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Augen auf: Was Sie noch nicht über das Sehen wussten

Über die Augen nehmen Menschen bis zu 90 Prozent aller Umwelteindrücke auf. Jeder zweite Deutsche würde deshalb lieber zehn Jahre früher sterben, als irgendwann zu erblinden. Solange der Sehsinn zuverlässig arbeitet, machen sich die wenigsten tiefergehende Gedanken um ihre Augen und kennen in den seltensten Fällen alle Zahlen und Details zum Wichtigsten ihrer Sinne.

 

Was dem Auge entgeht

Stellen wir uns vor, wir befinden uns in einem Raum mit schwacher Beleuchtung. Würde das Licht für eine Zehntelsekunde ausfallen, wären wir in der Lage diese Zustandsänderung über die Augen wahrnehmen. Bei Ausfällen unter einer Zehntelsekunde versagt der Sehsinn dagegen. Geht es um aufblitzendes Licht in der Dunkelheit, so liegt die Wahrnehmbarkeitsgrenze bei ungefähr vier Millisekunden. Auch räumliches Sehen kann die Augen überfordern. Im Kindesalter entwickelt sich das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Sehsinn. Um dreidimensionale Raumeindrücke wahrnehmen zu können, müssen die Augenbewegungen perfekt aufeinander abgestimmt sein und die Blickachsen immer im selben Punkt zusammenlaufen. Kleinste Achsabweichungen sowie leichte Fehlsichtigkeit erschweren die Verschmelzung wahrgenommener Bilder zum dreidimensionalen Eindruck und können deshalb dazu führen, dass die Sehrinde keine 3D-Bilder aus dem jeweils aufgenommenen Bild des rechten und linken Auges zusammensetzt.

 

Brillen im Kindesalter heilen Sehschwächen

<link wie-haeufig-sind-augenerkranku.5339.0.html>Augenerkrankungen sind ein Volksleiden. Mehr als die Hälfte aller Deutschen ist heutzutage fehlsichtig und greift zur Korrektur auf Brillen zurück. Deutschlandweit gehen somit pro Jahr mehr als fünf Milliarden Euro für Brillen über den Tisch. Obwohl heutzutage viele modische Gestelle zur Auswahl stehen und diese sogar als Fashionstatement gelten, beneiden Fehlsichtige die Normalsichtigen dennoch. Zwar leisten Sehhilfen vieles, aber Fehlsichtigkeit an der Ursache packen und dadurch heilen können auch die besten Brillen nicht. Es sei denn, es geht um fehlsichtige Kinder. In der frühen Kindheit kann die richtige Brille für Kinderaugen ein Anstoß zur Entwicklung in die richtige Richtung sein. Während fehlsichtige Erwachsene die Brille ohne Angst um Konsequenzen auch mal absetzen können, wird Kindern das Abnehmen im Alltag nicht empfohlen. Je gewissenhafter sie ihre Brille tragen, desto wahrscheinlicher ist in ihrem Alter die Heilung diagnostizierter Fehlsichtigkeit. So wie sich die Augenfarbe bis ins Erwachsenenalter noch verändert, so entwickelt sich auch ihre Sehkraft. Ein brillentragendes Kind kann dementsprechend im Erwachsenalter normalsichtig sein. Übrigens sollte der Nachwuchs keine 3D-Filme schauen. Die ungewohnte Bildwahrnehmung kann die Augen verwirren und dadurch die heranreifende Sehkraft beeinträchtigen.

 

Deutsche Sehhilfen waren Weltmarktführer

Für ganze zwei Jahrhunderte galten augenoptische Produkte aus Deutschland als die besten auf der ganzen Welt und entwickelten sich dadurch zum Weltmarktführer. Sogar im Ausland kaufte man gerne deutsche Brillen. Eines der bekanntesten Beispiele ist in diesem Kontext Steve Jobs, der sein immer gleiches Brillenmodell, bis zu seinem Ableben, aus deutscher Qualitätsproduktion bezog. Mittlerweile befinden sich deutsche Brillen allerdings nicht mehr an der Spitze. Abgelöst wurden sie auf dem Weltmarkt von den Produkten aus Ländern wie Frankreich und China.