• November 24, 2022
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Jeder sechste Deutsche (16 Prozent) geht von falschen Annahmen aus, wenn es um die Auswirkungen der Inflation auf seine Geldanlagen geht. Vor allem junge Menschen unterschätzen den Effekt der Geldentwertung. Ein Irrtum, der schwerwiegende Folgen haben kann.

Die Verbraucherpreise steigen und die Inflationsrate erklimmt immer neue Höchststände. Trotz der steigenden Lebenshaltungskosten legen drei von vier Deutschen (75 Prozent) Geld beiseite. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank. Ein Wertmutstropfen für die fleißigen Sparerinnen und Sparer: „Liegt der Gewinn, den eine Geldanlage erzielt, unterhalb der Inflationsrate, verliert das Geld nach und nach an Wert“, erklärt Katrin Chrambach von der Postbank. „Angesichts der derzeit sehr hohen Inflationsrate ist ein vollständiger Ausgleich schwer möglich. Trotzdem sollten Anlegerinnen und Anleger bestrebt sein, der Geldentwertung entgegenzuwirken.“ Dies berücksichtigen jedoch viele Deutsche bei der Geldanlage noch nicht. Knapp jeder Zweite (44 Prozent) zahlt seine Ersparnisse auf ein Sparkonto ein, jeder Dritte (36 Prozent) parkt sie auf dem Girokonto und jeder Siebte (14 Prozent) verwahrt sie zu Hause, so die Postbank Umfrage.

„Böhmische Dörfer“

Die Auswirkungen der Inflation auf ihre Ersparnisse sind vielen Deutschen schlicht nicht bekannt: Knapp neun Prozent meinen, dass die Preissteigerungen keinen Einfluss auf den Wert der Rücklagen haben, sieben Prozent gehen davon aus, dass die Ersparnisse an Wert gewinnen. Jeder Sechste (16 Prozent) zuckt mit den Achseln. Besonders selten wissen junge Menschen um diesen Effekt: Nur jedem zweiten 18- bis 24- Jährigen (52 Prozent) ist bewusst, dass Rücklagen durch die Inflation an Wert verlieren. Über alle Altersgruppen hinweg geben immerhin 68 Prozent die richtige Antwort.

Wissen zahlt sich aus

„Der Wertverlust ihrer Ersparnisse wird von einigen Anlegern einfach nicht bemerkt“, stellt die Postbank Expertin fest. Dies könne der Entscheidung im Weg stehen, Geld in einer gewinnbringenden Anlageform anzulegen, zum Beispiel mit einem Sparplan in einem breit gestreuten Fonds. Katrin Chrambach: „Generell kann mangelndes Finanzwissen zu folgenschwereren Anlagefehlern führen – weil das Risiko einer Geldanlage nicht richtig eingeschätzt wird.“ Ein Beispiel für Letzteres ist die Beliebtheit von Kryptowährungen unter jungen Menschen: Laut Postbank Umfrage legen 17 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Geld in digitalen Währungen an. Eine sehr spekulative Investition. „Junge Anleger haben in der Regel einen kleinen finanziellen Spielraum, können aber von einem langen Anlagehorizont profitieren. Daher ist es für sie entscheidend, die Weichen für die Geldanlage von Anfang an sinnvoll zu stellen. Dafür ist fundiertes Finanzwissen nötig“, meint die Postbank Expertin.

Informationen zur Umfrage:

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 2. und 5. September 2022 insgesamt 2.058 Befragte ab 18 Jahren.

Text: PR Postbank Mediendienst 3/22