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Wie die Eltern, so die Kinder
Die Grundlagen einer gesunden und altersgerechten Entwicklung der Kinder werden bereits durch das Gesundheitsverhalten der Eltern, darunter besonders der Frauen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit gelegt (American Academy of Pediatrics, 2005; Bergmann et al., 2003; Nationale Stillkommission am BfR, 2009). Zusätzlich haben auch soziale und familiäre Umstände, wie Bildung, Beruf und Einkommen, besonders bei alleinerziehenden Müttern, nachweislich enorme Einflüsse auf die Gesundheit ihrer Kinder.
Problem: Rauchen in der Familie
Neben dem nachgewiesem Zusammenhang des Rauchverhaltens der Mütter auf das Stillverhalten und deren Auswirkungen auf die gesundheitliche Entwicklung von Mutter und Kind (Lange et al., 2007) stellt das Rauchen der Mütter an sich einen Risikofaktor sowohl auf die mütterliche Gesundheit als auch auf die Gesundheit der eigenen Kinder dar.In der Stadt Dresden waren 76 Prozent Männer und Frauen Nichtraucher, die mit Kindern im Haushalt leben, laut dem Ergebnis der kommunalen Bürgerumfrage der Stadt Dresden 2010. Dagegen rauchten 24 Prozent der Befragten, bei denen Kindern im Haushalt leben, darunter 11 Prozent gelegentlich und 13 Prozent regelmäßig (Kommunale Bürgerumfrage, 2011). Bei sogar 30 Prozent waren Kinder und Jugendlichen dem Passivrauchen durch ihrer Mütter täglich und bei knapp 11 Prozent sehr stark (mehr als 20 Zigaretten pro Tag) ausgesetzt, wie die Daten einer bundesweiten Bevölkerungsstudie ergaben.
Ein tägliche Tabakkonsum der Mütter hängt wiederum von zahlreichen sozialen Faktoren ab. Die besonders gesundheitsschädigenden, kurz- und langfristigen Auswirkungen des Passivrauchens auf sowohl den Fetus im Mutterleib, als auch auf die heranwachsenden Kinder und Jugendlichen sind bereits in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen worden (vgl. Deutsches Krebsforschungszentrum, 2003 - 2008).
So konnte der Zusammenhang des mütterlichen Tabakkonsums auf ein verlangsamtes fetales Wachstum, einen vorzeitigen Blasensprung, eine Frühgeburtlichkeit und ein vermindertes Lungenvolumen belegt werden. Des Weiteren besteht ein nachweislich erhöhtes Risiko für das Auftreten des plötzlichen Kindstodes und zu kindlichen Atemwegserkrankungen, aber auch zu einem verlangsamten Wachstum und andere Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern, die dem Passivrauchen ausgesetzt sind. Falls die Einwirkung von Passivrauchen regelmäßig und langanhaltend auf den Organismus ist, fördert dies die Entstehung von Krebserkrankungen (spezielle Lungenkrebs und Brustdrüsenkrebs vor der Menopause), von Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems (besonders Herzinfarkt und Schlaganfall) sowie von Atemwegserkrankungen (vgl. Deutsches Krebsforschungszentrum, 2003 - 2008).
Quellen:
American Academy of Pediatrics (2005): Policy Statement. Breastfeeding and use of human milk. Pediatrics 115: 496-506.
Bergmann et al. (2003): Early determinants of childhood overweight and adiposity in birth cohort study. Role of breastfeeding. Int J Obesity 27: 162-172.
Lange, C., Schenk, L., Bergmann, R. (2007): Verbreitung, Dauer und zeitlicher Trend des Stillens in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 200. 50: 624-633.
Nationale Stillkommission am BfR (2009): Stillemp-fehlungen für die Säuglingszeit. [Aufruf am: 01.03.2012] URL: www.bfr.bund.de/cm/350/stillempfehlungen_fuer_schwangere_deutsch.pdf.
Sperlich, S., Illiger, K. & Geyer, S. (2011): Warum rauchen Mütter? Analyse des Einflusses der Lebenslage und psychischer Faktoren auf den Tabakkonsum von Mu?ttern minderjähriger Kinder. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 201. 54: 1211-1220.