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Börse, Politik und Psychologie - Warum Geduld in unruhigen Börsenzeiten so wichtig ist
Holger Voigt hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Finanzberatung und arbeitet seit 2013 als selbstständiger und unabhängiger Finanzplaner bei der isFINANCE AG. Mit uns hat er über die derzeitige Situation an den Finanzmärkten und die richtige Anlagestrategie gesprochen.
Im Dezember 2015 haben Sie eine Veranstaltung organisiert, auf der es um aktive Vermögensverwaltung ging. Passt das Thema zu einer Abendveranstaltung? Holger Voigt: Natürlich. Man sollte sich in jeder Situation bewusst sein, dass man selbst aktiv dafür verantwortlich ist, sein Vermögen zu schützen und zu verwalten.
»Wer in der Jugend einen Weinberg anlegt, hat im Alter trauben.«
Der Referent Mario Künzel von der DJE Kapital AG hat das Thema gut auf den Punkt gebracht und den Teilnehmern wichtige Informationen mit auf den Weg gegeben. Gerade in unruhigen Börsenzeiten ist es essenziell, sich nicht verrückt zu machen sondern mit Weitsicht zu planen und ruhig zu bleiben.
Wer hat die Veranstaltung besucht und wie war das Feedback?
Voigt: Die Teilnehmer waren bunt gemischt. Das hat gezeigt, dass Finanzen ein wichtiges Thema für jeden sind.
Ein Psychiater schrieb mir zu diesem Abend, dass der Vortrag die dynamische Komplexität des Finanzmarktes anschaulich dargestellt hat. Daraus hat er für sich erkannt, dass Vermögensanlage eine Kunst ist, die gleichermaßen Wissen und Gespür voraussetzt.
Das zeigt die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen. Denn nur wer informiert ist, kann gute Entscheidungen in Bezug auf sein Vermögen treffen.
Heißt das, dass man sein Vermögen selbst aktiv verwalten sollte?
Voigt: Es ist wichtig, sich mit seinen Finanzen zu beschäftigen und ein Verständnis für die Finanzwelt zu entwickeln – so, wie man sich auch für allgemeine Gesundheitsthemen interessiert. Ein Patient, der sich im Internet oder in Zeitschriften über seine Symptome informiert, kann trotzdem keine fundierte Diagnose stellen. So ist es auch mit den Finanzen. Das Anlegen und Verwalten von Vermögen muss erlernt werden und man muss viel Erfahrung sammeln.
Außerdem ist es doch so: Im Alltag verlieren wir schnell den Blick für unser Vermögen. Neben Arbeit, Familie, Haushalt und Freizeit bleibt einfach keine Zeit, die richtige Anlageform herauszufinden und in Finanzdingen immer auf dem Laufenden zu bleiben.
Wie kann man dieses Dilemma auflösen?
Voigt: Ich sage immer, dass sich jeder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren soll. Meine Kompetenz ist es zum Beispiel, für meine Kunden die optimale Anlagestrategie zu entwickeln und den Papierkram zu übernehmen.
So haben meine Kunden den Kopf frei für Arbeit und Alltag. Trotzdem wird das Vermögen strategisch aufgebaut und aktiv verwaltet.
Können Sie unseren Lesern einen Anlagetipp geben?
Voigt: Wenn es an der Börse unruhig ist und die Zinsen niedrig sind, ist Private Equity eine gute Anlageform.
Seit 2013 gehört das außerbörsliche Beteiligungskapital nicht mehr zum grauen Kapitalmarkt, sondern ist streng reglementiert. Im Prinzip geht es darum, sich an Unternehmen zu beteiligen, die nicht an der Börse notiert sind. Gerade für die Bereiche Healthcare und Biotech ist Private Equity essenziell, um wachsen zu können. Das Risiko der Anlage wird über Fonds mit 200 bis 500 solcher Unternehmen gestreut.
»Nur wer informiert ist,
kann gute Entscheidungen in Bezug auf sein Vermögen treffen.«
Ist Beteiligungskapital nicht nur etwas für Großanleger?
Voigt: Nein, ganz und gar nicht. Gerade Fonds sind durch die Risikostreuung eine wichtige Ergänzung traditioneller Geldanlagen. Zudem kann man auch mit relativ wenig Kapital einsteigen. Die Zeiten, in denen Beteiligungskapital mit viel Geld und viel Risiko verbunden waren, sind zum Glück vorbei.
Sie haben gesagt, dass Informationen eine wichtige Grundlage für die Finanzplanung sind. Wo und wie kann man sich informieren?
Voigt: Am 24.08.2016 findet die Veranstaltung „Börse vs. Private Equity – Geld anlegen wie ein Versorgungswerk“ statt. Als Referent ist Georg Schneider von Marble House Capital eingeladen, der über die aktuelle Zinssituation und Vermögensanlage für private Anleger sprechen wird. Eine gute Gelegenheit, sich zu informieren und im Anschluss mit dem Referenten auszutauschen.
Aktuelle Informationen gibt es auch auf der Website www.isfinance.de. Vielen Dank für das informative Gespräch!
Mein Tipp für Ärzte:
Ich berate bereits viele Ärzte und weiß, dass den meisten die Zeit fehlt, sich um ihr Vermögen zu kümmern. Es ist also wichtig, einen Finanzberater zu finden, dem sie vertrauen können und der sich darum kümmert, den Vermögensaufbau zu planen und zu überwachen.
Auf dem Konto wird das Geld durch die Inflation immer weniger statt mehr. Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen ist es deshalb wichtig, das Geld sinnvoll zu investieren und dabei das Risiko zu streuen.