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Fair-Trade-Mode – Das Label Armedangels

Heutzutage kann man kaum noch guten Gewissens einkaufen gehen. Trinkt man einen Kaffee, so hat man die schlecht bezahlten Kaffeebauern im Hinterkopf, kauft man sich ein Kleidungsstück, so sind es die ausgebeuteten Baumwollpflücker, die einem Gewissensbisse bereiten. Das Mode-Label Armedangels macht damit Schluss und wirbt mit Fair-Trade-Mode.

Bewaffnete Engel

Die selbst ernannten bewaffneten Engel kommen aus Köln und wurden vor knapp sieben Jahren von Martin Höfeler gegründet. Sie sind Teil der „social fashion revolution“, die für mehr Nachhaltigkeit und Fair-Trade im Modebusiness steht.

Dabei soll natürlich niemand auf schicke Kleidung verzichten müssen, sondern nur etwas mehr bezahlen. Ein T-Shirt der Armedangels kostet etwa 30 Euro und ist somit dreimal so teuer wie ein Oberteil aus einer Billigmodekette. Dabei ist aber gute Qualität und ein reines Gewissen inklusive. Man erkennt den Unterschied also alleine am Preis und nicht am Aussehen. Zu kaufen gibt es die Kleidung des Labels z.B. auf www.backyard-shop.de.

Geprüft durch Transfair

Die meisten Einnahmen des Labels gehen für den Kauf der fair produzierten Materialien drauf, da der Preis, den Martin Höfeler bezahlt, deutlich über dem mageren Weltmarktpreis liegt. Damit sollen die Baumwollpflanzer endlich aus der Armut herauskommen. Deshalb tragen die Kleidungsstücke auch stolz das „Fairtrade“-Siegel, das von der Organisation Transfair, die sozialverträgliche Produktionsbedingungen untersucht, vergeben wird. Transfair überprüft alle zwei Jahre die Baumwollproduktion der Fabriken in Indien, China, Malaysia und Tunesien. Dabei kommt es den Prüfern vor allem auf die Mindestlöhne und –urlaub an, den die Fabrikbesitzer den Arbeitern in der Spinnerei, den Färbern und Nähern zahlen und gewähren. Das Problem hierbei ist natürlich, dass der Lohn meistens schlagartig sinkt oder die Klimaanlage abgeschaltet wird, sobald die Kontrolleure abgefahren sind. Fairtrade kann also nicht alle schlagartig ändern, aber ist wenigstens ein kleiner Schritt in Richtung Transparenz der Produktionskette und Verhinderung der 10-Cent-Löhne pro Stunde, den viele Näherinnen erhalten.

Einen Artikel über den Mode-Guerilla Armedangels gibt es hier.