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Bravo für das Treffen der Weltstars

Lang Lang, die Dresdner Staatskapelle mit Kapell-Chef Christian Thielemann, Rinat Shaham und Lucas Meachem bei einem grandiosen Konzert in der Semperoper

 

Es war ein wahrlich großer Abend, als Lang Lang, eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Musikszene, mit seinem Auftritt die Gäste des Silvesterkonzertes in der Semperoper und einen Abend später Millionen ZDF-Zuschauer am TV begeisterte. Lange war die hochspannende künstlerische Begegnung erwartet worden, als Kapell-Chef Christian Thielemann und seine Musiker der Staatskapelle gemeinsam mit dem chinesischen Ausnahmepianisten sowie den beiden Gesangssolisten Rinat Shaham und Lucas Meachem Werke von Grieg, Gershwin, Bernstein und Porter interpretierten. Und keine Frage, das Gipfeltreffen war Extraklasse!

 

Schon der Auftakt, als Lang Lang offen und emotional Edward Griegs Klavierkonzert a-Moll op. 16 lebte, war das Publikum begeistert und jubelte dem Weltstar zu. Auch Dirigent Christian Thielemann war sichtlich enthusiastisch ob der Zusammenarbeit mit dem Ausnahme-Pianisten. Thielemann selbst genoss das Konzert und gab dem Abend mit seinen fast schon schauspielerischen Einlagen besonders im Gershwin-Teil mit Humor und Schwung dem Konzert die Würze. Auch wenn Mezzosopranistin Rinat Shaham sowohl in der Darbietung als auch in Bezug auf die charmanten Flirtversuche des Dirigenten bei "Embraceable You" aus "Girl Crazy" eher zurückhaltend blieb. Der amerikanische Bariton Lucas Meachem interpretierte "Lady Be Good" durchaus schwungvoll, doch die "Rhapsody in Blue" mit Lang Lang und der Staatskapelle war der Höhepunkt. Mit "fliegenden Fingern", geschlossenen Augen und verzücktem Lächeln schwelgte Lang Lang in Gershwins Musik. Der Pianist, der von sich selbst sagt, dass er mit den Jahren die Komponisten immer besser lesen kann, machte die "Rhapsody in Blue" zu seiner eigenen Kreation. Dagegen hatte es Rinat Shaham, die in ihren prächtigen Kleidern zumindest der optische Reiz des Abends war, schwer. Lucas Meachem hingegen bekam sogar Zwischenapplaus als er bei "I love Paris" aus "Can-Can" von Cole Porter eine kleine französische Flagge schwenkte und sie anschließend als Einstecktuch an sein Herz steckte. Das Finale war begleitet von Goldregen und Beifall. Kein Wunder, dass es minutenlange stehende Ovationen gab für eine wahre Meisterleistung der Weltstars, allen voran Lang Lang und natürlich die erstklassige Staatskapelle, die nicht nur den perfekten Rahmen gab, sondern im partnerschaftlichen Zusammenspiel ihre grandiosen Fähigkeiten demonstrierte. Bravo!