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Disy auf der ITB Berlin: Um die ganze Welt in zwei Tagen

Von Neuseeland nach Tunesien in fünf Minuten. Und zwischendurch noch einen indonesischen Mangosaft auf die Hand.

 

In Berlin findet jährlich die größte Reisemesse der Welt statt – die Internationale Tourismus-Börse, kurz: ITB. Zum 50. Mal öffnete sie in diesem Jahr ihre Pforten. Auf 160.000 Quadratmetern auf dem Berliner Messegelände präsentierten sich rund 10.000 Aussteller. Nicht nur insgesamt 187 Staaten haben sich in ihrer Vielfalt und Schönheit vorgestellt, auch zahlreiche Hotels, Fluglinien und Reiseveranstalter zeigten den 170.000 Privat- und Fachbesuchern, was sie in den nächsten Jahren in der Tourismusbranche erwarten können. Auch Disy hat sich einmal inspirieren lassen. Und ganz nebenbei gab es erfreuliche Auszeichnungen aus sächsischer Sicht.


Farbenprächtig zeigen sich auffällig viele Staaten, davon bekommen wir schon vor dem großen „City Cube“, dem Kongresszentrum der Messe Berlin, einen Eindruck. Hier wehen Dutzende bunte Flaggen, die auf die Malediven aufmerksam machen, das Partnerland der ITB 2015. Aber auch in den Hallen geht es farbenfroh zu: in knallbunten Lettern haben die Staaten ihre Logos und Schriftzüge hoch oben an ihren Ständen angebracht, ob Mexiko, Serbien, Brasilien oder Israel. Die Farben versprechen Abwechslung und Vielfalt. Den Rest besorgen mannshohe Aufsteller, Plakate und Hunderte von Prospekten, die jeden noch so entlegenen sehenswerten Winkel eines jeden Landes vorstellen.

 

Zunächst fühlen wir uns fast ein wenig überfordert. 187 Staaten in 26 Hallen gibt es zu besichtigen, grob nach geographischer Zugehörigkeit geordnet. Den Plan, einfach einen „Rundgang“ zu machen und die Hallen nacheinander abzuklappern, verwerfen wir schnell wieder – zu viel gibt es zu sehen, zu viele Veranstaltungen an verschiedenen Orten. Allen zukünftigen Besuchern sei geraten: mindestens zwei Tage einplanen, besonders wenn man jedem Land einen kleinen Besuch abstatten will. Von überall prasseln Eindrücke auf einen ein, unbekannte Sprachen und fremdartig klingende Musik, dazu Gerüche von Tee, Gewürzen oder gebratenen Speisen.

 

„Best Exhibitor Award“ - Die rund 60 Aussteller aus Sachsen haben den Freistaat würdig vertreten.

 

Einen großen Teil der Ausstellungsfläche darf selbstverständlich Gastgeber Deutschland belegen. In fünf Hallen breiten sich die einzelnen Bundesländer auf größerer Fläche aus, als so manch souveräner Staat. Jedes stellt sich facettenreich vor, mit dem Fokus auf Kultur, Geschichte, Technik oder seine malerische Landschaft. Auch Sachsen zeigt sich von seiner besten Seite, geographisch korrekt zu seinen Standnachbarn Thüringen und Sachsen-Anhalt. Und der Auftritt macht mächtig Eindruck: Sachsen gewinnt die Auszeichnung „Best Exhibitor Award“ in der Kategorie Deutschland! Die rund 60 Aussteller aus Sachsen haben den Freistaat also würdig vertreten. Auch das Programm mit Live-Musik auf einer kleinen 360-Grad-Bühne und die angedeutete Landschaft mit Sitzkissen in Felsoptik und einem echten Wasserfall beeindrucken die Besucher und die Jury.

 

Selbstverständlich ist auch unsere Landeshauptstadt hier mit Ständen vertreten und informiert die Gäste rund um das schöne Elbflorenz. Dresden präsentiert sich und sein kulturelles Programm außerdem auf einer Pressekonferenz, vertreten durch Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Dr. Bettina Bunge (Geschäftsführerin Dresden Marketing), Frauke Roth (Intendantin Dresdner Philharmonie) sowie Jan Vogler (Leiter der Dresdner Musikfestspiele). Als Highlights werden unter anderem das 800-jährige Jubiläum des Dresdner Kreuzchors, das Moritzburg Festival und das Canaletto-Festival im August, die Kustausstellung OSTRALE sowie die „Bundesländermeile“, die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit, erwähnt. „Es freut mich, ein solch umfangreiches kulturelles Angebot präsentieren zu dürfen“, so Dr. Bunge. „In einem Rahmen wie der ITB ist das etwas ganz Besonderes.“

 

