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Der VoD-Markt boomt unaufhaltsam

Der deutsche Markt für Video-on-Demand-Dienste ist weiter im Auftrieb. Die Deutschen finden immer mehr Gefallen daran, Serien und Filme online abrufen zu können. Kein Gang mehr zur Videothek, das Kino ist zu voll und zu teuer – zu Hause kann man ganz bequem auf verschiedenen Endgeräten Filme anschauen. Hat die digitale Zukunft schon begonnen?

Umfrage bestätigen positiven Trend

Vorhersagen bestätigen dem deutschen Markt für VoD ein großes Potenzial. Nach der Prognose von Goldmedia wird der Umsatz dieses Jahr voraussichtlich 200 Millionen Euro betragen. Bis zu dem Jahr 2018 steigt das Volumen des Marktes auf 449 Millionen Euro – das ist ein Plus von über 100 Prozent in vier Jahren! Es verwundert daher kaum, dass immer mehr Anbieter auf den Markt drängen.

Übersicht über aktuelle Anbieter

Hierzulande gibt es eine Handvoll etablierter Anbieter von VoD-Diensten mit unterschiedlichen Bezahlmodellen. Eine Online-Videothek mit Zahlung pro Film bietet Apples iTunes Store bereits seit 2004 an. Andere Anbieter wie Amazon mit Prime Instant Video oder die Deutsche Telekom mit Videoload zogen nach. Seit 2013 gibt es Maxdome von ProSiebenSat1 Media und WATCHEVER von französischen Vivendi-Konzern. Maxdome bietet neben der Option Einzelzahlung auch eine Flatrate an. WATCHEVER hingeben ist nur mit einer Flatrate zu haben, anschließend erhält man unbegrenzten Zugriff auf Serien und Filme. Zum Konzept gehört ein niedrig kalkulierter monatlicher Preis, der so viel kostet wie eine Kinokarte. Der amerikanische Anbieter Netflix hat nun offiziell bestätigt, dass der noch dieses Jahr nach Deutschland kommen will. Hiermit steigt der weltweit größte VoD-Anbieter in den deutschen Markt ein. Mit über 48 Millionen Kunden in 40 Ländern hat Netflix die finanzielle Kraft, die bestehenden Verhältnisse zu beeinflussen. Bis jetzt hat der amerikanische Anbieter jedoch nur den deutschen Start bekannt gegeben, weitere Details liegen noch nicht vor.

Änderung des Sehverhaltens

Dass VoD-Dienste unser Nutzungsverhalten beeinflussen, ist hoch wahrscheinlich. Die Vorteile gegenüber regulärem, sogenannten linearem Fernsehen, liegen auf der Hand. Man entscheidet bewusst, welche Serien oder Filme man sehen möchte. Eine Abhängigkeit von einem vorgeschriebenen Programm entfällt. Zusätzlich zur zeitlichen Komponente kommt auch eine örtliche, da VoD-Dienste lediglich einen Internetanschluss benötigen. Auf Smartphones, Tablets, Spielekonsolen, PCs oder SmartTVs können überall Serien und Filme gesehen werden. WATCHEVER bietet sogar einen Offline-Modus an, mit dem Titel gespeichert und später angesehen werden können. Die digitale Technik bringt uns immer mehr Neuerungen, die unseren Alltag verändern. Vor allem der Markt für Video-on-Demand scheint in den kommenden Jahren stetig zu wachsen – und wir stecken schon mittendrin im Wandel. Jederzeit und überall Serien und Filme schauen, ob das ohne Folgen für Kino und Videotheken bleiben wird, ist fraglich.