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Winzig, aber wertvoll

Internationale Rohstoffexperten trafen sich am HZDR

 

Neue Technologien zur Gewinnung feinster Rohstoff-Partikel und die effiziente Wassernutzung in der Aufbereitungstechnik waren die Themen eines internationalen Expertenforums am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) am 30. und 31. Januar 2019. Zu den Teilnehmern zählten Unternehmen aus der Aufbereitungsindustrie, dem Berg- und Anlagenbau sowie Vertreter europäischer Forschungseinrichtungen.

 

Flotation, auch Schaumflotation genannt, ist eine der wichtigsten Methoden, um aus Erzen wertvolle Rohstoffe zu gewinnen. Jedoch kommen Metalle wie Kupfer, Kobalt oder Seltene Erden in den Lagerstätten oft nur noch in kleinen Teilchen vor – zu klein für gängige Gewinnungsverfahren. Industrie und Wissenschaft suchen deshalb nach neuen Konzepten, mit denen sich auch diese kleinsten Partikel durch industrielle Flotationsprozesse abtrennen lassen. Neben der Feinpartikelflotation ist die nachhaltige Nutzung von Wasser bei der Rohstoff-Aufbereitung weiterer Themenschwerpunkt. Das Netzwerktreffen mit rund 95 internationalen Rohstoffexperten bietet den Industrievertretern die Möglichkeit, sich mit Wissenschaftlern auszutauschen und offene Fragen direkt an die Forschung zu adressieren. Ziel ist es, Projektideen und Kooperationsprojekte zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen innovative Technologien, Ausrüstungen und geeignete Reagenzien für die Flotation feinster Wertstoff-Teilchen, denn hier liegt die Zukunft der Rohstoff-Gewinnung.

 

Was ist Flotation?

Schaumflotation nutzt die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften von Mineralpartikeln. Führt man einer Flüssigkeit mit fein gemahlenen Partikeln Gasblasen zu, haften die Blasen an Teilchen mit hydrophober, das heißt wasserabstoßender Oberfläche. Diese steigen durch die angehängten Luftblasen nach oben und bilden eine Schaumschicht, die abgeschöpft werden kann. Auf den jeweiligen Wertstoff zugeschnittene Reagenzien sorgen dafür, dass die „richtigen“ Körnchen in den Schaum gelangen. Weltweit werden jährlich – unter Einsatz großer Mengen von Wasser – mehrere Milliarden Tonnen Erze flotiert. Das Verfahren findet zunehmend auch beim Wertstoff- Recycling Anwendung.

 

EIT RawMaterials, das weltweit größte Konsortium im Rohstoffsektor, veranstaltet das Netzwerktreffen gemeinsam mit dem HZDR. „Die Wahl des Tagungsortes durch das EIT beweist, dass die Rohstoff-Forschung in Freiberg und Dresden inzwischen auch international wahrgenommen wird“, erklären die Organisatoren Dr. Martin Rudolph vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) und Prof,. Kerstin Eckert vom Institut für Fluiddynamik. Die Wissenschaftler der beiden HZDR-Institute untersuchen unter anderem die Mechanismen und Mikroprozesse bei der Schaumflotation. Durch ein besseres Verständis der Vorgänge im Flotationstank wollen sie die Grundlage schaffen, um die Rohstoff- und Energieeffizienz der Industrieprozesse zu optimieren.

 

Das EIT RawMaterials hat die Aufgabe, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Mineralien-, Metall- und Rohstoffsektors zu stärken und Innovationen aus der Forschung in die Industrie zu bringen. Der Aufbau des Konsortiums wurde vom HZDR in Kooperation mit der Fraunhofer Gesellschaft koordiniert. Es wird finanziert vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union.