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Ade Kasper und Brummkreisel

Das waren noch Zeiten, als unter dem Weihnachtsbaum der gute alte Kaufmannsladen stand, als die Kinder noch Handspielpuppen oder einen einfachen Teddybär geschenkt bekamen. Die Zeiten ändern sich. Heute wird man wohl keine Kinderaugen mehr zum Leuchten bringen, wenn man ihnen solche Geschenke macht. Heute gibt es Teddybären, die Geschichten erzählen, anstelle von Handspielpuppen gibt es „interaktive“ Haustiere, die auf Bewegungen und Zurufe reagieren, virtuelle Freundinnen, die über einen Minicomputer gesteuert werden, und Roboter aus Lego, die mit Laser-Schwertern ausgerüstet sind. Disy hat für Sie die aktuellen Trends der Spielzeugbranche zusammengestellt.

Hitliste der Weihnachtswünsche 2006

Brauchen Sie zum Übersetzen der Wunschzettel Ihrer Kinder auch ein Wörterbuch? Disy bringt Licht ins Dunkel von interaktiven Haustieren, virtuellen Freundinnen und Robotern mit Laser-Schwertern. Disy fragte Michael Dorner von der „Spielaxie“ nach den TOP3 der begehrtesten Geschenke für Kinder in diesem Jahr.

Jungen:

1. Kartenspiel Yu-Gi-Oh: Taktik und Sammelleidenschaft

Yu-Gi-Oh ist ein sehr umfangreiches Kartenspiel, in dem taktisches Vorgehen gefordert wird. Das Kartenspiel kann durch Zustazpackungen (sogenannte Booster-Editions) mit je 13 Karten erweitert werden. Darunter finden sich immer wieder besonders wertvolle Karten, die einen in dem Spiel weiterbringen. Viele Kinder sammeln die Karten nur zum Spaß. Schnell hat man einige Karten doppelt und kann diese mit Freunden tauschen oder im Internet verkaufen.

2. Lego Bionicle: Figuren aus einer anderen Welt

Lego Bionicle sind Fantasiefi guren, die auf der polynesischen Mythologie basieren. Auf den ersten Blick erinnern sie an böse Monster. Die Bionicles haben einige Teile mit Lego- Technik gemeinsam und sind sehr beweglich. Die meisten Figuren sind mit Laserschwert und sogenannten „Zamor-Kugeln“ ausgerüstet, mit denen Feinde abgeschossen werden können.

3. Bei Lego-Mindstorms handelt es sich um verschiedene

Roboter, die aus Lego-Steinen zusammengesetzt werden. Die Roboter können mittels eines programmierbaren Legosteins, der in den Roboter eingebaut wird, über den Computer gesteuert werden. Die Programmierung ist kinderleicht und ermöglicht den Robotern, unter anderen auf Temperaturveränderungen, Licht oder Berührungen zu reagieren. 
 

Mädchen

1. Barbie Genevieve: Prinzessin mit Schuhtick

Die Barbie Genvieve ist Prinzessin und lebt mit ihren elf Schwestern zusammen auf einem Schloss. Ihr Freund Derek ist Schuster und versorgt Barbie und ihre Schwestern mit ausreichend Schuhen. Beim Kauf von Derek gibt es daher zwölf Paar Schuhe dazu. Barbies rosafarbener Rock dreht sich beim Tanzen und leuchtet auf.

2. Artikel von Prinzessin Lillifee: Eine kleine Elfe erobert Mädchenherzen

Die Geschichten von der kleinen herzensguten Prinzessinnenelfe Lillifee (geschrieben von Monika Finsterbusch und Burkhard Nuppeney) hat viele Mädchen begeistert. Mittlerweile gibt es von Prinzessin Lillifee alles, was Mädchenherzen höher schlagen lässt: von Schreibwarenartikeln über Portemonaies und Butterbrotdosen, bis hin zu Bettwäsche und Handschuhen. Natürlich sind die Artikel alle in Rosa gehalten und sehr plüschig. So wie es sich für eine richtige Prinzessin gehört.