Ebenfalls auf der ITB vertreten sind zahlreiche Tourismusunternehmen, so auch DIAMIR aus Dresden (mit Ständen in Afrika und im Pazifik). Der Erlebnisreiseveranstalter kann auf der Messe gleich zwei begehrte Auszeichnungen in Empfang nehmen: den Argentina Tourism Award und den 1. Platz im Bereich der „Most Innovative Package Tour“ des renommierten Go Asia Awards. „Von Okzident zum Orient“ heißt die ausgezeichnete Tour, die vom christlichen Armenien bis ins muslimische Iran führt. „Wir sind stolz auf diesen begehrten Award. Aber natürlich hoffen wir auch, zahlreiche Reisegäste auf dieser neuen Tour begrüßen zu können.“

 

Bei unserem Gang über die Kontinente, vorbei an der traumhaften Palmenkulisse der Fidschi-Inseln, an Iranerinnen, die ihren Besuchern mit Henna-Farbe kunstvolle Rankenmuster auf die Hand malen, und an brutzelnden und duftenden asiatischen Gemüsepfannen, werden allmählich unsere Beine schwer. An Sitzgelegenheiten mangelt es leider ein wenig zwischen den Hallen.

 

Am Abend des zweiten Ausstellungstages empfängt Südkorea seine Gäste nach dem offiziellen Toreschluss zu einer privaten Party. Auf einer Bühne wird ein traditioneller Fächertanz (Buchaechum) vorgeführt und eine Taekwondo-Gruppe beeindruckt mit ebenso athletischen wie unterhaltsamen Fähigkeiten. Es gibt Gaumenfreuden von Sushi bis Nudelsuppe, die Standnachbarn von den Philippinen versorgen uns mit exotischen Cocktails.

 

Generell ist auf der ITB auch für das leibliche Wohl in vielfältiger Weise gesorgt, nicht nur durch allerlei Knabbereien und Süßigkeiten an fast jedem Stand. Hier und dort kann man auch nationale Kostbarkeiten entdecken, vom traditionellen türkischen Mokka „Khavesi“ über exquisite belgische Pralinen bis zu Kaffeelikör und Kräuterschnaps aus Honduras. Chile verwöhnt seine Besucher mit „Rica Rica Sour“, einem Longdrink aus dem Weinbrand Pisco mit eingelegter Rica-Rica-Pflanze, Zuckersirup und Limettensaft. Und Bolivien bietet eine „Schokoladen-Show“ mit anschließender Verköstigung von Trüffel-Pralinen und Schokofrüchten.

 

Wer vorher nicht schon Lust auf Urlaub hatte, der bekommt sie definitiv auf der ITB.

 

Das Hauptaugenmerk liegt aber natürlich auch bei uns auf dem Thema Reisen und wir bekommen ein bisschen Fernweh, als wir in den Prospekten und Videos beispielsweise die pittoreske Ha Long Bay in Vietnam sehen, die sandweißen Strände der Seychellen oder die orange-gelben Weiten der Savannen Zentralafrikas. Wer vorher nicht schon Lust auf Urlaub hatte, der bekommt sie definitiv auf der ITB.

 

An unserem zweiten Tag auf der Messe treffen wir uns mit einigen Reisevertretern aus den USA. Sie stellen viele Staaten, Städte und Regionen vor und rufen auch bei uns einiges Staunen hervor. Natürlich treffen wir New York, Kalifornien und Las Vegas, aber unsere Aufmerksamkeit wird auch auf so manchen Staat gelenkt, auf den man vielleicht nicht sofort kommt, wenn man an Urlaub in den Vereinigten Staaten denkt. So beeindruckt uns Minnesota, das „Land der 10000 Seen“, mit seiner reichhaltigen Natur, dem Ursprung und ersten Drittel des Mississippi River und der gigantischen „Mall of America“, dem meistbesuchten Einkaufszentrum der Welt. Der Staat Utah zieht Wintersportfreunde in den Norden zur Haupt- und Olympiastadt Salt Lake City, Wanderer und Kletterer erfreuen sich an den beeindruckenden Gesteinsformationen in den Nationalparks, beispielsweise dem Arches Nationalpark oder Bryce Canyon. Florida zeigt, dass es mit dem nahezu unberührten Panama City Beach und dem sehr heimischen Marco Island mehr zu bieten hat, als nur Disneyworld und Miami.

 

Nach zwei Tagen auf der ITB sind unsere Füße allerdings tatsächlich rund. Die Taschen vollgepackt mit Flyern und Prospekten, Werbegeschenken und Goodies, den Kopf vollgestopft mit Informationen und Impressionen und mit dem festen Vorhaben, dieses Jahr einen ganz besonderen Urlaub zu planen, lassen wir uns in Costa Rica noch einen kleinen Kakao schmecken, bevor wir unsere Heimreise antreten.

 

Wer jetzt Lust auf die ITB bekommen hat, kann sich schon mal den 8. Bis 12. März 2017 im Kalender anstreichen, denn dann findet die 51. Auflage der ITB statt. Gastland wird dann Botswana sein. Tickets für Privatbesucher kosten im Vorverkauf 12 Euro. Wer so lange nicht warten möchte, kann die ITB Asia in Singapur vom 19. bis 21. Oktober 2016 besuchen. Ab 2017 wird es in Shanghai noch speziell eine ITB China geben.