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Die Deutschen

Iris von Arnim

Iris von Arnim (geboren am 25. Januar 1945 in Berbisdorf, Schlesien) ist eine deutsche Modedesignerin. Anfang der 1970er Jahre fing Iris von Arnim nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus an zu stricken. Aus dem Zeitvertreib wurde eine Geschäftsidee. 1976 zog sie von München nach Hamburg und eröffnete eine Boutique. 1979 wurde ihr Sohn Valentin geboren. Im selben Jahr zeigte von Arnim ihre Kollektion zum ersten Mal auf der Igedo in Düsseldorf. Anfang der 1980er Jahre bereicherte sie den deutschen Strick-Markt mit Intarsien und Farbkombinationen und wurde eine der ersten Designerinnen, die Kaschmirwolle nach Deutschland brachte. In der Presse wurde sie deshalb auch als „Cashmere-Queen“ bezeichnet. Seit Anfang der 1990er Jahre ergänzt sie ihre Strick-Kollektion durch eine thematisch abgestimmte Konfektion. Sie beliefert etwa 200 Kunden weltweit, lässt in Italien produzieren und hat einen Shop in Kampen auf Sylt. Die Designerin lebt in Hamburg. Sie ist Juryvorsitzende des Europäischen Nachwuchs-Design-Wettbewerbs Apolda European Design Award. Anfang 2006 trat Valentin von Arnim, ihr Sohn, in die Firma ein und leitet heute das operative Geschäft. Im Jahr 2010 gründeten Iris von Arnim und Claudia Schiffer eine Partnerschaft für die Entwicklung der Claudia Schiffer Cashmere Kollektion. Schiffer übernahm die kreative Leitung, von Arnim die Produktentwicklung, Produktion und den weltweiten Vertrieb. Die beiden Partner arbeiteten 2 Saisons erfolgreich zusammen. Im April 2011 wurde von Arnim der Verdienstorden des Freistaats Thüringen für ihr Engagement in der Jury des Apolda European Design Awards verliehen.

Etienne Aigner

Etienne Aigner (geboren 1904, gest. 2000) war ein Modeschöpfer ungarischer Herkunft, der vor allem mit seiner Ledermode bekannt wurde. Unter dem Label werden weltweit Lederwaren und Modeartikel hergestellt und über Franchise-Läden vertrieben. Aigner wurde zunächst Buchbinder und begann kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in Paris Ledertaschen und Gürtel herzustellen. 1950 entwickelte er in New York rote Ledertaschen mit offenkantiger Verarbeitung. Bekannt wurde sein Monogramm, stilisiert zu einem Hufeisen. 1965 vergab Aigner seinen Markennamen und das Logo als Lizenz an Heiner Rankl aus Landsberg am Lech, der in München die Aigner GmbH als deutsches Unternehmen gründete, das 1979 zur Etienne Aigner AG ausgebaut wurde und 1983 an die Börse ging. 1972 wurde die Etienne Aigner Italy Srl in Italien gegründet und das Angebot um Koffer und Schuhe, Tücher und Krawatten erweitert. Der Einstieg in den Kosmetikmarkt erfolgte 1975 und drei Jahre später kam die Aigner-Damenmode hinzu. 1990 veröffentlichte VW eine „Etienne Aigner“-Sonderedition des VW Golf I Cabrio. Der deutsche Mode- und Accessoire-Designer sowie Professor für Modedesign Johann Stockhammer war von 2000 bis 2008 Creative Director für Etienne Aigner. Weltweit gibt es über 155 Geschäfte, die im Franchise-System betrieben werden. Allein 2005 kamen 25 neue Läden hinzu.

Hugo Ferdinand Boss

Hugo Ferdinand Boss (geboren am 8. Juli 1885 in Metzingen, gestorben am 9. August 1948) legte mit seiner Schneiderei den Grundstein für den Bekleidungshersteller Hugo Boss AG. Die Eltern von Hugo Boss waren Heinrich Boss und Luise. Boss besuchte die Volksschule und die Realschule, von der er 1899 ohne Abschluss abging. Im Anschluss daran absolvierte er in Bad Urach eine dreijährige kaufmännische Ausbildung. Erste Erfahrungen innerhalb der Bekleidungsindustrie sammelte Boss 1902 bei der Buntweberei J. J. Wendler in Metzingen. Nach Ableistung seiner Wehrpflicht von 1903 bis 1905 fand er eine Anstellung in einer Weberei in Konstanz. Im Jahr 1908 übernahm Hugo Boss nach dem Tod der Eltern deren Manufakturwaren- und Aussteuergeschäft in Metzingen. Im selben Jahr heiratete er Anna Katharina Freysinger. Aus dieser Ehe ging die Tochter Gertrud hervor. 1914 wurde Boss als Obergefreiter eingezogen und 1918 im gleichen Rang wieder entlassen. Nach Kriegsende und der Stabilisierung der Wirtschaft gründete er in Metzingen die Schneiderei Hugo Boss und stellte zunächst Oberhemden und Wäsche, dann auch Berufs- kleidung her. 1924 gründete er (zunächst mit zwei Teilhabern) eine Kleiderfabrik, in der er Wäsche, Oberhemden und Windjacken herstellte, später auch Arbeitskleidung, Sportartikel und Regenmäntel. In den dreißiger Jahren und im Zweiten Weltkrieg produzierte sein Unternehmen vor allem Uniformen für die SA, SS, HJ und die Wehrmacht, aber auch für Post- und Bahnangestellte.

