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Alessandra Meyer-Wölden: „Ich möchte als eigenständige Person wahr genommen werden und nicht als die Ex von...“

„Let’s Dance“-Star Alessandra Meyer-Wölden schwang erneut fleißig das Tanzbein. Nicht nur zum Vergnügen, denn dieses Mal ging es um die Prüfung zur Zumba-Trainerin! Die 33-Jährige macht ihr Hobby jetzt zum Beruf! Schon seit einiger Zeit schlägt das Herz der „Let’s Dance“-Teilnehmerin für diesen explosiven Mix aus Tanzschritte und Fitnessübungen, und erst kürzlich hatte sie angekündigt, sich als Zumba Instructor ausbilden lassen zu wollen. Am Wochenende unterzog sich die dreifache Mutter nun der Prüfung. Zwei Tage lang trainierte und schwitzte sie von morgens bis spätabends unter der Fittiche von Lehrerin Mylgia van Uytrecht beim Basic Zumba-Training. Zeit, Schweiß und Energie hatten sich gelohnt: Nach Ende des Kurses darf sie sich nun offiziell Zumba-Trainerin nennen. Wir haben sie aus diesem Anlass zum Interview getroffen – und mit ihr über ihren neuen Job und ihr Leben zwischen Miami und Deutschland gesprochen. Zudem hat sie und sie ihre persönlichen Fit-Tipps verraten und offen über ihr Familienglück gesprochen.  

 

Glückwunsch, Alessandra. Wie fühlt man sich als frisch gebackene Zumba-Trainerin?

Es ist natürlich ein wunderbares Gefühl und ich bin durchaus stolz auf mich. Ich habe sehr lange auf diesen Tag hingearbeitet und fleißig trainiert. Ich finde es toll, dass ich jetzt Zumba-Trainerin sein darf und allen anderen Fans dieser Sportart etwas zurückgeben darf. 

 

Wie hast Du Dich vorbereitet? Ist das eine schwierige Prüfung?

Ich habe mich eigentlich schon seit „Let's Dance“ darauf vorbereitet. Ich bin durch die Sendung auf den Zumba-Geschmack gekommen. Schon in dieser Zeit bin ich regelmäßig, eigentlich täglich, zum Zumba-Training gegangen. Mein damaliger Tanzpartner Sergiu Luca und seine Frau Regina besitzen ein Tanzstudio, und Regina ist Zumba-Lehrerin. Sie hat mir die Grundschritte beigebracht. Zum Aufwärmen für die Trainings haben Sergiu und ich meistens Zumba getanzt, was mir einen riesengroßen Spaß gemacht hat. So habe ich die Sportart für mich entdeckt. Zu Hause in Miami, nach meinem Ausscheiden in der Show, wollte ich dies unbedingt weiterführen. Ich bin auf die Trainerin Betsy Dopico gestoßen und habe bei ihr Unterricht gekommen. Mit ihr habe ich auch in der letzten Zeit viel trainiert. 

 

Viele machen Zumba zum Vergnügen, Du bist jetzt Trainerin. Warum ist es Dir wichtig, diese Sportart auch anderen beizubringen?

Eigentlich bin ich durch meine Tochter auf diese Idee gekommen. Sie ist seit Let’s Dance total im Tanzfieber und besucht in ihrer Schule einen Zumba-Kids-Kurs. Sie hat mich gefragt, ob nicht ich es ihr beibringen könnte, denn sie wollte unbedingt mit mir zusammen tanzen. So ist das Ganze entstanden. Ich dachte mir:  „Lehrerin  - warum nicht?“. Ich liebe den Kontakt mit anderen Menschen. Ich werde oft gefragt: „Wie schaffst du es, als dreifache Mama so sportlich zu sein und in Form zu bleiben?“ Ich möchte auch allen, die mich während der Sendung so wunderbar unterstützt haben etwas zurückgeben. Und nicht zuletzt macht Zumba mir einfach großen Spaß. Ich werde nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene unterrichten. Es ist der ideale Sport für Jung und Alt, denn die Kombination aus Tanz und Fitness ist unschlagbar. Es ist eine Sportart ist, die fit macht und fit hält, das ist sensationell. Außerdem gefällt mit der Gemeinschaftsgedanke: Man trifft viele Gleichgesinnte, vor allem viele Mütter, die genauso viel Spaß an Zumba haben wie ich.

