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Ohne sie wäre ich nicht hier

Wie wird man erfolgreich? Wie verfolgt man am besten seine Ziele? Und wie kann man Zeit mit seiner Familie und seinen Hobbies verbringen, wenn man zwölf Stunden täglich arbeitet? Mit Disy sprach der Schönheits-Chirurg Dr. Marwan Nuwayhid über Freizeit,Perfektionismus und den Traum, Arzt zu werden.

 

Ihr durchschnittlicher Arbeitstag beträgt 12 Stunden? Wie schaffen Sie es, daneben noch Freizeit zu haben?

Viele Menschen staunen darüber, wie ich alle meine Aktivitäten unter einen Hut bringe. Die Medizin, Kunst, Sport, Familie und das soziale Engagement sind wichtige Bestandteile meines Lebens. Aber es ist immer eine Mannschaftsleistung. Im Leben ist man nie allein erfolgreich. Ich habe eine sehr gute Mannschaft um mich herum auf allen Gebieten. Ich bin sehr gut darin, Aufgaben zu verteilen, diese auszuwerten und zu einem Ergebnis zu bringen.Leider hat der Tag nur 24 Stunden. Wenn man etwas Überdurchschnittliches erreichen möchte,muss man anders denken und handeln. Ich werde von der Idee getrieben, dass unser Leben kurz und wertvoll ist. Ich hatte schon immer das Bestreben, aus meinem Leben was zu machen und in dieser Welt Spuren zu hinterlassen.

 

Würden Sie sich als Perfektionist bezeichnen?

Ja, durchaus. Das ist auch der Grund dafür, weshalb ich heute dort bin, wo ich bin.Ich wollte immer „mehr“. Wenn ich etwas anfange, führe ich es zu Ende. Und wenn mir etwas nicht gelingt, so wird es wiederholt und so lange korrigiert bis es passt. Ja, ich bin Perfektionist.Bei meinen Mitarbeitern akzeptiere ich auch keine halben Sachen. Ich versuche, sie perfekt zu behandeln und erwarte dafür ein optimales Ergebnis. Mit diesem Bestreben nach Perfektion kann man überdurchschnittlich viel erreichen.

 

Ist dieses Bestreben schon immer da gewesen oder gab es dafür einen Auslöser?

Ich war schon immer sehr ehrgeizig. Ich möchte schnell, kreativ und modern sein.Und natürlich erfolgreich. Geld war immer mehr ein Nebenprodukt, als ein Antrieb, denn umso mehr ich in meinem Leben dem Geld hinterher gelaufen bin, desto weiter hatte es sich von mir entfernt. Ich rückte andere Ziele in meinen Fokus. Innovationen oder Publicity wurden wichtiger.Ich gebe zu, dass ich gern im Rampenlicht stehe. Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die über ihre Erfolge gerne reden. Andere Kollegen erreichen viel, reden aber nicht über ihre Taten.

 

Wann haben Sie gewusst, dass Sie Arzt werden?

Als ich 16 Jahre alt war. Im Jahre 1975 brach der Bürgerkrieg in Libanon aus. Es war eine sehr dramatische Zeit. Vieles ist zusammengebrochen. Ich wollte helfen und habe mich als Volontär in einem Krankenhaus gemeldet. Ich trug die Verletzten vom Krankenwagen in die Behandlungsräume. Ich sah die Ärzte, wie diese die Verletzten behandelt haben und wünschte mir, dies auch zu können. Da kam mein Ehrgeiz durch. Ich dachte mir, dass ich mehr tun kann,als die Patienten nur rein zu tragen. Wenn es mir Jemand zeigen würde, könnte ich es genauso gut. Diese Gedanken haben mich dazu getrieben, Medizin zu studieren.