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Ein Medizinstudium braucht Stressresistenz
Nico Reinicke, 25 Jahre, 8. Semester
65 Prozent der Medizinstudenten sind Frauen. Was meinen Sie dazu?
Nico: Ja, der Frauenanteil ist ziemlich hoch. Interessanterweise spiegelt sich das dann nicht im klinischen Alltag wider, besonders nicht in leitenden Positionen. Es wäre mal eine interessante Fragestellung, warum das so ist.
Liegt der Frauenanteil im Studium am Auswahlverfahren?
Nico: Gut möglich. Beim Auswahlverfahren in Dresden wird neben den Abiturnoten auch geschaut, ob der Bewerber oder die Bewerberin sich durch Praktika oder Berufsausbildung für diesen Studienplatz qualifiziert hat. Ich glaube, dass diese Faktoren an anderen Unis noch viel höher sind.
Ist hier in Dresden ein neues Auswahlverfahren im Gespräch?
Nico: Ja, das ist ein Auswahlverfahren, das über verschiedene Stationen läuft und auch die Motivation und die Stressresistenz der Bewerber prüft. Es wird dann auch geschaut, ob die Abiturnote zur geistigen Entwicklung passt, also ob der 19-Jährige wirklich bereit ist, Medizin zu studieren und mit Menschen zu arbeiten oder noch ein bis zwei Jahre reifen muss.
Und warum studieren Sie Medizin?
Nico: Ich habe mich bereits als Kind sehr für die Abläufe im Körper interessiert. Der Wunsch ist langsam gereift. Ich habe das Latinum gemacht, das Gymnasium besucht, habe mich dann noch einmal umgeschaut. Dann habe ich mich beworben und los ging es.
Was möchten Sie nach dem Studium machen?
Nico: Ich hoffe, das ich als Mediziner arbeiten werde. Ich würde gerne in die Orthopädie oder Sportmedizin gehen und Sportler betreuen. Das wäre mein Traum. Ob das klappt, weiß ich nicht. Noch stehen viele Prüfungen zwischen mir und dem Ziel.
Haben Sie Vorschläge für Verbesserungen in Ihrem Studium?
Nico: Es gibt einige Dinge, die man verbessern kann. Beim Studienablauf sind wir auf einem guten Weg. Aber vor allem im Bereich der Allgemeinmedizin könnte sich noch einiges tun.