 

Du lebst in den USA. Werden wir Dich auch in Kursen in Deutschland erleben?

Klar! Das Schöne ist, dass Zumba sich mittlerweile weltweit etabliert hat und ich somit eigentlich überall unterrichten kann, also sowohl in Miami als auch in Deutschland. Zunächst werde ich mich aber auf Miami fokussieren weil ich dort nicht so im Fokus stehe wie in Deutschland. Dort kennt mich niemand und ich bin dort eine ganz normale Zumba-Trainerin. Ich werde also in Miami meine Erfahrungen sammeln und dann später gerne auch in Deutschland unterrichten. Derzeit würde mich das noch unter Druck setzen weil mich hier alle kennen.

 

Könntest Du es Dir vorstellen, irgendwann wieder zurück nach Deutschland zu ziehen? Beispielsweise um hier zu unterrichten?

Derzeit ist das nicht geplant. Der Umzug nach Miami war eine größere Sache, das ist schon etwas anderes als ein Umzug von München nach Berlin oder Köln. Wir haben eine Weile gebraucht, um uns in den USA einzuleben. Ich bin wirklich überrascht, wie gut sich meine Kinder eingelebt haben und wie wohl wir uns alle fühlen sind. Meine Tochter geht dort jetzt zur Schule. Bis auf weiteres gibt es deshalb keine Pläne, zurück nach Deutschland zu kommen.

 

Wachsen Deine Kinder als Deutsche oder als Amerikaner auf? Sprichst Du deutsch oder englisch mit ihnen?

Es ist ein Mix. Mit der englischen Sprache fühlen sich meine Kinder wohler, denn sie lernen es in der Schule und sprechen auch mit ihren Freunden englisch. Aber wir war es wichtig, dass meine Kinder ihre Wurzeln nicht vergessen und auch die deutsche Sprache lernen. Sie sollen die Möglichkeit haben, irgendwann nach Deutschland zurück zu kehren. Und deshalb spreche ich oft deutsch mit ihnen - ganz konsequent. Anfangs haben sie immer noch auf Englisch geantwortet, aber mittlerweile immer öfter auf Deutsch. Irgendwann ist die Sprache aus ihnen herausgesprudelt. Darauf bin ich stolz. Es gibt in Miami zum Glück auch die Option, seine Kinder auf zweisprachige Schule zu schicken, wo in der ersten Hälfte des Tages deutsch und in der anderen englisch gesprochen wird.

 

Wo sind Deine Kinder während Du hier in Berlin bist? Sind Sie mit in Deutschland oder zu Hause in den USA?

Wir waren den Sommer über alle zusammen in Deutschland. Bei einem längeren Zeitraum macht das durchaus Sinn, aber dieses Mal sind sie nicht mit dabei. Meine Tochter ist wie gesagt Schulkind und soll den Unterricht auf keinen Fall verpassen. Und ich bin ja auch nur für ein Wochenende hier. Ich habe zum Glück eine sehr enge und besondere Verbindung zu meiner Mutter. Sie springt immer ein und hat Zeit und vor allem viel Freude daran, sich um meine Kinder zu kümmern wenn ich beruflich unterwegs bin. Insofern kann ich nachts ruhig schlafen -  weil ich weiß, dass meine Kinder in guten Händen sind. Andernfalls würde ich das ehrlich gesagt machen. Meine Kinder haben in meinem Leben absolute Priorität.

 

Sind Deine Söhne auch im Zuba-Fieber? Oder ist das bei Euch Frauensache?

Generell ist eher meine Tochter im Zumba Fieber. Die Jungs interessieren sich mehr für Fußball und Karate, aber bei ein paar Tanzbewegungen sind auch sie mit Feuereifer dabei.

 

Gibt es noch andere Projekte neben Zumba? Machst du auch noch Deinen Schmuck?

