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Nachhaltig modisch: Unvergängliche Designhäuser

 

Auf den Fashion Shows in den Metropolen von Paris über London bis Mailand und Berlin herrschte auch in diesem Jahr rege Betriebsamkeit. Labels, die uns seit Jahrzehnten mit zeitloser High Fashion beehren, waren vertreten und konnten uns teils schockieren, teils begeistern – und manchmal auch beides zugleich. Hier stellen wir ein paar Highlights vor, die zugleich beweisen, dass Mode nachhaltig sein kann. Was gefällt Ihnen als Leserinnen und Lesern von den berühmten Modehäusern am besten?

Bella Italia: Moschino setzt auf Umweltbewusstsein

Die italienischen Designer von Fendi über Gucci bis Moschino haben es uns schwer angetan. Eleganz und Extravaganz treffen hier immer wieder auch mit einem Augenzwinkern aufeinander. Insbesondere Moschino ist bekannt für verspielte Mode mit ironischen und subversiven Botschaften, wie man hier bei Yoox sehen kann. Zuletzt sorgte Chefdesigner Jeremy Scott mit den Materialien Pappe und Papier für Aufmerksamkeit. Recycling und Nachhaltigkeit wurden so auf subversive Weise in die Welt der High Fashion getragen. Zudem trägt das Label dazu bei, die schönsten Stile der 1960er- und 1970er-Jahre wieder aufleben zu lassen.

Upcycling und Haute Couture von Balenciaga

Ein ähnliches Thema brachte der schon beim Streetwear-Label VETEMENTS gefeierte Designer Demna Gvasilia für Balenciaga auf die Agenda. Denn die Röcke seiner Kollektion waren von Fußmatten inspiriert. Mit diesem Upcycling setzte das Modehaus ein modisches und gleichzeitig umweltbewusstes Statement. Außerdem konnte Gvasilia die ersten Haute Couture-Designs seit dem Tod des spanischen Labelgründers Cristóbal Balenciaga präsentieren. Für die Kreationen studierte Gvasilia die frühen Designs des Gründers und setzte Aspekte davon in der aktuellen Kollektion um. Wer einen Ausflug in die Geschichte Balenciagas unternehmen möchte, kann übrigens noch bis zum 16. Juli 2017 in der Retrospektive "Balenciaga, l'Oevre au Noir" im Pariser Musée Bourdelle die schwarzen Entwürfe des spanischen Modeschöpfers bestaunen, der von 1937 bis 1968 wirkte. In London wird ebenfalls eine Ausstellung des Designhauses im Victoria & Albert Museum zu sehen sein, welche am 27. Mai 2017 eröffnet wird.

Unisex und Kleidertausch bei Vivianne Westwood

Vivianne Westwood war bei der London Fashion Week wiederum für Punk-Attitüden in der High Fashion zuständig. Bei der Präsentation der Menswear-Kollektion ließ die englische Designerin sowohl männliche als auch weibliche Models in den gleichen Kleidungsstücken über den Laufsteg laufen, am auffälligsten dabei ein männliches Model in schwarzem Tüllkleid. "Sie und er haben Spaß mit Unisex und Kleidertausch", lautete die Pressemitteilung des Labels, wie die englischsprachige ELLE berichtet. Auch diese Doppelbelegung kann als Recycling gedeutet werden. Dazu kamen viele kreative Ideen wie die Wiederverwertung von Weihnachtsgeschenkpapier, welches die Fingernägel der Models schmückte. Zudem waren immer wieder Anleihen an Westwoods frühere Designs erkennbar.