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Editorial Winter 2011/2012

Ein Epochenwechsel! Und ich bin dabei! Sie auch!

Die Welt erfindet sich neu. Das gefällt mir als Aufmacher für mein Editorial. Nein, besser noch: Wir erfinden die Welt neu! Na, ist das mal eine Betrachtung der gegenwärtigen Situation? Klasse! Aufbruchstimmung überall. Despoten müssen demokratischen Regierungen weichen, Parteiklüngel-Politiker räumen die Sessel für kluge Fachleute. Und Deutschland steht im Sturm wie eine Eiche. War uns vor der Krise eigentlich bewusst, wie gut wir sind? Was hier in unserem Land geleistet wird? Mit ganz vorne an Sachsen und Dresden.

 

Unsere Stadt boomt. Immer mehr Menschen ziehen zu uns und wollen hier leben. Bald sind es 550.000. So viele wie noch nie. Alle wollen hier her. Weil es schön ist, dynamisch, kinderfreundlich, klassisch und modern, nicht zu groß und nicht zu klein. Ein idealer Standort für die Wirtschaft und Wissenschaft, für Kunst und Kultur, für Familien. Die Immobilienpreise ziehen kräftig an, die Geburtenrate steigt gegen den Trend der Bundesrepublik, Glanz und Glamour gehen auch in diesen Zeiten nicht verloren. Sogar die Hollywoodstars kommen an unserem Dresden nicht mehr vorbei. Da schlendert Tom Hanks über die Augustusbrücke, spaziert Halle Berry in Bad Schandau entlang der Elbe. Susan Sarandon wurde in der Nähe gesehen beim Gassi gehen mit ihrem Hund. Auch die deutschen Stars lieben unsere Stadt: Nadja Auermann lebt hier und Dieter Wedel macht Festspiele, LaToya Jackson feiert und Sir Christopher Lee genießt den Opernball. Das ist doch Klasse!

 

Ich will einfach nicht mitmachen beim Hin- und Herreden der Krise. Das habe ich getan, als die meisten noch friedlich im Ignorierstadium schlummerten (lesen Sie mal mein Editorial zum Thema „Na, schon Gold gekauft“ von vor drei Jahren). Heute wissen wir alle, was los ist. Wir können als logisch denkende Menschen auch ahnen, wie es weitergeht. Okay, wir wissen es und gut. Jetzt ist es an der Zeit, im Schlechten auch das Gute zu sehen. Und – wir kennen alle die Thesen der „Self-fulfi lling prophecy“ und seit „The Secret“ auch die Wirkung unserer Gedanken als Botschaften an das Universum – es liegt also an uns, optimistisch zu sein. Also habe ich nicht das Neonazi-Thema als Aufmacher für mein Editorial genommen, wie Viola Klein über facebook vorschlug. Ich habe auch die meisten der düsteren Fotos austauschen lassen, die unsere Fotografen neuerdings immer abliefern. „Schwarz ist in“, meinte unser Holm  Röhner. Alle Magazine würden jetzt Fotos mit viel Schwarz drucken. Blättern Sie mal die letzte Disy durch. Wir waren auch schon in diesen Trend-Strudel geraten. Schwarz kann ja durchaus auch ein sinnlicher Hingucker sein. Aber das Schwarz dieser Tage ist nicht dieses melancholische Schwarz, in das man versinken kann, wo das Herz zu schlagen beginnt und Aufregung vorm Unbekannten aufkommt. Das aktuelle Schwarz ist vielmehr ein „Hier ist nichts anderes mehr“ – Schwarz. Nö, nö! Das will ich nicht.

 

Deshalb habe ich verstärkt nach glamourösen, farbigen und auch sinnlichen Fotos gesucht, nach schönen Menschen, bekannten Stars, Models und auch nach positiven Themen. Portraits von erfolgreichen Firmen und Personen, Angebote von einmaligen Immobilien in Dresden (beeilen, das Angebot wird ehrlich knapp!), Berichte über Galas und Bälle. Wir haben für Sie große Autos getestet (Seite 142), Restaurants besucht (Seite 184) und viel Dresdner Kultur genossen (Seite 192). Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie schöner leben, aussehen und genießen können. „Wieder mehr Glamour“ wünschte sich Frau Sperk-Heintze von BrockmannundKnoedler“ von der aktuellen Disy. Das wünschen wir uns doch alle in diesen Tagen. Und: Das dürfen wir auch! Auf das Leben!

 

Herzlichst,

Anja K. Fließbach