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Warum Bewegung ein wichtiger Bestandteil eines erholsamen Urlaubs ist
Für viele Menschen ist mit dem Urlaub die schönste Zeit des Jahres verbunden: fern von der alltäglichen Umgebung, dem Arbeitsstress und dessen Umfeld. Jeder hat natürlich seine eigenen Vorstellungen von seinem ganz persönlichen Urlaub. Und dennoch hat wohl jeder den gleichen Urlaubswunsch: Schön und vor allem erholsam soll er sein. Wann aber ist ein Urlaub tatsächlich erholsam, wann schafft er es, für den Körper den richtigen Erholungseffekt zu schaffen? Hierzu haben wir zwei Spezialisten befragt, die sich auf Grund ihrer Tätigkeit damit auskennen: Jens und Manuela Schreiber vom LNB-Motion-Bewegungszentrum Dresden. Beide führen seit einiger Zeit auch Erholungs- und Gesundheitsreisen durch und haben sich mit diesem Thema intensiv befasst.
Seit mehreren Jahren erleben wir eine immer stärker werdende Reiseaktivität von Menschen. Hängt also Urlaub und eine andere Umgebung zwingend miteinander zusammen.
Manuela Schreiber: Wo und wie jemand seinen Urlaub verbringt, ist nach wie vor von seiner subjektiven Sicht der Dinge, seinen finanziellen Möglichkeiten und von seinem ganz gewöhnlichen Alltag geprägt. Es gibt Menschen, die reisen bis ans Ende der Welt, um etwas zu erleben. Sie sind mit Flugzeug, Schiff und bald wohl auch mit einem Raumgleiter unterwegs. Und es gibt Menschen, die bleiben zu Haus, in ihrem Umfeld oder entdecken Deutschland, gehen auf Wanderschaft oder aber liegen auf der faulen Haut. Diese Entscheidungen wollen wir gar nicht kommentieren. Vielmehr spielt hier wohl im Ansatz die Frage eine Rolle, ob eine solch differenzierte Urlaubsgestaltung Erholungseffekte zulässt und wodurch diese am besten unterstützt werden können. Wenn man darum weiß, kann jeder Urlaub ein großartiger Moment im Leben werden.
Jens Schreiber: Das Positive und wirklich Wichtige an einem Urlaub ist schon mal folgende Tatsache: Man bricht auch aus dem gewohnten alltäglichen, körperlichen Bewegungsmuster aus. Der Körper wird bei einem längeren Strandspaziergang, einer ausgiebigen Rad- tour oder einer Wanderung endlich wieder einmal anders gefordert. Die sonst nicht oder weniger genutzten muskulärfaszialen Systeme werden umfangreicher beansprucht, die Stoffwechsellage im Körper verbessert sich. Voraussetzung hierfür ist jedoch Bewegung! Denn nur durch ein abwechslungsreiches und vielfältiges Bewegungsangebot entstehen im Urlaub die größten Erholungseffekte – dies belegen auch immer mehr Studien. Nach einem erholsamen, aktiven Urlaub hat man bis zu zehn Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter. Auch das Immunsystem wird gestärkt und ist dadurch widerstandsfähiger gegen Viren und Bakterien im Alltag. Für einen Menschen, der einen harten, stressigen Alltagsjob zu bewältigen hat, der sich vor allem nach einer Liege in der Sonne sehnt, klingt es nicht immer logisch, wenn er also genau dies nicht hauptsächlich tun sollte. Aber nehmen Sie zum Beispiel den typischen Skiurlauber in den Wintermonaten. Dieser berichtet uns immer wieder, dass ihm eine Woche Skiurlaub mehr Erholung bringt als 14 Tage Sommerurlaub. Die Kombination aus der Bewegung beim Skiabfahrtslauf oder in der Loipe gepaart mit frischer Luft, fernab von Feinstaub und Ozon bringt den Kreislauf auf Touren und lässt das Herz kräftiger schlagen als hinter dem klassischem Schreibtisch oder bei einem einseitig geprägten Strandbadeurlaub. Ein weiteres gutes Beispiel ist der barfüßige Strandspaziergang, bei dem die Fußsohlen, nachdem Sie monatelang eingepfercht waren - und sei es in noch so schönem Schuhwerk - wie- der optimal bewegt und auch durchmassiert werden. Das ist besser als jede Fußmassage. Und was viele nicht wissen: Am Fuß beginnen viele myofasziale Ketten, die den ganzen Körper durchziehen. Ein Strandspaziergang in Kombi mit frischer Luft als so extrem entspannend empfunden, weil er auch dem Körper – quasi wie nebenbei – viele neue Impulse zur muskulären als auch faszialen Entspannung verleiht.
