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Kinderschlafmedizin
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen - dies zeigen auch die Erkenntnisse ausder pädiatrischen Schlafforschung und Schlafmedizin. Viele Erkrankungen,welche im Kindesalter auftreten, haben einen Einfluss auf die Schlafqualität und damit Folgen für die Entwicklung der Kinder. Manchmal ist eine Schlafstörung aber auch das erste Symptom einer organischen oder psychischen Fehlregulation.Der familiäre Zusammenhang und die wechselseitige Beeinflussung des Schlafverhaltens spielen eine große Rolle in der Betrachtung pädiatrischer Schlafstörungen. In diesem Zusammenhang ist ein kollegialer Austausch auch über den fachlichen Tellerrand wichtig, um alle diese Aspekte berücksichtigen zu können.
Dieser fachliche Austausch fand auf der 24. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin statt. Ein Schwerpunkt ist der Einfluss chronischer Schmerzen auf den Schlaf. Dass Schmerzen den Schlaf rauben können, ist nachvollziehbar. Umgekehrt hat ein gestörter Schlaf auch eine Verstärkung der Schmerzproblematik zur Folge.Einen großen Einfluss auf die Schlafqualität der Kinder hat alles, was am Tag positiv oder negativ erlebt wird. Vieles wird in die Träume mit hineingetragen, manches hält vom Schlafen ab. Bei Erkrankungen der Psyche ist der Schlaf in ganz besonderem Maße mit betroffen und kann als Schlafstörung als ein weiteres, manchmal auch als erstes Symptom auftreten.
Die kalte Jahreszeit bringt viele Erkältungen mit sich, da sind durchwachte Nächte der Eltern bei dauerhusten den Kindern in diesen Tagen ein häufiges Problem. Was aber, wenn der Husten ein Dauerthema ist und Allergien oder Asthma quälen? Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang neue und innovative technische Entwicklungen, welche eine unkomplizierte Diagnostik zu Hause versprechen.Was sie können und welche Erkenntnisse der Arzt hieraus ziehen kann, ist ein weiteres Thema. Die Überprüfung der Wachheit am Tag im Kindes- und Jugendalter stellt in der pädiatrischen Schlafmedizin eine besondere Herausforderung dar. Eine Einschränkung der sogenannten Vigilanz kommt im Rahmen von Tagesschläfrig keitvor, welche oft eine Folge eines nicht erholsamen Schlafes ist. Allerdings tritt Müdigkeit im Kinder- und Jugendalter auch mit anderen Symptomen, wie vermehrte Reizbarkeit, Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit auf. Müde oder keine Lustauf Schule – eine häufige differentialdiagnostische Fragestellung. Die diagnostische Einschätzung bedarf deshalb eines interdisziplinären Ansatzes und subjektiver wie auch objektiver Methoden.
Welche Konsequenzen schlechter Schlaf bei schlafbezogenen Atmungsstörungen im Kinder- und Jugendalter auf die kognitiven Entwicklungen haben, ist ein relativneues Forschungsgebiet. Wo und wie sich das auf molekularer Ebene messen lässt,ist Gegenstand dieser Forschung. „Mit einem Vortrag aus der Forschungsgruppe aus Santiago de Chile gelingt hier im wahrsten Sinne des Wortes ein grenzüberschreitender und sehr innovativer Blick auf das, was passiert, wenn der Schlaf nicht gut gelingt. Kleine Patienten, bei weitem aber keine kleinen Probleme. Ein guter Grund im kollegialen Austausch Lösungen zu suchen“, betont Schlafmedizinerin Barbara Schneider.