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Stellenwert der Leistungsdiagnostik im Breiten- und Spitzensport

Von Dr. med. Heidrum Beck

 

Die Leistungsdiagnostik wird oftmals im Rahmen der jährlichen sportmedizinischen Untersuchung durchgeführt und dient der Trainingssteuerung.

Die Verfahren lassen sich im Wesentlichen in die metabolische und die orthopädisch biomechanische Leistungsdiagnostik einteilen. Ob überhaupt und welche Leistungsdiagnostik sinnvoll ist, hängt von Sportart, dem Alter und insbesondere den Ambitionen des Athleten ab.

 

Die metabolische Diagnostik wird vorzugsweise als Stufentest auf dem Laufband oder Radergometer durchgeführt und über eine Spiroergometrie und/oder eine Analyse der Laktatwerte können die aktuelle Ausdauerleistungsfähigkeit bestimmt und dementsprechend Trainingsempfehlungen abgeleitet werden.

 

Auch der Feldtest kommt hier insbesondere bei Sportmannschaften, z.B. im Fußball zum Einsatz. Die apparative Kraftdiagnostik erlaubt Analysen der Rumpfmuskulatur oder der Extremitäten, praktisch kann fast jedes Gelenk analysiert werden. Sie wird zumeist isokinetisch, mit konstanter Geschwindigkeit, oder isometrisch, als Messung der statischen Kraftleistungsfähigkeit bestimmt. Sie erlaubt insbesondere Aussagen zur Maximalkraft oder zur Kraftausdauer des Sportlers zu treffen.

 

Die Kraftmessplatten kommen bei der Messung der Sprunghöhe/ Sprungkraft bzw. bei der Messung der Standstabilität, der sogenannten posturalen Kontrolle zum Einsatz. Letztere dient der Erfassung der Koordination und Bewegungsregualtion. Hier wird zum Teil auch mit der Pertubation gearbeitet und mittels eines Elektromyogramms (EMG) kann indirekt die elektrische Aktivität eines Muskels aufgezeichnet werden. Kinematische Verfahren, z.B. mittels Vicon-Motion-System, beschreiben Ort und Zeit von Bewegungen im Raum und dienen der qualitativen Beschreibung von Bewegungen. Dreidimensionale Analysen sind sehr aufwendig und werden daher in der Praxis oft nur im Einzelfall bei spezifischen Fragestellungen eingesetzt.