3. Pixel-Chix: Das Puppenhaus der Zukunft

Pixel-Chix sind virtuelle Freundinnen, die in einem kleinen Plastik-Puppenhaus leben. Die einzelnen Häuser können zusammengesteckt und der Freundeskreis so vergrößert werden. Ähnlich wie beim Tamagotchi müssen die virtuellen Freundinnen in 2-D-Optik rund um die Uhr beschäftigt werden. Sie wollen essen, schlafen, reden, ausgehen und spielen. Dinge, die auch jedes Mädchen gerne tut.

 

Nicht einfach den Wunschzettel abarbeiten

Disy hat Ergotherapeutin Hedwig Theisinger gefragt, wie Eltern mit den Wünschen der Kinder umgehen sollen

Durch die Werbung werden viele Wünsche in den Kinderherzen geweckt. Es muss klingeln, leuchten, kämpfen und möglichst fi es aussehen. „Stärke ist dann gefragt“, erklärt Hedwig Theisinger und empfiehlt den Eltern, konsequent zu sein. Es gibt viele Alternativen, die auch ein Strahlen in den Augen unserer Kinder am Weihnachtsabend hervorrufen können. „Immer mehr Kinder zeigen heute Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen sowie motorische Defi zite“, weiß die Therapeutin. Auch pädagogisch sinnvolle Lernspiele können Spaß machen und die Kids begeistern. Vor allem empfi ehlt Hedwig Theisinger den Familien, wieder mehr miteinander zu spielen. Altbekanntes wie „Mensch ärgere dich nicht“ oder die Spiele des Jahres von Ravensburger sind eine gute Alternative. Diese fördern und stärken den Kontakt untereinander. Denn hier spielen Geduld, Gewinnen und Verlieren, strategisches Denken und vieles mehr eine Rolle. Vorsichtig sollten die Eltern auch sein bei der Auswahl von Computerspielen. Diese müssen unbedingt dem Alter des Kindes entsprechen. Auch der Kauf von „guter“ Software kann bei übermäßigem Gebrauch zu Unruhe, Aggressivität und der Verschlechterung der Augen führen. Wir Erwachsenen tragen die Verantwortung für unsere Kinder …

Auf keinen Fall

Praxistipp von einer Mutter mit zwei Kindern

Als meine Tochter vier Jahre und somit im richtigen Puppenalter war, verlief unser Weihnachtsabend anders als erwartet. Sandra bekam ein, von mir perfekt eingerichtetes, Puppenhaus auf Rollen. Damit war es von allen Seiten bespielbar. Schon lange vor Weihnachten hatte ich mit dem Gestalten begonnen. Gardinen vor die Fenster gehängt, Kissen und Bettdecken und sogar einen Bettvorleger aus Plüsch genäht.

Die Lampen passten zur Inneneinrichtung und leuchteten auf Knopfdruck. Was am Anfang einfach nur ein Puppenhaus war, wurde mit der Zeit zu meinem Lieblingshobby und meine Kreativität kannte keine Grenzen. Die Enttäuschung kam am Weihnachtsabend. Sandra hatte für das hell erleuchtete, von mir so heiß geliebte Puppenhaus nur einen müden Blick übrig und schaute lieber nach, was in den anderen Päckchen war. Ich konnte diese Reaktion lange nicht verstehen, aber jetzt weiß ich es. Das Haus war zu perfekt. Es war mein Werk und ließ keinen Raum für ihre Ideen. Alles war vorgegeben, nichts veränderbar.

Doch schon der nächste Tag versöhnte mich wieder mit meiner Tochter. Sie hatte kurzerhand ihr eigenes Wandregal als Puppenstube umfunktioniert. Die Fächer dekorierte sie mit den kleinen Möbeln aus „meiner“ Puppenstube und schaffte so ihr eigenes Reich. Und die Moral von der Geschichte? Kinder mögen Spielsachen, die auch nach einer Woche noch interessant sind. Dinge, die sich verändern lassen und der Fantasie Raum geben. Also nicht beleidigt sein, wenn aus dem komplizierten Legoschiff, das Papa mit zusammengebaut hat, am nächsten Tag ein simples kleines Boot wird.