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"Manche Talente erinnern mich an mich selbst"

Das „The Voice Kids“-Comeback des Jahres! Lena Meyer-Landrut kehrte 2019 auf den roten Coach-Stuhl zurück. 2015 konnte sie mit ihrem Talent Noah-Levi die Musikshow gewinnen. Im Interview verrät Lena, worauf sie sich am meisten bei ihrer Rückkehr freute, was sie an einer Stimme bewegt und wie es mit den anderen Coaches so klappt.



Was muss eine Stimme haben, um Dich besonders zu bewegen?
Meyer-Landrut:
Das ist ja das Schöne an Musik: Es ist total individuell und jeder Mensch wird von anderen Dingen berührt, mag bestimmte Sachen gern und andere weniger. Die Geschmäcker sind verschieden und wie man Musik empfindet, ist total subjektiv. Für mich sind es manchmal kleine Momente oder Besonderheiten, die Farbe einer Stimme, besondere Songs, zu denen man eine Verbindung hat. Da bin ich dann auch relativ nah am Wasser gebaut.



Wie sehr fühlst Du Dich manchmal an Dich selbst erinnert?
Meyer-Landrut:
Manche Talente erinnern mich tatsächlich an mich selbst. Gerade, wenn es um Charaktereigenschaften geht, die man von sich selber kennt. Ich war ja auch eher so ein flippiger Typ und bin relativ unvoreingenommen und naiv ins kalte Wasser gehüpft. Bei einigen Talenten muss ich schmunzeln und denke: Das hätte jetzt auch ich sein können.



Mit Stefanie und Dir waren ja zum ersten Mal zwei Frauen-Teams
am Start. Wie steht ihr zueinander?
Meyer-Landrut:
Steff und ich verstehen uns privat einfach richtig gut. Klar kämpfen wir trotzdem immer einen Kampf der Coaches, aber es ist dann doch schön, wenn man einen Gegenspieler hat, mit dem man auch konstruktiv arbeiten kann. Wir haben wirklich das große Glück, dass wir uns alle von „Sing meinen Song“ kennen und uns tierisch gut verstehen. Wenn die Sendung vorbei war, saßen wir manchmal noch auf ein Getränk zusammen und ließen alles Revue passieren. Das ist echt schön.



Zu Mark Forster scheinst Du einen besonderen Draht zu haben, ihr habt euch ja während der Show ständig gekabbelt …
Meyer-Landrut:
Es macht viel Spaß, sich mit Mark so ein bisschen zu kabbeln und, ich sag mal, sich freundlich anzuzicken. Er ist ein super Typ, wir verstehen uns sehr gut. Er hatte die Garderobe neben mir und manchmal kamen kleine Klopfzeichen. Er ist zu Recht Everybody‘s Darling, ein herzensguter Mensch, ehrlich und authentisch – vor und hinter der Kamera und das schätze ich sehr an ihm.


Was sagst Du zu The BossHoss?
Meyer-Landrut:
Das sind einfach Knallertypen. Sie stiefeln immer in ihren Cowboy-Outfi ts rum, sind aber auch ein bisschen „harte Schale, weicher Kern“. Alec und Sascha haben beide Kinder, sie wissen, wie man mit ihnen umgeht und sind sehr liebevoll.



Was ist Dein Geheimrezept gegen Lampenfieber?
Meyer-Landrut:
Mir ist das in der Vergangenheit auch passiert, dass Leute gesagt haben: Lena, du wirkst total arrogant oder eingebildet. Wenn ich so ein Feedback bekommen habe, ist mir alles aus dem Gesicht gefallen und ich war völlig baff. Dann hab‘ ich mich nicht mehr wohl gefühlt, war traurig oder unsicher und habe das dann mit Coolness überspielt. Aber die Kids waren eigentlich alle sehr authentisch und wir haben ihnen immer wieder gesagt, dass Lampenfieber normal
ist. Man darf sich nur nicht komplett davon einnehmen lassen. Wir haben gute Tipps, was man in so einer Situation machen kann. Aber selbst ich habe heute noch Momente, in denen ich meine Aufgeregtheit und meine Unsicherheit nicht so gut kontrollieren kann.



Welchen Ratschlag würdest Du jungen Menschen, abseits von der Musik, mit auf den Weg geben?
Meyer-Landrut: Generell würde ich allen und jedem raten, das zu machen und zu verfolgen, was man liebt und was einen glücklich macht. Das ist so einfach gesagt, aber es ist wichtig, zu versuchen, sich von den äußeren Einflüssen zu befreien. Davon, was die Eltern, die Schule, die Gesellschaft von mir wollen und sich Zeit zu nehmen, in sich selber hineinzuhorchen, um die Frage zu beantworten: Wer bin ich eigentlich und was möchte ich?



Du sagst, Du hast Mike Singer und Lukas Rieger bei „The Voice Kids“ entdeckt. 2015 hast Du mit Noah-Levi gewonnen. Wie vielKontakt hältst du mit Deinen ehemaligen Talenten?
Meyer-Landrut:
Mike Singer und Lukas Rieger sind natürlich die Paradebeispiele für wahnsinnigen Erfolg nach „The Voice Kids“. Sie haben das durchgezogen und nicht aufgehört. Mike Singer ist damals in den Battles schon rausgeflogen und nicht mal ins Finale gekommen, aber er hat es absolut geschafft und ist wie Lukas Rieger deutschlandweit ein Teenie-Star. Sie haben auch das „Social-Media-Game“ verstanden. Sie wissen ganz genau, was sie posten, wie sie ihre Leute erreichen. Das ist auch für mich spannend zu beobachten. Ich bin Social-Media-mäßig relativ viel unterwegs, aber ich werde am 23. Mai ja auch 28 – da liegt eine fast zehnjährige Differenz zwischen uns. Mit Noah-Levi habe ich relativ viel Kontakt, wir sehen uns ab und zu in Berlin. Damian, der im Team von Henning Wehland war, war gerade bei meinem aktuellen Song „Thank You“ Teil meines Musikvideos. So bleibt man mit vielen in Kontakt, das ist echt schön.