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„YES!“

Mehr Romantik, weniger Geld, ganz viel Sonne und keine Verwandten - das ist der neue Trend, wie Dresdner Promis heiraten. Weit weg von der Tradition suchen sie ihr Glück. Reiseanbieter verzeichnen einen steigenden Trend: Immer mehr Paare heiraten nicht einfach auf dem nächsten Standesamt, sondern ganz weit weg. „Altmodische Spielchen mit Verwandten, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, sind out bei der jungen Generation“, sagt Dirk Blankenschein, Inhaber von Honeymoon Travel, der mittlerweile 60 Paare pro Jahr im Ausland trauen lässt.

Viele Paare wollen etwas Besonderes und Stilvolles im intimen Rahmen. Dabei ist Mauritius der absolute Renner unter den weltweiten Hochzeitszielen. Es folgen Bali, die Seychellen, Südafrika und die Bahamas. Nicht nur der Reiz dieser Orte regt besonders viele Paare an, sich dort trauen zu lassen. Auch die Tatsache, dass die Heirat in Deutschland dann rechtlich anerkannt
wird, trägt ihren Teil dazu bei. Die Voraussetzungen für eine Hochzeit im Ausland kann man direkt bei den Agenturen erfahren (siehe Kasten). Diese regeln auch sämtliche Formalitäten, wie die Übersetzung von Unterlagen (Geburtsurkunde, Ehefähigkeitsurkunde, Reisepässe und eventuell Scheidungsunterlagen), klären Details mit den Behörden vor Ort und bestellen den Dolmetscher. „Im Durchschnitt dauert eine Fernreise mit Hochzeit zwei Wochen und kostet 3000 Euro pro Person“, sagt Blankenschein. 80 Prozent der Kunden fliegen zu zweit, doch der Trend geht zu Reisen mit den engsten Verwandten, mit insgesamt sechs bis acht Personen. Wer die Reise allein plant, sollte sich bei der deutschen Botschaft in Deutschland und dem jeweiligen Land über die Bestimmungen informieren. Viele Dresdner suchen ihr Glück mittlerweile im Ausland.

Zwei prominente Beispiele …

Am weißen Strand von Maui

Die Hochzeit von Christian von Canal (39) und Stefanie (24) Eine Hochzeit ohne „großen Terz“ und „den traditionellen Ramsch“ wünschten sich Christian von Canal (Eventmanager und Locationbetreiber) und seine Frau Stefanie. „Ich habe so viele Hochzeiten in meinem Leben miterlebt und manche waren auch ganz schön. Ich wollte nicht unter dem Druck stehen, diese toppen zu müssen. Wir wollten einen Moment, der nur uns gehört“, so von Canal. Über eine kleine Internetagentur buchte er die Hochzeit. Die geforderte Leistung: Behördengänge, Transfer zum Strand, die Zeremonie, der Standesbeamte und die Trauzeugen. Hin- und Rückreise regelten die beiden privat. Christian von Canal machte mit seinen Freunden Urlaub in Las Vegas und am Grand Canyon, bevor seine Zukünftige dazustieß. Da Stefanie noch kein passendes Kleid gefunden hatte, kauften sie es erst in San Francisco, eine Woche vor der Trauung. Dann ging es in den Flieger nach Maui, einer kleinen Insel, die zum US-Bundesstaat Hawaii gehört. Mit der Agentur gab es zunächst einige Schwierigkeiten: Der Hochzeitstermin wurde versehentlich vertauscht, die Ringe falsch graviert. Dafür war bei der Trauung vor Ort alles perfekt. Die Sonne ging unter, als die weiße Limousine am Strand hielt. Vereinzelte Touristen zogen sich dezent zurück und Stefanie (im weißen Kleid) und Christian (im weißen Anzug und schwarzen Hemd) gaben sich das Jawort. Ein Champagnerempfang für das Brautpaar auf dem Balkon des Hotelzimmers folgte. Danach fuhren beide in ein schickes französisches Restaurant und genossen den Abend. Eine Woche lang blieben die beiden noch auf der Insel. Christian von Canal zieht ein positives Resümee: „Wir haben es genau richtig gemacht.“ Zurück in Dresden gab es eine Party auf Schloss Albrechtsberg für Freunde und Verwandte. Alle 170 Gäste kamen in Weiß.

Wenn bei Fidschi die rote Sonne ...

Die Hochzeit von Ralf-Gunter Lincke, 36 (ST Treuhand GmbH), und Monique (35) Ihr Traum: eine Hochzeit weit weg in einem warmen schönen Land. Einfach nur genießen. Ralf-Gunter Lincke (Geschäftsführer vom ST Verbund) und seine Frau Monique wollten keine gewöhnliche Hochzeit. Deshalb ließen sie Familie und Freunde zu Hause und stiegen in ein Flugzeug nach Fidschi. Ein Hochzeitsplaner des Hotels Sheraton kümmerte sich um die Organisation vor Ort. Sogar die Trauzeugen wurden gestellt. „Die haben wir drei Minuten vorher kennengelernt“, lacht Lincke. Als die Nachmittagshitze verflogen war, fand die Trauung vor einer wunderschönen Kulisse am Meer statt: die Braut im weißen Kleid, der Bräutigam in einem weißen Smoking. Der Standesbeamte war ein Einheimischer, er traute das Paar auf Englisch. Auf Fidschi wird den Brautleuten jedoch mehr als ein „Yes“ abgefordert. Ganze Treueschwüre müssen nachgesprochen werden. Nach der Trauung folgte ein Fotoshooting, bevor die Verwandtschaft Glückwünsche per Telefon überbrachte. Im Sterne-Restaurant des Hotels wartete neben einem romantischen Dinner eine große Flasche Champagner, Kuchen und ein Wellness-Gutschein für die Vermählten. Die Flitterwochen begannen sofort, denn Linckes lösten am nächsten Tag gleich ihren Gutschein ein. Beide wurden jeweils sechs Stunden unter freiem Himmel verwöhnt. Danach ging es auf eine Südseerundreise. Das Paar bestaunte die Cook-Inseln, Tahiti und Bora Bora, bevor es vier Wochen später in die Heimat zurückkehrte. „Das war die beste Idee, die wir haben konnten. Zu jeder Zeit würde ich wieder im Ausland heiraten“, scherzt Lincke.

HOCHZEITSREISEAGENTUREN
• www.honeymoontravel.de
• www.honeymoon-highlights.com
• www.world-wide-weddings.de 

DIE BELIEBTESTEN HOCHZEITSZIELE
1. Mauritius
2. Bali
3. Seychellen
4. Südafrika
5. Bahamas