• 3417 Aufrufe

Ham‘se noch Hack?

Tim Mälzer kommt nach Dresden

„Dann koch deinen Mist doch selbst“, schimpft Tim Mälzer in seiner neuen Kochshow, weil ein Zuschauer etwas an seinem Gericht zu meckern hatte. Der quirlige TV-Koch kommt im Dezember mit seiner neuen Bühnenshow nach Dresden. In zwei Stunden rasanten Programms wird Melzer unterhalten, Rezepte und Küchentipps verraten und prominente Dresdner Gäste einladen. Wenn Sie sich schnell Karten in den ersten Reihen besorgen, könnten Sie sogar in den Genuss kommen, mit dem Star gemeinsam zu kochen und zu verkosten. Übrigens, einen Gast kennen wir schon: Eventveranstalter Mirco Meinel, Termin: 15. Dezember, 20 Uhr im Kulturpalast. Lesen Sie unser Interview!

 

Herr Mälzer, Ihre Live-Show heißt „Ham’se noch Hack?“ Was hat es damit auf sich?
Diesen Spruch habe ich beim Einkaufen aufgeschnappt. Man steht beim Metzger an der Theke und jemand fragt: „Ham’se noch Hack?“ Das hört man so oft, das hat sich bei mir eingebrannt. Als Titel fand ich das lustig, darum heißt die Show jetzt so, obwohl es inhaltlich um ganz etwas anderes geht.

Und worum geht es denn nun genau?
Auf der Bühne ist eine riesige Küche aufgebaut, mit allem Drum und Dran und haste nicht gesehen. Ich versuche, kulinarisch einen kompletten Tagesablauf darzustellen mit Frühstück, Mittagsessen, Abendessen, dazu gibt es noch Zwischenmahlzeiten, Kaffee und Kuchen und ein Geburtstagsfest. Das Geschehen auf der Bühne wird auf eine große Leinwand übertragen, damit es bis in die hintersten Reihen zu sehen ist. Das heißt, ich habe permanent einen Kameramann um mich herum. Außerdem steht mir der Schauspieler Oliver Muth auf der Bühne zur Seite, der mich in der Show sehr unterstützt, indem er etwa die Leute auf die Bühne holt oder einfach mit kleinen Späßen alles auflockert.

Einen kulinarischen Tagesablauf – da haben Sie sich aber viel vorgenommen.
Die Show ist mit Pause knapp drei Stunden lang. Ich bin ja schnell in dem, was ich tue, nicht nur mit dem Reden. Ich habe ein Team, das hinter der Bühne auch schon Sachen vorbereitet. Außerdem wird das Publikum mit einbezogen. Ich hole Leute auf die Bühne und erkläre, was ich mache beziehungsweise lasse die mitkochen. Rezepte nenne ich keine, die kann man sich per E-Mail über hack@tim-maelzer.de zu schicken lassen.

Als Regisseur für die Show haben Sie Ingolf Lück engagiert. Wie kam es dazu?
Ich kannte Ingolf nicht persönlich, nur aus dem Fernsehen. Er war bei der Premiere in München dabei, aber auf der Tournee wird er nur gelegentlich dazustoßen, da er selbst viele Verpflichtungen hat und zur gleichen Zeit mit einem eigenen Comedy-Programm unterwegs ist. Ingolf hat, da er selbst schon etliche Shows und Programme auf die Beine gestellt hat, sehr viel Erfahrung als Regisseur, seine Ideen haben einfach gepasst. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. 

Die Premiere von „Ham’se noch Hack“ in München war von Kritik begleitet, es hieß, Sie wirkten überfordert.
Die Kritik kenne ich. Ich stehe zu meinen Fehlern. Und ich arbeite daran. Was viele nicht verstehen – dass das einfach meine Art ist. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ich verstelle mich nicht. Ich bin so, wie ich bin. Und ich bin schnell und hanseatisch frech.

Das Publikum hat auf die Tatsache, dass Sie aus Weißwürsten Currywurst gemacht haben, mit Protest reagiert.
Ja, aber im nächsten Moment haben die Leute sofort verstanden, dass ich mir einen Spaß erlaubt habe. Ich mache das ja mit einem Augenzwinkern. Einige Medienleute regen sich darüber auf. Na und, sollen sie. Ich koche ja nicht für die. Meine Kochkunst ist ja auch eher bodenständig. In der Show serviere ich halt Currywurst mit selbst gemachten Pommes, es gibt ein Fischgericht, und als Höhepunkt zum Schluss Rostbeef im Brotteig. Ich benutze auch schon Fertigprodukte. Aber nicht in der Show, da ist alles frisch und aktuell zubereitet. Aber daheim kann es schon mal passieren, dass ich Kartoffelpüree aus der Tüte mache. Privat bin ich eher die Hausfrau.  

