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Harmonie am Arbeitsplatz

Wir verbringen einen erheblichen Teil des Tages bei der Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass wir uns dort wohlfühlen. Feng Shui kann helfen, wieder mehr Freude beim Arbeiten zu empfinden. Wir sprachen mit Feng Shui-Expertin Alexandra Weise und verraten, wie sie schon mit kleinen Handgriffen für mehr Energie sorgen.

 

Das Ziel von Feng Shui, einer Jahrtausende alten traditionellen Wissenschaft aus China, ist es, den Menschen in ein harmonisches Verhältnis mit seiner Umwelt zu bringen. Funktioniert das?  Effektiv, kreativ, konzentriert – so sollen wir unsere Arbeit erledigen. Wie viel Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit hat der Arbeitsplatz? „Es ist uns nicht immer bewusst, aber alles um uns herum wirkt auf uns“, erklärt Feng Shui-Beraterin Alexandra Weise. „Gerade, aber nicht nur bei kreativen Berufen ist es wichtig, dass sich der Mensch wohlfühlt.“ Schon an Kleinigkeiten erkennt man, dass in der Feng Shui Lehre ein sehr wahrer Kern steckt – ein Kern, aus dem bei richtiger Anwendung, eine wunderschöne Pflanze wachsen kann. „Ein einfaches Beispiel ist, dass man unbewusst immer eine Wand im Rücken und die Tür im Blick haben möchte“, erzählt Weise. Heute schaut sie sich unsere Redaktion an. Arbeiten wir im Einklang mit unserer Umgebung? Doch bevor uns Alexandra Weise darauf eine Antwort gibt, wollen wir wissen, was Feng Shui genau ist. Seinen Ursprung hat es im Taoismus, genau wie die traditionelle chinesische Medizin. „Wie bei der Akupunktur, bei der Energiebahnen im Körper stimuliert werden, ist es meine Aufgabe, die verschiedenen Energien in Räumen in die gewünschten Bahnen zu lenken“, erzählt die Expertin. Um zu sehen, wie die Energie genau fließt, braucht sie drei Dinge: Einen Kompass, eine Schablone auf der den Himmelsrichtungen die verschiedenen Energien zugewiesen sind und den Grundriss der Räume. So sieht sie, in welchem Raum welche Energie fließt und kann diese – falls gewünscht – ändern oder anpassen. Doch wie erschafft man eine Arbeitsatmosphäre, in der sich die Menschen im Einklang fühlen? Bei der Beurteilung schaut Weise nach Farben, Form und Materialien. Zudem sucht sie den Mittelpunkt der Redaktionsräume. „Feng Shui beruht auf den Schöpfungsgesetzen der Natur. Diese stehen im engen Kontakt mit den Himmelsrichtungen – es hat seinen Grund, dass die Sonne im Osten auf und im Westen untergeht“, erzählt Weise weiter. Soll in einem Raum konzentriert gearbeitet werden, so empfehlen sich die Farben Weiß, Grau, Silber oder Gold, runde bzw. ovale Formen und Metallelemente. Ist eine Energie gefragt, die Aktivität fördert und für Kreativität und Ideen sorgt, lässt sich das mit roten und purpurnen Tönen und zackigen Muster schaffen. „Der Idealzustand ist, wenn sich die Energien die Waage halten und keine dominiert“, betont Weise. Allerdings kann es eben doch nützlich sein, eine Energie zu verstärken. „Meine erste Frage ist immer, was sich der Mensch im Raum wünschen würde, ob er sich überhaupt wohlfühlt. Daran erkennt man häufig, an welchen Stellschrauben man drehen muss.“ Die Grundbedürfnisse sind immer gleich: Schutz, Geborgenheit und Übersicht.  Unabhängig von der Himmelsrichtung heißt das bei Büroräumen, dass die Arbeitsplätze so gestaltet sind, dass man eine Wand im Rücken hat und die Tür einsehen kann. „Außerdem empfiehlt es sich, Akten in verschließbare Schränke zu stellen. Das lenkt die Energie weg von vergangenen oder unerledigten Vorgängen hin auf die aktuelle Aufgabe.“ Geschlossene Türen halten die Energie im Raum. Pflanzen am Fenster verlangsamen den Energieabfluss. Auch Möbel haben Einfluss: im ungünstigsten Fall blockieren sie den Fluss. Stolpert man schon beim Betreten eines Raums über einen Stuhl oder einen Tisch, dann wird auch die Energie daran hängen bleiben. In kleinen Büros sitzen sich Arbeiter häufig gegenüber. Wichtig ist, dass beide eine Wand im Rücken und die Tür im Blick haben. „Manchmal treten auch Spannungen zwischen den Mitarbeitern auf. Stellt man die Tische versetzt, kann das helfen, Spannungen abzubauen.“  Konferenzräume sind häufig ein Ort, an denen Kreativität gefordert ist. Der Leiter sollte die Tür im Blick haben. Ein runder Tisch an dem jeder Platz findet, ohne dass eine Ecke auf jemanden zeigt, sorgt zusätzlich für mehr Energie. Der Eingangsbereich ist der erste Ort, den Besucher sehen. Entsprechend sollte er über bequeme Sitzmöglichkeiten verfügen und stets aufgeräumt sein. „Feng Shui basiert auf Ordnung, nicht nur von seinen Gesetzmäßigkeiten her. Der Effekt eines aufgeräumten Zimmers ist nicht zu unterschätzen“, erklärt Weise. Zum Abschluss schauen wir uns noch den Außenbereich an. Ein offenes Tor wirkt einladend. Bequeme Sitzmöglichkeiten sorgen gerade im Sommer für eine entspannte Atmosphäre. Also bei Disy - alles perfekt!  Fazit: Schon mit einfachen Mitteln lassen sich Räume mit Feng Shui für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre umgestalten. Wichtig ist, wie sich die Mitarbeiter fühlen und wo sie Probleme sehen.

 

 

Alexandra Weise

Die Feng Shui-Expertin studierte BWL und beschäftigte sich später mit der Ergonomie von Arbeitsplätzen und der Optimierung von Arbeitsprozessen. Dann ging sie ans Feng Shui Institut in Freiburg. Sie berät sowohl im privaten Wohnungsbereich als auch Geschäftsräume, Praxen und Büros. Außerdem hält sie regelmäßig Vorträge und gibt Seminare.