Definitiv gibt es auch andere Projekte. Das Schöne am Zumba ist ja, dass es kein Job ist, bei dem man von morgens bis abends im Büro sitzt. Ich bin grundsätzlich ein sehr sportlicher Mensch und versuche, mir jeden Tag ein bisschen Zeit für Bewegung zu nehmen. Das ist doch perfekt, diese Leidenschaft zum Beruf zu machen! Ich habe durchaus noch auch Zeit für andere Dinge, da ich mir das mit dem Zumba flexibel einteilen kann. Ich mache natürlich weiterhin meinen Schmuck: Ich habe nach wie vor meinen Online-Store, wo die Kreationen erhältlich sind. Ich muss aber sagen, dass Let’s Dance durchaus zeitaufwändig für mich war. Es hat das komplette erste halbe Jahr in Anspruch genommen. Deswegen habe ich mir jetzt in den letzten Wochen erst einmal Zeit nur mit meinen Kindern gegönnt.

 

Hattest Du etwas Bammel vor der Prüfung?

Nein. Das ist ja etwas anderes als eine Führerscheinprüfung oder ein Examen. Etwas, worauf ich mich sehr gefreut habe und wobei ich mich austoben konnte. Natürlich gibt es auch einen Theorie-Teil, aber auch das war halb so schlimm.  Ich habe Let’s Dance überstanden, wo ich innerhalb von wenigen Tagen die schwersten Choreografien lernen musste. Insofern war diese Prüfung nichts wovor ich Angst hatte. Ganz im Gegenteil: Ich habe mich darauf gefreut. Und ich kann es allen anderen Frauen nur empfehlen. Wenn man Spaß am Tanzen hat und Freude daran hat, mit anderen Leuten zu agieren, dann sollte man diese Ausbildung auf jeden Fall machen. Es dauert nur zwei Tage. Und es ist es etwas, woran man sein Leben lang Freude hat.

 

Zumba ist auch ein sehr schweißtreibender Sport und verbrennt viele Kalorien. Wie ernährst Du sich?

Ich muss sagen, dass ich in meinem Leben noch nie eine Diät gemacht habe. Es ist nicht so, dass ich einfach wild drauflos esse, sondern ich achte durchaus auf eine gesunde Ernährung - auch bei meinen Kindern. Für mich als schlanke und zarte Person war es sehr schwierig, während des anstrengenden Let’s Dance Trainings mein Gewicht zu halten. Zu dieser Zeit hat jeder der Teilnehmer abgenommen. Aber jetzt, wo der Alltag wieder eingekehrt ist, ist es für mich kein Problem, mich gesund zu ernähren. Ich koche jeden Tag selbst -  nicht nur für mich, sondern für meine ganze Familie. Das ist quasi meine Meditations-Zeit. Ich achte sehr darauf, dass bei uns nur Gesundes auf den Teller kommt.

 

Das heißt, Du hast nicht weiter abgenommen?

Nein, ich habe mein altes Gewicht von vor der Show wieder drauf. Es war ja einerseits schön, dass ich so viele Menschen Sorgen um mich gemacht haben und mich deshalb auch angeschrieben haben. Sie haben wirklich sehr fürsorglich reagiert. Andererseits muss ich sagen, dass es für mich auch eine relativ schwere Zeit war: Auch wenn man es gewöhnt ist, in der Öffentlichkeit zu stehen und eigentlich ein dickes Fell haben müsste, ist es dennoch schwierig, mit diesen  Kommentaren klar zu kommen. Vor allem weil die Leute zum Teil durchaus verletzend waren. Sie haben sich auch unter der Gürtellinie geäußert. Aber damit muss man wohl leben wenn man in der Öffentlichkeit steht.

 

Wie hat Deine Familie auf deine Ausbildung zur Zumba-Trainerin reagiert?

Durchweg positiv! Ich habe zum Glück eine sehr starke Familie, die immer hinter mir steht und mir auch nicht eine Sekunde davon abgeraten hat. Sie haben immer gesagt: „Wir tun alles um dich dabei zu unterstützen“. Andererseits ist es heutzutage normal, dass eine Mutter berufstätig und unterwegs ist. Ich habe das große Glück, dass ich eine Familie habe, die dies versteht und unterstützt. Ich möchte als eigenständige Person stehen und wahrgenommen werden - und nicht als die „Ex von“.

 

Wie wird die bestandene Prüfung zu Hause gefeiert?

Ich weiß nicht, ob ich zu Hause mit Champagner und Torte empfangen werde. Ich glaube, meine Familie freut sich vor allem darüber, dass ich wieder bei Ihnen bin. Aber vor allem meine Tochter wird sehr glücklich sein, dass wir jetzt noch mehr Zumba zusammen tanzen werden. 

 

Interview: Andrea Vodermayr