• 3520 Aufrufe

Wie moderne Methoden in der Zahntechnik Einzug halten

Wenn es um Zahnersatz geht, ist Präzision alles. Kein Kiefer, kein Zahn gleicht dem an- deren. Kaum Jemand weiß das besser als Zahntechnikermeister Johannes Wieczorek. Immer wichtiger wird dabei die digitale Modellierung und die CNC-Technologie. Ein Besuch im Zahnlabor.

Auf einem Computer zeigt Johannes Wieczorek, Geschäftsführer der Ceradent Zahntechnik GmbH, das 3D-Modell eines Unterkiefers mit dreigliedriger Brücke. Stufenlos zoomt er hinein. Detailliert modelliert sind die Zähne, farblich heben sich die echten von den künstlichen ab, er dreht und wendet das virtuelle Modell nach Belieben. Mit einem Klick verschwinden die künstlichen Beißer und ermöglichen den Blick auf das Gerüst. Alles sieht ein bisschen aus, wie in einem Computerspiel. 

 

Doch wie gelangt der Kiefer in den PC? „Der Zahnarzt nimmt einen Abdruck von dem zu versorgenden Patienten, welcher dann zu dem Zahntechniker geschickt und mit einem Spezialgips ausgegossen wird“, erklärt Wieczorek. Schon im nächsten Arbeitsschritt hält moderne Technik Einzug. Das Modell wird eingescannt und steht dann digital zur Verfügung. Jetzt kann der Zahntechniker am PC virtuell modellieren. „Der große Vorteil ist, dass wir hier viel genauer arbeiten können, als es von Hand der Fall wäre“, so der Geschäftsführer weiter. Die fertige Konstruktion wird dann an eine Fräse geschickt, die mit einer Genauigkeit von 1/1000 mm arbeitet. „Unsere Maschine ist fast pausenlos im Einsatz.“ Nicht nur von der verbesserten Passform profitiert der Patient. „Ein weiterer Vorteil des digitalen Arbeitens ist, dass wir 100 Prozent metallfrei arbeiten können“, erklärt er weiter. Somit gelangen keine Ionen mehr in den Körper, welche von metallischem Zahnersatz kommen. 

Hergestellt wird jedoch nur das Gerüst. „Gefräst wird das, was stabil ist. Die fertigen Zahnformen werden von uns immer noch von Hand gefertigt. Dies garantiert eine maximale Ästhetik und Individualität.“ Das Ziel des Zahntechnikermeisters und seines Teams ist es, den Zahnersatz bestmöglich in die Mundsituation zu integrieren, denn Zahntechnik ist Handwerk und Kunst zu gleichen Teilen. Der zu ersetzende Zahn soll sich nicht von den natürlichen abheben. Neben den anatomischen Besonderheiten spielt vor allem die Farbe eine wichtige Rolle. „Wir haben hier einen Patientenraum, in dem wir eine individuelle Zahnfarbenbestimmung am Patienten vornehmen und beratend zur Seite stehen.“ Moderne Technik trifft auf klassisches Handwerk. In mühevoller Arbeit wird der künstliche Zahn hergestellt. Dabei sind auch Sonderwünsche möglich. „Manche möchten besonders helle und geradlinige Zähne wobei andere zur altersentsprechenden Ästhetik tendieren. Theoretisch könnten wir sogar bunte Zähne herstellen.“ Trotz der digitalen Technik: Um den Abdruck beim Zahnarzt wird der Patient so bald nicht herum kommen, glaubt Wieczorek. Zwar sei die Technik zur digitalen Abnahme bereits vorhanden, jedoch nicht so ausgereift und marktreif wie er sich das wünscht. „Aber ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft vom Arzt keine Abdrücke, sondern nur noch das digitale Modell zugeschickt bekommen.“ 

Foto: PR Ceradent, djd_iWhite_Instant, djd_Ergo_Direkt_Versicherungen