Was empfehlen Sie also unseren Lesern?
Manuela Schreiber: Nur am Strand in der Sonne zu liegen ist genauso wenig zu empfehlen wie Freizeitstress vom morgens bis abends. Viele sind im Urlaub auf Erholung aus und anschließend ganz erledigt. Wer im Urlaub den versäumten Sport vom ganzen Jahr nachholen will, pro- grammiert sich auch ganz klar auf Überlastung von Muskeln, Sehnen und Gelenken. Verständlich ist, dass jemand der einen eintönigen Job hat, braucht wenigstens im Urlaub auch etwas Abwechslung. Auch die Bewegung sollte dann abwechslungsreicher und somit ausgeglichen gestaltet sein. Nur ausgiebige Wander- oder Radtouren durchzuführen, ist dann eher abzulehnen.
Jens Schreiber: Auch auf den eigenen Körper zuhören ist wichtig: Was genau gibt Ihnen Energie, was reduziert bei Ihnen Stress? Studien belegen, dass das Engagement in Spaß machender körperlicher Aktivität die Gesundheit und das Wohlbefinden deutlich mehr erhöht als Passivität. Um Stresshormone wie Kortisol abbauen zu können, genügen dem Kör- per einige Tage mit erhöhter körperlicher Aktivität. Wer aber auch durch Arbeit und Familienalltag so richtig erschöpft ist, der sollte zudem auch auf die Kombination mit „mentaler Erholung“ achten. Dies ist übrigens auch der Grund, warum wir unsere Gesundheits- und Bewegungsreisen ins Leben gerufen haben. Diese durch uns begleiteten Reisen haben in kurzer Zeit einen großen Anklang gefunden.
Was genau beinhalten bei Ihnen diese Gesundheits- und Bewegungsreisen?
Manuela Schreiber: Sie stellen in erster Linie eine Kombination aus ganzkörperlicher Bewegung – hervorgegangen aus dem LNB-Motion- Gesundheitstraining – verbunden mit verschiedenen Aktivitäten an einem sehr schönen Reiseziel dar. Wir wollen unsere Reiseteilnehmer mit all ihren Sinnen ansprechen. Es geht also immer auch um das Naturerleben, gute Küche und Bewegung in einem entspannenden Umfeld. Unsere LNB-Motion-Bewegungsformen früh oder abends am Strand in Mallorca sind immer wieder nicht nur ein körperliches, sondern auch ein emotionales Erlebnis.
Jens Schreiber: Unsere Gesundheits- und Bewegungswochen auf Mallorca, die wir nunmehr schon traditionell im Frühjahr durchführen, sind hier ein guter Anfang. Die Durchführung von exklusiven Reisen in die Tiroler Schneelandschaft oder aber auch der Besuch von Sachsens romantischsten Hotels für entspannte Bewegungswochenenden sind eine logische Fortsetzung dieser Entwicklung. Aber auch rad- sportbegeisterten oder dem Wandern zugewandte Kunden werden wir alsbald interessante Angebote unterbreiten können. Unser Ziel besteht darin, interessierten Menschen - egal, ob es sich um einen Kurz- oder längeren Urlaub handelt, mit unserm Angebot eine wirklich erholsame Zeit zu organisieren. Exklusiv heißt bei uns übrigens nicht zugleich extrem teuer.
Um unser Gespräch zusammenzufassen: Wichtig ist also für eine gute Erholung nicht die Länge des Urlaubs, sondern vielmehr wie man und wo man die Urlaubzeit gestaltet und erlebt. Eine gute Mischung aus Entspannung, kulturellen und sportlichen Aktivitäten ist also zu empfehlen, um gestärkt aus dem Urlaub zurückzukehren.