Wolfgang Joop

Wolfgang Joop (geboren am 18. November 1944 in Potsdam) ist ein international erfolgreicher deutscher Modedesigner. Er ist Gründer der Mode- und Kosmetikfirma JOOP! und gilt zusammen mit Karl Lagerfeld und Jil Sander als erfolgreichster Deutscher in dieser Branche. Nach seinem Abitur am Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig begann Joop 1966 ein Studium der Werbepsychologie. Nach dem Studienabbruch arbeitete er als Restaurator und beschäftigte sich mit Kunst. 1968 begann er ein Studium der Kunsterziehung. Auch dieses beendete er nicht. Joops eigentliche Karriere begann 1970, als er zusammen mit seiner Frau Karin an einem Modewettbewerb der deutschen Zeitschrift Constanze teilnahm und die ersten drei Preise gewann. Aufgrund dieses Erfolges wurde er Moderedakteur beim Frauenmagazin „Neue Mode“. Diesen Job quittierte er 1971 und zog es vor, weiter unabhängig zu arbeiten, unter anderem als freiberuflicher Journalist und Designer. Den internationalen Durchbruch erzielte Joop 1978, als er seine erste eigene Pelzkollektion vorstellte, die unter anderem von der New York Times mit dem Ehrentitel „Prussian Designer“ („Preußischer Designer“) gewürdigt wurde. Im Frühjahr 1982 stellte Joop seine erste Pret-a-porter-Damenkollektion vor, gefolgt von der ersten Herrenkollektion 1985. Zwei Jahre später, mit der Vorstellung seiner ersten Parfümkollektion, machte er seinen Namen endgültig zum Markenzeichen, indem er der kompletten Großschreibung zur Symbolisierung von Energie noch ein Ausrufezeichen anfügte. Ab sofort konnte man unter diesem Namen unter anderem Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Brillen, Parfüm und sogar Wasserhähne erwerben. „Joop!“ war nicht länger ein Designer-Label, sondern eine Lifestyle-Marke, die lediglich Entwürfe und Lizenzen vergab, aber keine eigene Produktion mehr betrieb. 2009 folgte die Auszeichnung mit dem Bambi. Nach der Wiedervereinigung begann Joop als erster westlicher Designer mit der „Meißener Porzellan“-Manufaktur zusammenzuarbeiten, für die er ein Service entwarf. 1998 verkaufte Joop nach Unstimmigkeiten für rund 150 Millionen Mark 95 Prozent seiner Firmenanteile an den Hamburger Wünsche-Konzern, blieb aber zunächst weiterhin Chefdesigner der Marke JOOP!. Der Verkauf der restlichen 5 Prozent und Joops endgültiger Ausstieg aus dem Unternehmen Joop! erfolgten im Jahr 2001. 2003 gründete Joop zusammen mit seinem Partner Edwin Lemberg die Wunderkind GmbH&Co KG. mit Sitz in Potsdam. Das Modelabel hatte mit der im September 2004 unter dem Namen Wunderkind Couture in New York vorgestellten hochpreisigen Damenmode-Kollektion sein internationales Debüt. Ab der Frühjahr/Sommer Kollektion 2007 wurde Wunderkind bei den Pariser Modenschauen präsentiert. 2007 beteiligten sich die Wella-Erben Gisa und Hans Joachim Sander an dem Unternehmen und erhöhten ihren Anteil nach Lembergs Ausscheiden 2010 um dessen Anteil von 15% auf insgesamt 65 %, wofür eine Investition von 27 Mio. Euro genannt wurde. Die übrigen 35% verblieben bei Joop. 2009 kam für Frühjahr/Sommer 2010 eine ebenso preisintensive Herren-Kollektion zum Wunderkind-Portfolio hinzu, die allerdings nie in einer Modenschau präsentiert wurde. Nachdem ab 2004 ein Konzept-Ladengeschäft in Berlin eröffnet worden war, existierten infolge vier Wunderkind-Boutiquen in Deutschland (2xBerlin, 1x Kampen, 1xSylt, 1x London), heute sind es noch zwei. Anfang Februar 2011 kündigte das Ehepaar Sander den Verkauf seiner Anteile an den deutschen Finanzinvestor Clemens Vedder an. Joop besaß das Vorkaufsrecht. Seit dem 25. März 2011 ist Wolfgang Joop wieder alleiniger Eigentümer der Marke Wunderkind. Für 2,95 Millionen Euro hatte er sein Vorkaufsrecht ausgeübt und die Anteile des Ehepaars Sanders übernommen. Wolfgang Joop ist vielseitig, illustriert auch. Über 100 seiner Werke sind im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt. Joop ist Autor einiger Bücher und vieler Artikel. Er besitzt unter anderem ein Domizil in Monte Carlo, ein Penthouse in New York und zwei Villen in Potsdam (Villa „Wunderkind“ und Villa „Rumpf“), seiner Heimatstadt, in der er nach langjährigem Aufenthalt in Hamburg seit 1998 wieder wohnt.