldiagnosen erlauben. Zudem fördert gutes Licht die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Und natürlich sorgen bestimmte Lichtverhältnisse auch für eine gewisse Stimmung bei den Patienten. Wer sitzt schon gerne in kaltem, OP-ähnlichem Licht und wartet auf seinen Arzt? Doch welches Licht ist das richtige und mit welchen Kosten sollte man kalkulieren?

 

Schon lange gelten Licht-emittierende Dioden (LED) als die Beleuchtung der Zukunft. Sie kommen heute in Fernsehern, Taschenlampen und Ampeln zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich bis zu 70 Prozent an Energie und bis zu 75 Prozent an CO2 einsparen. Doch bei der Beleuchtung von Räumen trifft man sie relativ selten an. Noch! Schließlich haben sie einige Vorteile gegenüber  herkömmlichen Leuchtstoffröhren. Diese verbrauchen verhältnismäßig viel Strom und müssen, bei Dauerbenutzung, häufig ausgetauscht werden. „Den Verbrauch von Leuchtstoffröhren kann man ziemlich genau ausrechnen. Bei drei Röhren in einem Panel, die zehn Stunden am Tag laufen, sind es rund 64 Watt“, erklärt Jian Guo, Geschäftsführer der Leudus LED Electronics GmbH. Ein vergleichbares Panel mit LEDs verbraucht hingegen nur rund 30 Watt. „Dafür sind die LED-Panels in der Anschaffung kostenintensiver“, erklärt Guo weiter. Nach zwei bis drei Jahren hat man das jedoch durch den geringeren Verbrauch wieder drin. Seine GmbH hat sich darauf spezialisiert, LED-Technik in Deutschland zu vertreiben. Guo, der ursprünglich aus der Solarbranche kommt, hat gute Kontakte nach China - dennoch setzt er nicht auf billige Produkte.

 

Denn LED-Panel ist nicht gleich LED-Panel. „Die Unterschiede bei den Herstellern sind teilweise gravierend“, so Guo weiter. „Wir lassen unsere Panels zwar auch in China herstellen, in Suzhou. Allerdings unter strenger Qualitätskontrolle, in unserer eigenen Werkstatt und nur mit ausgewählten Bauteilen.“ So stammen die LED-Chips von Samsung, die Diffusionsplatte und die lichtleitende Platte stammen von CHIMEI und die Netzteile bzw. Trafo werden von MOSO Power hergestellt. „Bei vielen Billigprodukten weiß man nicht, welche Teile verbaut sind. Da wir eine deutsche Firma sind, müssen wir genau angeben, woher unsere Bauteile stammen. Außerdem können wir so alle Teile testen und durch den TÜV prüfen lassen.“, so Guo.

 

Neben dem geringeren LED-Verbrauch haben die LED-Lampen noch weitere Vorteile. Zum Beispiel kann der Kunde bestimmen, welche Lichtfarbe abgestrahlt wird. Patienten in Warteräumen möchten häufig ein wärmeres Licht haben. Dann empfehlen sich LEDs, die warm-weißes Licht emittieren. Ärzte hingegen präferieren neutral-weiß oder kalt-weißes Licht in ihren OP-Räumen oder Behandlungszimmern. „Theoretisch ist es auch möglich, dass die Lampen so gebaut werden, dass sie je nach Bedarf die gewünschte Farbtemperatur abgeben“, erklärt Guo. Ein weiterer positiver Aspekt der LED-Technik ist, dass die Panels ihr Licht sehr gleichmäßig abgeben. Sie blenden also weder Arzt noch Patient. „Das erreichen wir durch die lichtleitende Platte“, erklärt Guo. Außerdem ist es möglich, die LEDs zu dimmen. Das empfiehlt sich auch, weiß Guo: „Werden die LEDs dauerhaft mit voller Leistung betrieben, kann bereits nach einem Jahr Lichtverlust auftreten. Allerdings bieten wir drei Jahre Garantie an und tauschen wenn nötig um.“ Wer nicht manuell dimmen möchte, kann auch einen Tageslichtsensor verbauen lassen. Dann wird die Lichtstärke automatisch geregelt.