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Volksleiden Übergewicht: Warum Differenzierung nötig ist
Adipositas gilt als eines der größten gesundheitlichen Probleme in modernen Industriestaaten. Die moderne Ernährungsweise – zum Beispiel der regelmäßige Verzehr industriell verarbeiteter Nahrungsmittel – sowie Bewegungsarmut fördert gefährliche Folgeerkrankungen wie Diabetes. Ebenso können Hormonstörungen und Herzprobleme auftreten. Verstärkt werden diese Probleme auch durch den sozialen Druck, dem Menschen mit äußerlich sichtbarer Körperfülle ausgesetzt sind.
Fakten deuten auf unterschiedliche Ursachen hin
Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge sind etwa zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Bei 15 bis 25 Prozent aller Erwachsenen liegt eine schwerwiegende Adipositas vor. Laut übereinstimmenden Angaben verschiedener Studien ist der Anteil an Übergewichtigen im Bundesland Sachsen-Anhalt am höchsten. Mit einem durchschnittlichen BMI von 25,7 bei Frauen und 26,5 bei Männern ist allerdings auch in Sachsen die Lage ernst zu nehmen. Neben veränderten Lebensgewohnheiten wird vielfach auf den Einfluss genetischer Anlagen und psychosozialer Rahmenbedingungen hingewiesen.
Welche Maßstäbe sind anzulegen?
Ernährungswissenschaftler kennen viele Wege, behandlungsbedürftiges Übergewicht zu ermitteln. Eine der bekanntesten Kennzahlen ist der sogenannte BMI. Ab einem Wert von 25 zählt man zur Gruppe der Übergewichtigen. Als adipös gelten alle Personen mit einem Body-Maß-Index über 30. Unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht sind die Grenzen teilweise abweichend definiert. Zur Berechnung wird das Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern. Dabei wird nicht berücksichtigt, welchen Anteil am Gewicht das vorhandene Körperfett beiträgt. Auch sportliche Personen mit gut trainierten Muskeln können daher dem BMI nach als übergewichtig gelten. Als aussagekräftiger gilt die sogenannte Waist-to-hip-ratio, zu Deutsch das Taille-Hüft-Verhältnis. Da es sich um den Quotienten aus Bauchumfang und Hüftumfang handelt, lässt sich daran ablesen, wie das Körperfett verteilt ist. Sitzt dieses eher am Bauch als an der Hüfte, besteht ein höheres Risiko für Entzündungen, ungünstige Blutwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen sollte das Verhältnis idealerweise unter 0,8 bzw. 0,85 liegen, während es bei Männern 0,9 bzw. 1,0 nicht übersteigen sollte.
Sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung von Übergewicht
Zur professionellen Behandlung von Übergewicht gehört neben einem umfangreichen Sportprogramm und einer konsequenten Ernährungsumstellung heutzutage häufig auch eine psychologische Betreuung. Liegt eine Essstörung vor, sollten ursächliche Faktoren wie die Nahrungsaufnahme zur Stressbewältigung oder ein negatives Körperempfinden therapeutisch begleitet werden, um mittel- bis langfristig Fortschritte zu ermöglichen. Das Selbstbewusstsein kann zusätzlich durch der Figur schmeichelnde und gleichzeitig modische Kleidung gesteigert werden. Nicht zuletzt positives Feedback sowie Unterstützung aus dem sozialen Umfeld entscheidet darüber, ob die verbreitete Zivilisationserscheinung Übergewicht erfolgreich zurückgedrängt werden kann.
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