Dann erzählen Sie doch mal: Wie war das so bei Ihnen zu Hause?
Wir haben immer viel gekocht, aber wir haben uns nicht hingesetzt und ein Vier-Gänge-Menü zu uns genommen. Bei uns gab es den Braten, das typische deutsche Essen, von Oma gekocht. Meine Mutter ist ein bisschen experimentierfreudiger, mein Vater auch. Es war aber nicht so, dass ich vor Ehrfurcht auf die Knie fallen musste.

Ihre Fernsehshow „Schmeckt nicht - gibt‘s nicht“ ist ja ein Dauerbrenner. Doch jetzt probieren Sie etwas anderes?
Ja, es wird eine neue TV-Show geben. Ich höre auf mit „Schmeckt nicht - gibt‘s nicht“. Nicht, weil es keinen Erfolg mehr hat. Im Gegenteil, wir könnten ewig so weitermachen, so gut ist die Quote. Aber wenn etwas am schönsten ist, sollte man aufhören. Mit der neuen Show geht es im August los. Sie heißt „Born To Cook“.

Wäre das eine Option, dass Sie auf der Tournee einen Kollegen wie Johann Laver zu sich in die Live-Show einladen?
Auf jeden Fall. Es kann gut passieren, dass ich auf der Tournee im November den einen oder anderen Kollegen oder Promi einlade. Jürgen von der Lippe hätte ich gerne mal live dabei, den finde ich witzig. Jamie Oliver kenne ich noch aus meiner Londoner Zeit. Und vor Johann Laver habe ich einen großen Respekt. Er hat für uns junge Köche den Weg ins Fernsehen geebnet. Ich könnte gar nicht so kochen wie er. Wenn man uns vergleichen müsste, dann ist er der Schmetterlings-Präparator und ich der Grobmotorige.

Warum glauben Sie, sind Kochshows so erfolgreich?
Wir leben in stressigen Zeiten, die Menschen stecken in stressigen Jobs, gegessen wird nur noch in der Kantine. Wenn gekocht wird, dann irgendwelche Tiefkühlkost, oder Sachen halt, die schnell gehen. Doch tief in uns drin steckt die Sehnsucht, es mal so schön zu haben wie bei Muttern. Und wenn durch die Kochshows wieder die Lust entsteht, selbst zu kochen und dann dazu noch ein paar Freunde einzuladen, dann freue ich mich. Also ich mache das sehr gerne, ich mache es nicht oft, vielleicht zweimal im Jahr, weil Kochen sowieso mein Beruf ist. Aber dann lade ich Freunde ein und zaubere was.

Familie und Freundschaft scheinen Ihnen wichtig zu sein?
Ich bin ein Scheidungskind. Meine Mutter war Alleinerziehende zu einer Zeit, in der es noch nicht selbstverständlich war, ohne Mann sein Leben zu meistern. Sie gibt mir große Sicherheit. Deswegen kann ich es mir erlauben, mutig zu sein und über die Stränge zu schlagen. Wenn alle Stricke reißen, werde ich aufgefangen. Ich kann gar nicht desaströs enden.

Interview: Klaus Fischer

„Die Ham‘se noch Hack Tour 2007“

Wenn Tim Mälzer kocht und Ingolf Lück Regie führt. Es wird geschnipselt, gebrutzelt, gekleckert und gelacht: Ab Dezember 2007 präsentiert Tim Mälzer, der quirlige Star-Koch aus Hamburg, sein abendfüllendes Live-Programm! Endlich wieder sind die hinreißenden Kochkreationen des Allround-Künstlers zu erleben.

Für die Regie der „Ham’se noch Hack Tour 2007“ konnte der Regisseur, Schauspieler und Entertainer der deutschen TV- und Comedy-Szene, Ingolf Lück, gewonnen werden. Lück, der auch zu Hause hinter dem Herd die Kochlöffel schwingt, zeigte sich begeistert von der Idee, zusammen mit dem Popstar der schnörkellosen Küchenkunst eine einmalige Live-Show zu kreieren.